Härtel "hochzufrieden" mit "dreckigem Sieg" beim Waldhof
Mit viel Glück holte der F.C. Hansa Rostock beim 2:1 in Mannheim den zweiten Auswärtssieg der Saison und springt zumindest vorübergehend auf Platz zwei. Gerade in der letzten halben Stunde gelangen den Ostseestädtern keine Entlastungsangriffe mehr, zudem übersah Schiedsrichter Waschitzki ein elfmeterreifes Foul von Sonnenberg in der Nachspielzeit. Trainer Härtel sprach nach dem Spiel daher von einem "dreckigen Sieg", war damit aber "hochzufrieden."
"Auch Glück gehabt"
Unter dem Strich hat der F.C. Hansa Rostock mit dem 2:1 in Mannheim den dritten Saisonsieg eingefahren und sich vorerst auf Platz zwei vorgeschoben. Mehr war für die Kogge an diesem sechsten Spieltag gar nicht möglich, die Elf von Jens Härtel machte sich also mit der bestmöglichen Ausbeute auf die zehnstündige Busrückfahrt Richtung Heimat. Dabei war der Sieg für Hansa, nach den Toren durch Maurice Litka (42.) und John Verhoek (48.) sowie dem zwischenzeitlichen Gegentreffer durch Dominik Martinovic (44.), durchaus glücklich.
Insgesamt hatten die Gastgeber deutlich mehr vom Spiel, ein klares Chancenplus und nach einer halben Stunde schon den Führungstreffer auf dem Fuß, Martinovic scheiterte aber mit einem Elfmeter am linken Innenpfosten (31.). Einen weiteren Strafstoß hätte Mannheim zudem in der 90. Minute bekommen können – vielleicht sogar müssen -, als Sonneberg den enteilten Jurcher an der Strafraumgrenze umschubste (90.). Zudem hätte der der bereits verwarnte Hansa-Verteidiger mindestens Gelb sehen müssen. "Wir haben in der einen oder anderen Situation auch Glück gehabt", gab Härtel nach dem Spiel auf der Pressekonferenz zu. Noch am Samstag war Hansa ein klarer Elfmeter verweigert worden, nun war die Kogge selbst im Glück.
Hansa verteidigt stark
Insgesamt zeigte sich Härtel aber "hochzufrieden", "weil wir hier einen dreckigen Sieg geholt haben." Weil nach den letzten beiden schweren Spielen und der langen Anreise gegen Ende die Kräfte gefehlt hatten, besann sich Rostock in der Schlussphase nur noch aufs Verteidigen und kam nicht einmal mehr zu Entlastungsangriffen. "Das war schon sehr destruktiver Fußball, aber eben mit einer Führung im Rücken", meinte Härtel.
Auch Torhüter Markus Kolke rechtfertigte den Auftritt seines Teams in den letzten Minuten mit dem Vorsprung auf der Anzeigentafel: "Von mir aus können wir das auswärts immer so machen, wenn wir 2:1 oder 1:0 führen und das die letzte halbe Stunde so wegverteidigen, müssen wir uns keine Torchancen kreieren. Gibt auch nur drei Punkte", so der ehemalige Mannheimer gegenüber "MagentaSport".
Am Wochenende gegen Viktoria Köln
Mittelfeldspieler Litka, der mit einem Tor und einer Vorlage zu den Matchwinnern gehörte, schaute nach Abpfiff lieber schon einmal in Richtung Wochenende und das sicherlich schwere Spiel am Samstag (14 Uhr) gegen Viktoria Köln: "Jetzt ist erstmal wichtig gut zu regenerieren. Wir wollen natürlich zu Hause wieder punkten und gewinnen, das ist klar." Sollten die Rostocker den Erfolg gegen Mannheim mit einem weiteren Dreier gegen Köln veredeln können, dürfte sich Rostock erst einmal in der vorderen Tabelle festsetzen.