Labore: "Keine Gefährdung" durch Corona-Tests für Profifußball

Mit zuletzt 1,4 Millionen Tests pro Woche waren die Labor-Kapazitäten in Deutschland "erstmalig zu 100 Prozent ausgereizt", hieß es in einer Erklärung der "Akkreditierten Labore in der Medizin" (ALM). Eine Gefährdung der medizinischen Versorgung durch Testungen im Profifußball entstehe aber nicht.

Geringer Anteil

Wie Jan Kramer, Vorstand bei den "Akkreditierten Labore" in der Medizin, gegenüber dem "SID" sagte, würden die Testungen für die Bundesliga-Spieler "im Promillebereich" liegen. "Im Moment kann ich aus den mir bekannten Laboren, die solche Testungen durchführen, berichten, dass (…) hierdurch keine Gefährdung der medizinischen Versorgung entsteht." In den beiden Bundesligen werden nach DFL-Angaben derzeit 3.000 bis 3.600 Tests pro Woche durchgeführt, was einen Anteil von 0,2 Prozent der zur Verfügung stehenden wöchentlichen Kapazität ausmacht. In der 3. Liga dürfte sich die Anzahl der wöchentlichen Tests zwischen 1.600 und 2.000 bewegen.

Konzept angepasst

Um die Labore zu entlasten, hatten DFB und DFL zu Wochenbeginn ihr Hygienekonzept überarbeitet. In der 3. Liga kann nun auch bei einem hohen Pandemie-Level (Inzidenzwert über 35) zwei Tage vor dem Spiel getestet werden – bisher war das nur bei einem mittleren Pandemie-Level (Inzidenzwert zwischen 5 und 35) möglich. Durch die früheren Tests bleibt mehr Zeit für die Auswertung der Proben, was den zeitlichen Druck verringert und den Laboren zudem die Möglichkeit gibt, andere Testungen, die medizinisch notwendig sind, vorzuziehen. Außerdem sind Pool-Testungen möglich, was ebenfalls eine Entlastung der Kapazitäten zur Folge hat. Bei diesen Sammeltestungen werden Gruppen zusammengefasst. Wird die Gruppe negativ getestet, bedarf es keiner Einzeltests, die aufwendiger sind. Nur im Falle von positiven Befunden müssen zusätzliche Tests durchgeführt werden.

Weniger Absagen?

Durch die früheren Testzeitpunkte könnte zudem die Anzahl der Absagen etwas verringert werden. Denn zuletzt reisten die Drittligisten zu den Auswärtsspielen an, ohne die Ergebnisse der wenige Stunden zuvor durchgeführten Tests zu kennen. Das führte bei Türkgücü München und der SpVgg Unterhaching dazu, dass die komplette Mannschaft nach positiven Tests unter Quarantäne gestellt worden war. In jeden Fall werden aber unnötigen Anreise vermieden, sollte es positive Tests geben. Bislang mussten in dieser Saison sieben Spiele coronabedingt verlegt werden, darunter zwei am anstehenden Spieltag.

   

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