Viktoria-Frust nach erneuter Pleite: "Schlag ins Gesicht"

Viktoria Köln ermöglichte dem VfB Lübeck am Freitag den ersten Dreier der Saison. Nach der deftigen Pleite in Rostock präsentierten sich die Domstädter auch gegen den Aufsteiger verunsichert. Trainer Pavel Dotchev diagnostizierte nach Abpfiff gar ein mentales Problem.

Ideenlose Viktoria verliert erneut

Womöglich fühlte sich der eine oder andere Viktoria-Profi zu sehr geschmeichelt. Noch vor einer Woche schob die Konkurrenz den Kölnern die Rolle des Geheimfavoriten auf den Aufstieg zu – zwei Niederlagen später herrscht auf der rechten Rheinseite vor allem Frustration. Cheftrainer Pavel Dotchev sprach auf der Pressekonferenz nach der 0:2-Niederlage gegen Lübeck gar von einem "Schlag ins Gesicht" und suchte die "geistige Frische" bei seiner Mannschaft. Um die Worte des Viktoria-Übungsleiters zu verstehen, reicht ein Blick auf die ersten Spielminuten. Während Gegner Lübeck mit Einsatzbereitschaft glänzte, standen die Kölner neben sich.

Nur folgerichtig, dass VfB-Kapitän Grupe bereits nach sechs Minuten zur Gäste-Führung einköpfte. "Danach", befand Kölns Kapitän Mike Wunderlich am "Telekom"-Mikrofon, "haben sie sehr gut verteidigt, haben darüber hinaus den Ball laufen lassen." Im Gegensatz zur Viktoria. Diese tat sich im Spiel nach vorne enorm schwer – und offenbarte auch im Abwehrverbund eklatante Lücken. Okungbowa nutzte eine solche kurz vor der Pause und erhöhte (39.). Auch nach Wiederanpfiff stellten sich bei den Domstädtern keine nennenswerten Verbesserungen ein, wie Wunderlich ausführte: "Zweite Halbzeit haben wir 80 Prozent Ballbesitz – aber ohne nennenswerte Torchance." So konnte sich die Viktoria letztlich sogar glücklich schätzen, dass der VfB nicht den dritten Treffer nachlegte.

"Die Liga ist schon hart"

Der überzeugende Saisonstart hatte die Ansprüche im Kölner Osten bereits anwachsen lassen. Entsprechend gefrustet schlichen Pavel Dotchevs Schützlinge nach der zweiten Pleite in Folge über den Rasen. Der Trainer selbst erkannte Zusammenhänge mit der 1:5-Niederlage vom vorigen Wochenende: "Das ist schon so ein Indiz für mich, dass die Mannschaft ein bisschen mehr Regeneration braucht und auch ein bisschen Abstand von dieser bitteren Niederlage in Rostock."

Denn angesichts des engen Leistungsniveaus in Liga 3 brauche es für Zählbares stets geistige wie körperliche Höchstleistungen: "Die Liga ist schon hart. Das hat sich heute bestätigt." Ähnlich ernüchtert zeigte sich Kapitän Wunderlich. Der Routinier wagte eine düstere Prognose: "Wir haben zwar 13 Punkte, aber wir müssen aufpassen. Wenn wir so weiterspielen, wird es schwierig, Punkte zu holen." Bei der Viktoria dürfte man also froh sein, dass nun die Chance besteht, sich ein wenig zu sammeln. Erst am Sonntag des nächsten Wochenendes geht es für die Kölner mit dem Auswärtsspiel in Unterhaching weiter.

   

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