FCS an der Spitze, FCK-Remis von schwerer Verletzung überschattet
Nach 21 Toren am Dienstag hielt die zweite Hälfte des 6. Spieltages am Mittwoch weitere 16 bereit. Saarbrücken siegte mit 2:1 bei 1860 München und übernahm die Tabellenführung. Kaiserslautern verspielte gegen Ingolstadt eine 1:0-Führung in Überzahl, während Duisburg nach 17 Tagen Corona-Pause in Unterhaching gewann (1:0). Im Duell der Gebeutelten musste Meppen ein 1:4 in Halle einstecken. Zudem spielte: Köln-Bayern II (3:2).
TSV 1860 1:2 Saarbrücken: FCS übernimmt die Tabellenführung
Die erste Möglichkeit im Duell des Tabellenersten gegen den -zweiten gehörte Spitzenreiter 1860 München. Ein Neudecker-Pass fand Mölders, der auf den freistehenden Lex weiterleitete. Letzterer fand mit seinem Abschluss jedoch nur das Gesicht von FCS-Schlussmann Batz (5.). Besser machten es die Gäste in der 14. Spielminute: Eine gefühlvolle Müller-Flanke brachte Angreifer Jacob per Kopfball im langen Eck unter. Sechzig brauchte etwas Zeit, um sich zu sammeln, meldete sich dann aber in Person von Neudecker zurück. Batz parierte den zentralen Schuss des Mittelfeldmannes (26.). Während die Löwen anliefen, lauerte Saarbrücken auf Konter. Diese Taktik sollte noch vor der Pause ein zweites Mal aufgehen: Per Steckpass schickte Shipnoski Breitenbach auf die Reise, der frei vor Hiller die Nerven behielt (40.).
1860 kam druckvoll aus der Pause, nach einer Klärungsaktion von Uaferro köpfte Moll an das Außennetz des Saarbrücker Tores (46.). Wenige Minuten später waren die Löwen zurück im Spiel. Nachdem Uaferro gegen Tallig hingelangt hatte, bewies Moll vom Elfmeterpunkt Nervenstärke (51.). Auch in der Folge war es insbesondere Moll, der sich Offensiv in Szene setzte, sein Freistoß verfehlte das Gehäuse jedoch knapp (65.). Die Löwen schnürten den FCS in der Schlussphase am eigenen Strafraum ein. Doch der Aufsteiger wehrte sich nach Kräften. Weder Dressel (82.) noch Neudecker (85.) brachten den Ball aus guter Position im Tor unter. So rettete Saarbrücken den Vorsprung über die Zeit und setzte sich an die Tabellenspitze. 1860 kassierte dagegen die erste Pleite und rutscht auf Platz 3 ab.
Kaiserslautern 1:1 Ingolstadt: Schad-Verletzung überschattet Remis
Es ging direkt in die Vollen auf dem Kaiserslauterer Betzenberg. Zunächst köpfte Ingolstadts Keller den Ball nach einer Ecke in die Maschen, störte dabei allerdings FCK-Keeper Spahic. Schiedsrichter Osmanagic gab den Treffer nicht (9.). Im Gegenzug passte Ritter im Sechzehner quer, Hanslik stocherte nach der Kugel. Diese landete letztlich bei Pourié, welcher per Hacke auf 1:0 für den FCK stellte (10.). Wenig später hätte Kraus beinahe nachgelegt, verpasste nach einem Ritter-Freistoß allerdings knapp (17.). Auch wenn Lautern am Drücker blieb, zeigten sich beide Mannschaften bis zur Pause nur noch selten vor dem gegnerischen Tor.
Den Roten Teufeln war auch danach anzumerken, dass der erste Dreier am diesem Abend fällig sein sollte. In der 57. Spielminute schnupperten die Hausherren an einer Vorentscheidung: Zunächst faustete Buntic einen Rieder-Abschluss aus der Gefahrenzone. Dann versuchte es Hlousek mit dem Nachschuss, welcher zur perfekten Vorlage für Purié geriet. Der Angreifer schob ein, stand aber im Abseits – weiter 1:0. Kurz darauf scheiterte auch Kraus aus der Drehung an Buntic (60.). Trotzdem wurde der Sieg immer wahrscheinlicher. Dazu trug vor allem Ingolstadts Elva bei, der nach einem Schubser gegen den theatralisch abhebenden Ritter glatt Rot sah (65.). Doch die dezimierten Schanzer gaben sich nicht geschlagen. Einen langen Ball verlängerte Kutschke per Kopf, Bilbija startete durch und schob tatsächlich zum Ausgleich ein (76.). Lautern drängte bis zum Ende vergeblich, die letzte Chance auf den Sieg vergab Purié. Die Schlussphase wurde derweil von einer schweren Knieverletzung Dominik Schads überschattet, der – nachdem ihm Rico Preißinger unabsichtlich auf das Knie gefallen war – lange behandelt und dann mit einer Trage vom Platz gebracht wurde. In der achten Minute der Nachspielzeit brachte Pourié den Ball im Tor unter, doch weil der Unparteiische ein Foul an Paulsen gesehen haben will, gab er den Treffer nicht. Es blieb beim 1:1, sodass der FCK weiterhin sieglos ist und unter dem Strich steht.
