MSV hat nur einen Auftrag: "Wir wollen gewinnen – aus, fertig"
Am Montagabend empfängt der MSV Duisburg den FC Viktoria Köln. Nach zwei Auswärtssiegen im bayrischen Raum wollen die Zebras nun auch erstmals im eigenen Wohnzimmer dreifach punkten, um einer Negativspirale zu entgehen. Cheftrainer Torsten Lieberknecht freut sich deshalb umso mehr über das schrumpfende Lazarett der Duisburger.
Lieberknecht verteidigt und fordert Schiedsrichter
Im Tabellenkeller gab es an diesem Spieltag den Aufstand der Mannschaften, die unter dem Strich verweilen. Das setzt gleichzeitig den MSV Duisburg unter Druck, der sich naturgemäß lieber an höhere Aufgaben wagen würde. In der Realität sind Verletzungspech und unglückliche Entscheidungen der Unparteiischen neben den unbefriedigenden Leistungen auf Platz und Seitenlinie gravierend. "Die Schiedsrichter in der 3. Liga haben es massiv schwer, Dinge in dieser Schnelligkeit zu beurteilen. Bei Arne Sicker kann es nicht absolut nachvollziehen, aber das ist, wie gesagt, nicht so einfach für die Schiedsrichter", blickte Cheftrainer Torsten Lieberknecht vor der Montagabendpartie auf das vergangene Spiel am Mittwoch zurück. Während Sicker nach seinem Platzverweis für ein Spiel gesperrt wurde, wird Dominik Schmidt aufgrund seiner gelb-roten Karte und eines Schiedsrichter-Schubsers insgesamt drei Partien verpassen.
Der MSV-Coach verwies darauf, dass auch mit Videobeweis in anderen Ligen "viele Entscheidungen für Kopfschütteln sorgen", aber in solchen Fall wünschte sich der 47-Jährige auch einfach mal, "dass jemand im Nachhinein in die Trainerkabine kommt und sich den Fehler eingesteht. Das wäre Größe." Für Lieberknecht zieht es sich mittlerweile wie ein roter Faden durch sein Engagement in Meiderich: "Wir mussten das jetzt schlucken, wir mussten das oft schlucken, seit ich hier bin. Irgendeiner sagt immer, es gleicht sich aus. Aber das Gefühl habe ich nicht mehr." In der aktuellen Saison profitierten die Zebras zweimal von Fehlentscheidungen, wohingegen sie viermal benachteiligt wurden.
Engin und Stoppelkamp in der Startelf?
Doch das soll am Montagabend keine Rolle mehr spielen, dann ist gegen die Kölner, die zuletzt zweimal in Folge verloren, das sportliche Geschick der Zebras wieder gefragt. Nico Bretschneider wird die Partie wohl verpassen, er meldete sich am Sonntag mit Erkältungssymptomen ab. Von den Langzeitverletzten kehrten Joshua Bitter und Ahmet Engin wieder ins Training zurück, zumindest Flügelspieler Engin könnte nach Kapitän Moritz Stoppelkamp der zweite Rückkehrer im Duisburger Spiel werden. Über die zusätzlichen Alternativen zeigte sich Lieberknecht erfreut: "Die Problematik bei uns ist nur, wie wir die Qualität einsetzen, die zurückkommt." Fehlen wird weiterhin Leroy Mickels (Oberschenkelprobleme).
Froh sind die Duisburger Fans auch, denn Leitwolf Stoppelkamp war am Mittwoch wieder für 30 Minuten auf dem Platz. "Ich habe ihn ins Zentrum gestellt, um ihn von der Außenposition zu bekommen. Es hat zu lange gedauert, bis er ins Spiel reinkam und ein Ball auf Außen landet", erklärte Taktikfuchs Lieberknecht seinen Kniff, den erfahrenen Routinier mit dessen Offensivpotential auf die Sechs zu stellen. "Dort konnte er für Verwirrung sorgen und die Saarbrücker Statik beeinflussen", so der Trainer. Ob das für die Partie gegen Viktoria wieder eine Möglichkeit wird? Max Jansen, der bisweilen den spielerischen Part im Zentrum übernommen hatte, könnte wohl aufgrund der Defensivsituation in einer möglichen Dreierkette nach hinten rücken. Unabhängig von allen Spekulationen gibt es aber nur einen Auftrag: "Es liegt auch an uns. Wir wollen gewinnen. Aus, fertig."