"Mit der Nase reingehauen": MSV siegt erstmals bei 1860

Torsten Lieberknecht und der MSV Duisburg können aufatmen, ausgerechnet bei Tabellenführer 1860 München konnten die Zebras eine wichtige Reaktion nach dem schleppenden Saisonstart zeigen. Es war nicht alles perfekt, es war nicht alles rund – aber am Ende zeigte die Elf vom Niederrhein vor allem eine leidenschaftliche Leistung.

Lieberknecht will keine Lorbeeren

Lukas Scepanik netzte per Drop-Kick in der Nachspielzeit zum entscheidenden 2:0-Siegtreffer des MSV Duisburg gegen den TSV 1860 München ein und trotzdem war der Flügelspieler einer der ersten Kandidaten, mit denen Cheftrainer Torsten Lieberknecht nach Abpfiff noch ein paar Bewegungsabläufe diskutierte. Bezeichnend war die Szene für die Situation der Zebras, in der Lieberknecht noch nicht mit allem zufrieden sein kann – und trotzdem den zweiten Auswärtssieg in Folge feiern durfte. "Es gibt keinen Grund, mich jetzt dafür zu loben", wollte der Cheftrainer nach Abpfiff keine Extra-Lorbeeren am Mikrofon von "Magenta Sport" ernten, wo er sich in der Vorwoche noch die Schuld für die KFC-Niederlage zusprach.

Viel mehr lobte der Coach die Mentalität der Duisburger, die sie in München trotz der schwierigen Situation im Umfeld zeigten. "Wir haben jetzt in dieser Saison phasenweise nicht zu unserem Spiel gefunden und du merkst aber, dass Abläufe da sind", ließ Lieberknecht einblicken und führte aus, dass er als Lösungsansatz auch zur Änderung seines vorherigen Spielsystems in Kauf nahm: "Es sind dann Niederlagen, die einen dazu bewegen, darüber nachzudenken, mal etwas anderes zu tun." So starteten die Zebras in einer Raute mit Sinan Karweina als zweite Spitze neben Vincent Vermeij. Es brachte den Erfolg, wenn auch glücklich.

"Nicht perfekt, aber mit viel Leidenschaft"

Den Führungstreffer erzielte Innenverteidiger Tobias Fleckstein fast schon unfreiwillig. "Im Endeffekt habe ich den mit der Nase reingehauen", schmunzelte der 21-Jährige beim Sichten der Bilder. 1860-Akteur Quirin Moll versuchte auf der Linie zu retten, schoss dem MSV-Abwehrspieler das Leder aber genau ins Gesicht. "Wir wissen, dass wir noch ein paar Mal hier runterkommen müssen", erklärte Fleckstein mit Verweis auf den Sieg vor zwei Wochen in Unterhaching, während die nächste Auswärtsfahrt wieder nach München führen wird. Für den Abwehrspieler kein Problem: "Wenn wir uns hier immer belohnen, dann machen wir die Fahrt gerne."

Im ersten Spiel nach dem Re-Start trafen die Löwen den MSV noch ins Mark, nun folgte der erste Auswärtssieg bei 1860 seit 23 Jahren. Gemischt mit der Tatsache, dass der aktuelle Tabellenführer in Schach gehalten wurde, sollte das neues Selbstvertrauen und Erleichterung bei den Duisburgern bewirken. "Die wichtigsten, die das umsetzen müssen, sind die Spieler", wünschte sich Lieberknecht von seinen Jungs in den nächsten Partien. Denn auch der Coach wusste, dass die Verunsicherung in München dabei war: "Das haben sie heute nicht perfekt, aber mit viel Leidenschaft umgesetzt." Am Mittwoch (19 Uhr) sind die Zebras dann schon wieder gegen den 1. FC Saarbrücken im Nachholspiel gefordert.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button