Duell mit Türkgücü: Hansa will "hausgemachte Fehler" abstellen

In der Tabelle ist der F.C. Hansa Rostock durch Saarbrückens Last-Minute-Sieg unter der Woche wieder auf den zweiten Platz abgerutscht. Das soll die Kogge aber nicht davon abhalten, um gegen Aufsteiger Türkgücü München am Samstag wieder volle Leistung zu zeigen. Ein paar "hausgemachte Fehler" will Jens Härtel mit seiner Mannschaft für diese Begegnung unterbinden.

"Sie wollen mehr als 3. Liga"

Bei den Aufsteigern aus Saarbrücken und Verl hat die Mannschaft von Cheftrainer Jens Härtel zu Saisonbeginn unterschiedliche Erfahrungen gemacht, als drittes Team wagt Türkgücü München nun den Schritt an die Ostsee. "Sie passen sich an den Gegner an, um sich Vorteile zu erarbeiten. Von daher ist es schwierig, sich darauf einzustellen", sprach der Coach im Vorfeld die Flexibilität des kommenden Gegners an, der unter der Woche ebenfalls ein Nachholspiel bestritt (1:0 in Zwickau) – und dort erstmals mit Dreierkette agierte. Angst vor einem euphorisierten Aufsteiger hat Härtel keine mehr: "Es ist das neunte Spiel, nicht mehr das erste oder zweite. Dazu haben sie die Englische Woche drin. Mal schauen, wie sie hier anreisen."

In jedem Fall wohl mit den Top-Scorern der Liga: Petar Sliskovic (sechs Tore, zwei Vorlagen) und Sercan Sararer (drei Tore, sechs Vorlagen). "Wir werden jetzt nicht zwei oder drei Leute abstellen, die denen hinterherlaufen. Aber es werden ein paar Szenen mit einzelnen Abwehrspielern durchgegangen", wird Härtel seine Defensivreihen gewissenhaft auf die Angreifer des Gegner vorbereiten. Grundsätzlich sieht der Hansa-Coach die Münchener Gäste als spielstarke Truppe: "Wenn man sieht, dass sie 22 neue Spieler holen, dann sind das jetzt nicht nur Jungs, die irgendwie unterklassig gespielt haben. Sie wollen mehr als 3. Liga."

Butzen und Scherff vor Rückkehr

Darin liegt allerdings auch die Rostocker Aufgabe, das enge Ringen in der 3. Liga aufzuzeigen. Der Spielfreude aus dem 5:1-Sieg gegen Viktoria Köln folgte schließlich auch ein zähes 0:0-Remis gegen Kaiserslautern. "Wenn wir die Spielfreude mitnehmen, die wir hatten, können wir hier jede Mannschaft der Liga schlagen und Probleme bereiten. Und wenn nicht, dann kriegen wir auch gegen jede Mannschaft Probleme", wertete Härtel die Ergebnisse der vorangegangenen Partien realistisch aus.

Fehlen werden Aaron Herzog, der sich nach einer Verletzung im Training zuletzt einer MRT-Untersuchung unterzog und auf Ergebnisse wartet. Während auch Gian Luca Schulz erkältungsbedingt wohl passen muss, könnten Nils Butzen und Lukas Scherff, der zuletzt an einem Faserriss laborierte, wieder Optionen sein. Für Abwehrspieler Nico Neidhart, der zu den Dauerbrennern der Rostocker zählt, gilt eine Binsenweisheit: "Es darf für keine Mannschaft schön sein, hierher zu kommen und gegen uns zu spielen. Diese Tugenden müssen wir einfach an den Tag legen." Dann wird es auch Türkgücü München nicht einfach haben.

   

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