Kwasniok kritisiert Köllner: "Hat meinen Spieler als doof bezeichnet"

Mit dem 2:1-Erfolg beim TSV 1860 München setzte sich der 1. FC Saarbrücken am Mittwochabend an die Tabellenspitze. Nach dem vierten Sieg in Folge war die Freude bei Trainer Lukas Kwasniok groß, in einer Szene aber ärgerte er sich über 1860-Coach Michael Köllner. 

"Keine Charakterstärke gezeigt"

Konkret ging es um den Elfmeter für die Löwen in der 51. Minute. An der Strafstoß-Entscheidung hatte Kwasniok nichts auszusetzen, wohl aber am Verhalten von Michael Köllner: "Es geht um Charakterstärke und die hat der gegnerische Trainer in dieser Situation nicht gezeigt", sagte er im Gespräch mit der "Telekom". Doch was war passiert? "Er hat meinen Spieler Boné Uaferro als doof bezeichnet", so der FCS-Coach. Zuvor hatte eben jener Uaferro den unstrittigen Elfmeter im Duell mit Erik Tallig verursacht. "Dass ein gegnerischer Trainer meinen Spieler beleidigt, finde ich einfach skandalös. Und deswegen nehmen wir diese Punkte wirklich absolut verdient mit. Irgendwo da oben gibt es jemanden, der schaut auf diese Dinge." Köllner verteidigte sich auf der Pressekonferenz nach Spielende: "In der Hitze des Gefechts darf man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Auf der anderen Seite sind genauso viele Kommentare gefallen."

Bei Kwasniok überwog trotz des Ärgers über die Szene derweil die Freude über den Sieg beim bisherigen Tabellenführer: "Ich bin happy, dass wir hier bei 1860 München drei Punkte klauen konnten", sagte er auf der Pressekonferenz. Zwar sei der Sieg glücklich gewesen, "aber wenn sich eine Mannschaft so aufopfert und den Vorsprung über die Zeit bringt, dann ist es nicht unverdient", meinte der FCS-Coach. Nach dem 1:2 in der 51. Minute hätte das Zittern angefangen, Kwasniok sprach zudem von einem Überlebenskampf. "Den kennen wir aus den Pokalspielen. Und so haben wir es ab der 60. Minute auch gemacht. Das ist jetzt unser Pokalfight in dieser Saison, nachdem wir im DFB-Pokal nicht mehr dabei sind." Und so zog der Saarbrücker Coach den Hut vor seiner Mannschaft und vor der "Bereitschaft, sich in jeden Ball zu schmeißen".

Für Sebastian Jacob, der den Treffer zum 1:0 erzielte, war es die späte Genugtuung für den verpassten Aufstieg in die 3. Liga vor zweieinhalb Jahren, als die Saarländer in der Relegation bei den Löwen gescheitert waren. "Es tat sehr gut, hier zu treffen. Nach der Relegation vor zwei Jahren haben wir etwas gutzumachen gehabt. Die Revanche ist uns geglückt", sagte er am "MagentaSport"-Mikrofon. Mit 13 Punkten steht der FCS nun an der Tabellenspitze – und das, obwohl die Saarländer ein Spiel weniger auf dem Konto haben.

Geisterspiel gegen Verl

Vergolden kann Saarbrücken die Englische Woche am Sonntag im Heimspiel gegen den SC Verl – es winkt der fünfte Sieg in Serie. Wie schon bei der Partie gegen Unterhaching am letzten Sonntag sind jedoch erneut keine Zuschauer zugelassen. "Die zunehmenden Infektionszahlen im Regionalverband Saarbrücken (60,8 – d. Red.) sowie im Saarland lassen keine andere Entscheidung zu", erklärte der FCS am Donnerstagvormittag. "Dies bedauern wir sehr, aber mit dem notwenigen Respekt und dem Verantwortungsbewusstsein für gesellschaftliche Realitäten, ist dies der einzig vernünftige Schritt."

 

   

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