1. FCM: Schork vorgestellt, Gjasula und Bertram begnadigt
Am Samstag verpflichtet, ist Otmar Schork am Dienstag auch offiziell als neuer Sportchef des 1. FC Magdeburg vorgestellt worden. Künftig werden auch Jürgen Gjasula und Sören Bertram wieder zum Kader gehören. Das Duo wurde begnadigt.
Rückkehr nach Aussprache
Zwei Wochen ist es her, dass der FCM beide Spieler vom Trainings- und Spielbetrieb freigestellt hatte, nachdem sie gegen "die Werte des 1. FC Magdeburg" verstoßen hatten. Seitdem trainierte das Duo individuell, "ab heute sind sie wieder ein Teil der Mannschaft", gab Schork im Rahmen der Pressekonferenz am Dienstagvormittag bekannt. Zuvor hatte es eine Aussprache zwischen dem neuen Sportchef, Trainer Thomas Hoßmang und den beiden Spielern gegeben. Die Ansage dabei fiel wohl deutlich aus – jedenfalls hätten Schork und Hoßmang die Unterredung anschließend "ein paar Minuten sacken lassen" müssen, wie der 63-Jährige berichtete. Die Entscheidung, Gjasula und Bertram zu begnadigen, habe Schork dann zusammen mit dem Cheftrainer getroffen.
"Thomas wird mit dem Trainerstab jetzt klären, wie der Trainingszustand ist. Sie müssen ihren Rückstand aufholen", so der neue Sportchef, der zudem deutlich machte: "Unsere Voraussetzung muss es sein, alle persönlichen Eitelkeiten hintenanzustellen und gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Wir brauchen eine Mannschaft, die alles gibt und Leidenschaft, Emotionen und extremen Fleiß zeigt." Die Partie gegen Bayern II war ein Anfang, beim Auswärtsspiel in Kaiserslautern am kommenden Samstag will der FCM daran anknüpfen.
"Hier wird der Fußball gelebt"
Bis dahin will Schork die Mannschaft besser kennenlernen, Gespräche führen und mehr Teamspirit aufbauen. Die Spiele gegen Türkgücü und Wiesbaden verfolgte der frühere Sandhausen-Manager bereits im Stadion, zuvor hatte er sich nach der Partie bei 1860 München erstmals mit den Verantwortlichen aus den Gremien getroffen. Die Entscheidung, das Angebot des FCM anzunehmen, ließ dann nicht lange auf sich warten – auch, weil er bei der Partie gegen Türkgücü "die Liebe der Fans zum Verein gespürt" habe. "Magdeburg ist eine Fußballstadt mit einer begeisterten Region. Hier wird der Fußball gelebt. Das war der Punkt, der mich dazu bewegt hat, diese Herausforderung anzunehmen", so Schork, der in zwei Amtszeiten insgesamt 16 Jahre lang beim SV Sandhausen aktiv war und aus dem Klub aus der Nähe von Heidelberg einen etablierten Zweitligisten machte. Das ist auch das langfristige Ziel des FCM, derzeit heißt die Realität jedoch Abstiegskampf in der 3. Liga.
Auch deshalb hatte die Besetzung des Sportchef-Postens zuletzt "oberste Priorität", wie Präsident Peter Fechner betonte. "Wir brauchen Ruhe im Verein, um den Verein stabilisieren und wieder sportliche Erfolge feiern zu können. Wir müssen jetzt gemeinsam mit der FCM-Familie an die Arbeit gehen." Gelingt der Klassenerhalt, steigt Schork in die Geschäftsführung auf, in der Mario Kallnik bisher sowohl den finanziell, organisatorischen als auch den sportlichen Bereich verantwortete. Ab Sommer 2021 soll Kallnik weiter entlastet werden. Klar ist aber: Schorks Vertrag gilt nicht für die Regionalliga. Bei einem Abstieg, den Aufsichtsratschef Lutz Petermann als "Super-Gau" bezeichnete, müsste sich der FCM neu aufstellen. Das zu verhindern, ist nun auch die Aufgabe von Otmar Schork.