3:1! Viktoria Köln dreht Spiel gegen dezimierten MSV Duisburg
Zum vorläufigen Abschluss des 9. Spieltages gewann Viktoria Köln am Montagabend mit 3:1 gegen den MSV Duisburg. Die Kölner springen dadurch in der Tabelle auf den vierten Rang, während die Zebras auf einen Abstiegsplatz fallen.
Stoppelkamp sorgt für MSV-Führung
Beide Teams hatten vor dem Anstoß den Druck, drei Punkte mitnehmen zu müssen. Die gastgebenden Duisburger standen nach dem Last-Minute-K.O. gegen Saarbrücken vergangene Woche mit leeren Händen da und kamen nach der Quarantäne zum Saisonstart generell eher schwer in die Spielzeit. Viktoria Köln hatte die starke Frühform zuletzt gänzlich verloren und zweimal in Folge eine Niederlage einstecken müssen. Dementsprechend starteten die Teams engagiert, aber auch verunsichert in die Begegnung. MSV-Offensivallrounder Stoppelkamp, der zum ersten Mal nach seiner krankheitsbedingten Pause von Beginn an starten konnte, sorgte für den ersten Impuls: Nach einem abgefangenen Ball von Ademi kam der Kapitän aus 16 Metern zum Abschluss, verzog aber trotz viel Platz ziemlich deutlich (4.). Die Wichtigkeit des Genesenen war schon zu Anfang zu merken.
Ehe es jedoch richtig losgehen konnte, folgte ein Schockmoment auf dem Platz: Nach einem unglücklichen Zusammenstoß mit Kamavuaka musste Kölns Fritz stark blutend früh das Feld verlassen (8.). Den folgenden Freistoß von Risse konnte MSV-Keeper Weinkauf sicher parieren (11.). Lange geschockt zeigten sich die Kölner allerdings nicht und wurden bestimmender. Nachdem sich Fleckstein verschätze, brach Stürmer Thiele durch, scheiterte aus spitzem Winkel jedoch ebenfalls an Weinkauf (15.) – und auch Holzweiler fand im MSV-Schlussmann aus zweiter Reihe seinen Meister (17.). Gefährlich wurde der MSV anfangs nur durch Einladungen. Eine solche versendete Holthaus mit einem katastrophalen Fehlpass, an dessen Ende Stoppelkamp das Tor aus guter Position denkbar knapp verfehlte (20.) Der Auftakt für eine bessere Phase der Zebras. Wieder wurde Rückkehrer Stoppelkamp auffällig, der sehenswert mit einer Zidane-Drehung in den Viktoria-Strafraum einzog und nach Doppelpass mit Vermeij aus kurzer Distanz ins lange Eck vollenden konnte – ein sehenswerter Treffer und das 1:0 für die Hausherren (22.).
Doch auch diesen Rückschlag steckten die Kölner weg und wieder konnte sich Weinkauf auszeichnen, der ein weiteres Mal gegen Thiele im Eins-gegen-Eins die Oberhand behielt (25.). Köln blieb weiter dran – und kam zum Ausgleich. Nach einer butterweichen Flanke von Handle von der linken Seite schraubte sich Thiele in der Mitte hoch und machte es im dritten Anlauf besser. Sein Kopfball schlug unhaltbar für Weinkauf im Duisburger Tor zum überaus verdienten 1:1 ein (34.). Köln blieb dran und nur Stoppelkamp hielt offensiv dagegen. Ein Fernschuss des 33-Jährigen strich kurz vor der Pause knapp am Pfosten des Kölner Tores vorbei (42.). Anschließend ging es mit einem leistungsgerechten Unentschieden in die Pause.
Duisburg in Unterzahl chancenlos
Nach 15 Minuten Pause und ohne Wechsel auf beiden Seiten kamen die Kölner besser aus dem Kabinentrakt. Risse fiel ein Ball acht Meter vor dem Tor auf den Fuß, doch sein Schuss konnte in höchster Not geblockt werden (47.). Kurze Zeit später hielt Fleckstein im Laufduell mit Thiele den Kölner Stürmer ungeschickt – Elfmeter Köln. Kapitän Bunjaku blieb cool, schaute Weinkauf aus und schob locker ins rechte Toreck ein, womit er den Spielstand auf 2:1 aus Kölner Sicht schraubte (52.). Dass es kein direkter Doppelschlag wurde, war wieder einmal Keeper Weinkauf zu verdanken, der gegen Gottschling aus nächster Nähe und gegen Risse aus der Distanz stark parieren konnte (56./57.). Und es kam noch übler für die Zebras: Nach wiederholtem Foulspiel musste Flügelspieler Scepanik folgerichtig mit der Ampelkarte den Platz verlassen (60.). Wie schon gegen Saarbrücken musste der MSV nun in Unterzahl anlaufen, es war der dritte Platzverweis in den letzten beiden Spielen.
Köln übernahm in Überzahl das Kommando noch spielerischer, ohne Chancen zu generieren, und Duisburg war hauptsächlich mit Verteidigen beschäftigt. Eine Halbchance von Stoppelkamp aus 17 Metern nach gutem Solo ging einige Meter über die Querlatte (70.). Gefährlicher wurde es wieder auf der Gegenseite, als Thiele, perfekt eingesetzt von Holzweiler, erneut am glänzend reagierenden Weinkauf scheiterte (73.). Kurze Zeit später hatte der Keeper jedoch das Nachsehen, weil es Risse besser machte als sein Teamkollege. In exakt derselben Position und ebenfalls eingesetzt von Holzweiler knallte er die Kugel wuchtig über den MSV-Schlussmann ins Tor (77.). 3:1 und die Vorentscheidung für die Kölner.
Die Hausherren ergaben sich in der Folge und mit einem Mann weniger ihrem Schicksal und auch Viktoria-Coach Dotchev nahm Matchwinner Thiele, der heute auch öfter hätte treffen können, schonungsbedingt vom Platz. Dementsprechend lief das Spiel dem Abpfiff entgegen. Lorch versuchte es nochmals aus der Distanz, doch Weinkauf bestätigte ein weiteres Mal, dass er neben Stoppelkamp der Beste bei den Zebras an diesem Abend war (84.). Auch Klefisch setzte noch einen Versuch aus 18 Metern knapp links neben das Duisburger Tor (90+2.). Es war die letzte nennenswerte Aktion. Die Kölner konnten den Negativtrend somit stoppen und springen mit 16 Punkten auf den vierten Platz in der Tabelle. Die Duisburger sind – mit einem ausstehenden Nachholspiel – weiterhin im Keller der Tabelle. Aufgrund des schlechten Torverhältnisses steht gar mit Rang 17 ein Abstiegsplatz zu Buche.