Lübeck kämpft, trifft und kämpft: Spielweise "total egal"
Es ist nicht immer alles Gold, was glänzt – das gilt auch nach dem 1:0-Sieg des VfB Lübeck gegen den KFC Uerdingen. Die individuelle Qualität der Krefelder konnte die Elf von der Lohmühle in die Schranken weisen und fuhr den ersten Heimsieg ein. Nach der Negativserie wird nun die Gegenrichtung eingeschlagen.
Kampf angenommen
Am Ende des Tages war es eine zähe Partie. Aber in den Gesichtern der Lübeckern war trotzdem die Freude zu sehen, denn auch ohne spielerische Höhepunkte konnte die Elf von Trainer Rolf Martin Landerl den zweiten Sieg in Folge einfahren. "Wir haben in vielen Partien versucht, dem Spiel unseren Stempel aufzudrücken und spielerische Lösungen zu finden. Heute war es vielleicht nicht so", schlussfolgerte der Coach nach Abpfiff in der Pressekonferenz, dass seine Mannschaft dafür die kämpferische Komponente angenommen hat – und in Punkte ummünzen konnte.
Nach dem 2:0-Sieg in Köln war der 1:0-Erfolg gegen Uerdingen nämlich schon der zweite Dreier in Folge. Dass es nicht immer schön aussah, war Siegtorschütze Ersin Zehir am Mikrofon von "MagentaSport" nicht so wichtig: "Es ist mir total egal, wir haben 1:0 gewonnen und die drei Punkte im Sack. Wie wir gewonnen haben, ist am Ende des Tages egal. Wir hatten eine Negativserie, jetzt können wir auch eine Positivserie anfangen." Und Recht hat der Leihspieler des FC St. Pauli, denn mit zwei Siegen in Folge konnte der VfB Lübeck nicht nur die Rote Laterne abgeben, sondern auch den Anschluss zum rettenden Ufer herstellen. Derzeit trennt den VfB nur das schlechtere Torverhältnis gegenüber dem MSV Duisburg von Rang 16, allerdings sind die Zebras noch zwei Spiele im Rückstand.
"Im bezahlten Fußball zählt das Ergebnis"
Landerls Fazit klang derweil ganz ähnlich: "Im bezahlten Fußball zählt das Ergebnis." Dennoch will der 45-jährige Coach sein Team natürlich entwickeln, deswegen ging Landerl auch unmittelbar nach der Partie in die ehrliche Analyse: "Wir sind schwer ins Spiel gekommen und haben nicht so richtig in die Zweikämpfe reingefunden." Dazu sei man von der individuellen Qualität des Gegners "vielleicht in Verlegenheit" geraten, weil die Uerdinger im letzten Drittel eine namhafte Angriffsreihe aufbot. Landerls Elf hielt dagegen. "Wir haben uns dann reingekämpft, anders ist es gar nicht gegangen. Ohne nennenswert gefährlich zu werden", fasste der Coach zusammen, der dann in der zweiten Hälfte den "Top-Abschluss" von Ersin Zehir bestaunte.
Danach verteidigte Lübeck bis zum Schluss, verpasste im Konter die Entscheidung. "Unter dem Strich wäre das vielleicht sogar zu viel heute gewesen", bewertete Landerl einen möglichen zweiten Treffer äußerst ehrlich. Über die Art und Weise des Sieges müssen "wir uns überhaupt nicht verstecken". Mit weiteren Siegen – sogar zu Null – könnte schließlich das Selbstvertrauen wachsen. Dann müssen in der 3. Liga nur noch Kleinigkeiten im Kampf ergänzt werden: "Du musst gut am Mann sein, du musst früh rausrücken. Auch wenn wir dann mal drauf waren, dann hat mir die letzte Schlitzohrigkeit gefehlt, um auch mal ein faires Zeichen zu setzen."