Bericht: FCK schuldet den Würzburger Kickers 200.000 Euro
Am Donnerstag stimmt die Gläubigerversammlung über den Insolvenzplan des 1. FC Kaiserslautern ab. Zu den Gläubigern gehören einem "Kicker"-Bericht zufolge auch die Würzburger Kickers. Es geht um 200.000 Euro aus dem Transfer von Janik Bachmann.
FWK erhält wohl nur 8.000 Euro
Rund 15 Monate ist es her, dass Janik Bachmann im Juli 2019 von den Würzburger Kickers zum 1. FC Kaiserslautern wechselte. Da der Mittelfeldspieler bei den Unterfranken noch einen gültigen Vertrag besaß, musste der FCK eine Ablösesumme auf den Tisch legen. Auf rund 350.000 Euro sollen sich die Klubs geeinigt haben, wobei der FCK zunächst offenbar nur 150.000 Euro zahlen musste. Die restliche Summe von 200.000 Euro sollte wohl in diesem Jahr fällig werden – doch im Juni meldete der 1. FC Kaiserslautern Insolvenz an.
Die Folge: Das Geld bekamen die Würzburger Kickers bisher nicht, stattdessen mussten sie sich in die lange Schlange der rund 18.000 Gläubiger einreihen. Sollte die Gläubigerversammlung den Insolvenzplan am Donnerstag annehmen, würde der Zweitligist wie alle anderen Gläubiger wohl nur 4 Prozent seiner Forderungen erhalten – und damit 8.000 Euro. Eine Bevorzugung einzelner Gläubiger scheint rechtlich derweil ausgeschlossen zu sein. Auch juristisch kann der Zweitligist nicht gegen den FCK vorgehen, da die Zwangsvollstreckung durch die Insolvenz in Eigenverwaltung ausgesetzt ist.
Auch Großaspach wartet auf Geld
Ein ähnlicher Fall war im September auch zur SG Sonnenhof Großaspach bekannt geworden. Der Dorfklub hatte Philipp Hercher ebenfalls im Sommer 2019 zum FCK ziehen lassen und sich mit dem Klub auf eine Ablöse in Höhe von 175.000 Euro verständigt. Rund 50.000 Euro sollen laut der "Bild" sofort geflossen sein, auf die übrigen knapp 125.000 Euro wartet der Drittliga-Absteiger noch. Am Ende wird die SG Sonnenhof wohl nur 5.000 Euro (4 Prozent) erhalten.
Der FC Carl Zeiss Jena erhielt für den Transfer von Timmy Thiele dagegen wohl die volle Summe von 400.000 Euro – allerdings aus einem anderen Grund. Denn als der Stürmer im Sommer 2018 an den Betzenberg gewechselt war, bestand die nun von der Insolvenz betroffene 1. FC Kaiserslautern GmbH Co. KGaA noch nicht. Entsprechend war der Transfervertrag seinerzeit mit dem 1. FC Kaiserslautern e.V. geschlossen worden, sodass dieser offenbar für die ausstehende Summe von 100.000 Euro aufkam.
FCK nahm vier Millionen Euro ein
Dass der FCK trotz der Insolvenz auf dem Transfermarkt aktiv werden und namhafte Spieler wie Marvin Pourié, Marlon Ritter, Adam Hlousek und Tim Rieder verpflichten konnte, lag vor allem an den generierten Transfererlösen. Durch die Verkäufe von Lennart Grill (Leverkusen / zwei Millionen Euro), Florian Pick (Heidenheim / 800.000 Euro), Christian Kühlwetter (Heidenheim / 750.000 Euro) und Timmy Thiele (Viktoria Köln / 275.000 Euro) nahmen die Roten Teufel fast vier Millionen Euro ein.
Einen Teil des Geldes durfte der FCK direkt reinvestieren, nachdem der Gläubigerausschuss grünes Licht gegeben hatte. Allerdings zahlte der FCK lediglich für Rieder (50.000 Euro) und Ritter (unbekannt) eine Ablösesumme. Alle anderen Transfers waren ablösefrei oder Leihgeschäfte. Und dennoch: Sympathiepunkte sammelte der FCK während der Sommer-Transferperiode in der Branche nicht, zumal der Klub mit hohen Gehältern gelockt haben soll.