Fünf Gründe für den starken Saisonstart von Hansa Rostock

Sieben Spiele, 14 Punkte und Platz 1: Der F.C. Hansa Rostock blickt auf den besten Saisonstart seit dem Abstieg in die 3. Liga vor acht Jahren zurück – und grüßt erstmals seit Februar 2011 wieder von der Tabellenspitze. liga3-online.de nennt die Gründe für den starken Saisonstart der Kogge.

Grund 1: Starke Offensive

Schon in der vergangenen Saison gehörte Hansa zu den Mannschaften, die bis zum Schluss oben mitspielten. Letztlich scheiterte die Kogge aber auch an der eigenen Chancenverwertung. Aus der oberen Tabellenhälfte hatte nur Mannheim (52 Tore) seltener eingenetzt als die Kogge (54 Tore). Nach sieben Spieltagen der neuen Spielzeit sieht das Bild anders aus: Hansa grüßt mit ungewohnter Abschlussstärke vom ersten Platz und jubelte im Schnitt über zwei eigene Treffer pro Partie (schon 14 Tore). Bis jetzt – auch, wenn noch nicht alle Teams bei voller Spielauslastung stehen – ist das die stärkste Offensive der Liga.

Möglich macht es beispielsweise John Verhoek. Mit neuer Frische sammelte der Niederländer bereits fünf Scorerpunkte in fünf Spielen. Dazu kommen noch die Neuzugänge Bentley Baxter Bahn (drei Tore, drei Vorlagen) oder Maurice Litka (zwei Tore, drei Vorlagen), sodass sich die Offensivpower der Rostocker inzwischen auf mehrere Spieler verteilt.

Grund 2: Neuzugänge überzeugen

Apropos Neuzugänge: Bahn und Litka sind aus der Startelf nicht mehr wegzudenken, genauso Jan Löhmannsröben in der Abwehr. Dabei war die Verpflichtung des 29-Jährigen von einigen Fans durchaus kritisch gesehen worden, nachdem die Engagements in Kaiserslautern, Nordhausen und Münster eher durchwachsen liefen. Doch bei Hansa ist Löhmannsröben nun gesetzt und stand in allen Partien in der Startelf – mal im defensiven Mittelfeld, mal in der Abwehr. 

Wer waren noch gleich Mirnes Pepic, Aaron Opoku oder Maximilian Ahlschwede? Jeder von ihnen würde vermutlich mit Kusshand in Rostock begrüßt werden, doch von ihnen spricht aktuell kein Hansa-Fan. Mit defensiven Alternativen wie Damian Roßbach oder Björn Rother, dazu noch Talente wie Luca Horn oder Luca Schulz, ist die Kogge auf dem Transfermarkt in diesem Sommer gut unterwegs gewesen und konnte die – vermeintlich bitteren – Lücken schließen. Einzig Aaron Herzog (Rechtsaußen) und Luis Klatte (Torwart) warten als Neuzugänge noch auf die ersten Einsatzminuten.

Grund 3: Breiter Kader

Der vielfache Einsatz der Neuzugänge bestätigt gleichzeitig auch, dass die Breite des Rostocker Kaders zu gefallen weiß. Bezeichnend: Pascal Breier, in der vorherigen Saison noch mit 15 Treffern der absolute Top-Torschütze, fungiert derzeit als zuverlässiger Joker. Eine Alternative, die wohl jeder gerne auf der Bank hätte. Aber damit ist Breier nicht die einzige Waffe: Auch ein Nik Omladic, der vor seiner langen Verletzung noch sieben Scorerpunkte in elf Spielen sammelte, muss sich derzeit hinten anstellen.

Das gilt genauso für Manuel Farrona Pulido, mit dem Härtel bereits in Magdeburg zusammenarbeitete. Mit der Erfahrung von 111 Drittliga-Spielen muss der Außenbahnspieler aktuell ebenfalls geduldig auf die Chance warten, denn gerade auf den Flügeln zeigte sich Hansa bislang äußerst flexibel und sehr variabel. In den bisherigen Spielen standen insgesamt neun verschiedene Spieler für die vier verfügbaren Positionen auf der offensiven und defensiven Außenbahn auf dem Platz.

Grund 4: Nach Führung immer gewonnen

In vier Spielen der aktuellen Saison ging die Hansa-Kogge in Führung, daraus resultierten für die Elf von Jens Härtel dann auch zwölf Punkte. Eigentlich nicht überraschend, sollte man meinen. Bei Hansa aber schon. Denn im Vorjahr verspielten die Ostseestädter gleich acht (!) Führungen im Laufe der Saison. Die neue Mentalität war Härtel bereits vor dem Spiel gegen Köln aufgefallen: "Auf jeden Fall haben wir jetzt ein paar Jungs in der Mannschaft, die das Spiel unbedingt gewinnen wollen. Ich glaube, das ist noch nicht bei allen angekommen, wie eng diese Liga ist. Aber wir haben jetzt ein paar mehr Typen drin."

Auch Comeback-Qualitäten zeigten die Rostocker schon in der jungen Saison. Gegen Duisburg und 1860 konnten die Rostocker noch vier Punkte nach Rückstand holen, während der zwischenzeitliche Ausgleich von Waldhof Mannheim beispielsweise keine Unruhe in die Mannschaft brachte.

Grund 5: Fan-Unterstützung

Zu guter Letzt spielen natürlich auch die Fans der Kogge eine gewichtige Rolle im derzeitigen Geschehen. Während viele Vereine weiterhin oder wieder vor leeren Rängen spielen müssen, sind im Ostseestadion derzeit 7.500 Zuschauer zugelassen – und das pro Partie. Bislang wurde der F.C. Hansa in vier Auftritten vor der heimischen Kulisse von Geisterspielen verschont, sodass die Rostocker mit einem Schnitt von 7.406 Zuschauern pro Spiel bislang mit großem Abstand vor den anderen Teams der 3. Liga stehen. Ein zusätzlicher Antrieb durch diese Unterstützung ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen, denn läuft es auf dem Feld gut, pushen die Fans zusätzlich – zu sehen vor allem beim 5:1 gegen Köln.

   

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