Unterhaching 0:1 Duisburg: MSV mit Effizienz zum Dreier
Den Gästen aus Duisburg war in der Anfangsphase anzumerken, dass sie nach überstandener Quarantäne wieder Lust auf das Fußballspielen hatten. Sehenswerte Ansätze führten jedoch nicht zu Torchancen. Anders sah das bei der Spielvereinigung aus: Hufnagel setzte die Kugel nach starken Einzelleistung an den kurzen Pfosten, den Nachschuss parierte Weinkauf (6.). Der MSV-Torhüter stand wenig später erneut im Fokus, gegen einen Anspach-Abschluss in Richtung kurzes Eck konnte er sich ein zweites Mal auszeichnen (13.). Zum Dritten durfte Weinkauf dann in der 35. Spielminute ran, Schwabls wuchtigen Schuss wehrte er problemlos ab. Die Zebras selbst glänzend nur selten mit Angriffsfußball, dafür aber mit Effektivität: Krempickis Pass verwertete Ademi mit der Fußspitze zur Gäste-Führung (37.).
An der Ausrichtung beider Mannschaften änderte sich auch im zweiten Abschnitt wenig. Haching machte das Spiel, die Zebras fuhren nur vereinzelte Angriffe. Tatsächlich führte auch die zweite MSV-Chance fast zum Erfolg, Mantl lenkte Ademis Abschluss aber über das Tor (51.). Die Gastgeber verzweifelten im Laufe der zweiten Halbzeit zunehmend an der eng gestaffelten Duisburger Defensive, lediglich Heinrichs Freistoß neben das Tor sorgte einmal für etwas Gefahr (68.). Knapper war es auf der Gegenseite, Mantl musste gegen Flecksteins Abschluss die Arme ausfahren (74.). Dann übernahm Haching noch einmal: Zunächst vereitelte der starke Weinkauf eine Doppelchance von Heinrich (82.), schließlich hielt der Keeper den Sieg gegen Hasenhüttl fest (90.+2.). Durch den ersten Sieg verlässt der MSV die Abstiegsplätze und ist nun 15., Unterhaching rutscht auf Rang elf ab.
Halle 4:1 Meppen: HFC überzeugt im Kellerduell
Hinter beiden Mannschaften lagen harte Wochen voller Rückschläge. Eine etwaige Verunsicherung war den Kontrahenten in der Anfangsphase allerdings nicht anzumerken. Besonders die Hausherren agierten druckvoll. Nachdem Boyd zunächst eine Großchance vergeben hatte (8.), bediente er wenig später den links im Strafraum postierten Dehl, welcher kraftvoll einschoss (11.). Meppen schüttelte sich kurz – und schlug umgehend zurück. Durch einen Mast-Fehlpass landete die Kugel bei Tankulic, der per Rechtsschuss auf 1:1 stellte (14.). Auch im Anschluss gönnte sich die Partie nur eine kurze Ruhephase: Nach einer Ecke konnte Meppen-Torwart Plogmann den Kopfball von Titsch Rivero noch parieren, war gegen den Nachschuss von Vollert aber machtlos (25.).
Halle war auch nach Wiederbeginn das bessere Team und hatte sich offenbar vorgenommen, den Frust der vergangenen Wochen vergessen zu machen. Plogmann verpasste eine Flanke der Gastgeber, Dehl und Derstroff stolperten die Kugel gemeinsam über die Linie (50.). Meppen übernahm danach das Kommando, die HFC-Defensive hielt jedoch stand. Daran änderte sich auch in der Schlussphase nichts. Letztlich war es Halle-Torjäger Boyd sogar noch vergönnt, mit seinem ersten Saisontor auf 4:1 zu stellen (80). Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge verbessert sich der HFC auf den 14. Tabellenplatz, während Meppen nach fünf Pleiten aus sechs Partien nun Vorletzter ist.
Köln 3:2 Bayern II: Viktoria zittert sich ins Ziel
Von der berühmten Abtastphase hält man auf der rechten Rheinseite offenbar wenig. Gerade einmal 42 Sekunden waren gespielt, als der im Rückraum lauernde Viktoria-Kapitän Wunderlich einen Cueto-Pass mit einem Schuss gegen die Laufrichtung von FCB-Keeper Hoffmann veredelte. Und die Kölner legten umgehend nach: Wunderlich glänzte dieses Mal als Vorbereiter und chippte die Kugel zu Thiele, der per Lupfer auf 2:0 stellte (14.). Wenig später mussten die Hausherren jedoch eine bittere Pille schlucken: Rossmann stoppte den durchgestarteten Arp regelwidrig und sah Rot wegen Notbremse (21.). Sonderlich stören schien das die verbliebenen Kölner erst einmal nicht. Ein Klärungsversuch der Münchner schlug fehl, Cueto erhöhte aus vollem Lauf (27.). Erst danach einmal der FCB, Kühn verkürzte aus spitzem Winkel (42.)
Das Gesicht der zweiten Spielhälfte war ein anderes, plötzlich spielten nur noch die jungen Bayern. In der 61. Spielminute zahlte sich das Übergewicht aus: Kern legte ab für Arp, der aus zehn Metern Torentfernung den Anschluss herstellte. Jener Arp war es auch, der kurz vor Schluss den Ausgleich auf dem Fuß hatte. Mielitz kratzte den Abschluss des Angreifers gekonnt aus dem linken unteren Eck (88.). Nachdem Dajaku in der Nachspielzeit per Kopf die letzte Möglichkeit auf den Ausgleich vergeben hatte (90.+3), durften die Domstädter jubeln. Köln schiebt sich durch den Sieg auf Platz zwei vor, Bayern II belegt weiterhin den 13. Rang.