Bilanzen, Pro, Kontra und ein Arbeitssieg: Hansa siegt in Stuttgart
Die Bilanz und die damit verbundenen Vorzeichen waren Kontra F.C.H. und Pro Stuttgart II. Das Gefühl eher Pro Hansa, denn die letzten beiden Partien der jeweiligen Kontrahenten liefen unterschiedlich: Pro Hansa Rostock und Kontra Stuttgart-Reserve. Spannung pur also und wahrscheinlich auch Anspannung. Abwarten. Der Schwung der letzten Spiele und die neugewonnenen Energie durch Marc Fascher sollte konserviert werden, die Euphorie ist zurück. Zwei Siege in Folge. Der Plan des Marc Fascher. Wie läuft also Ligaspiel Nummer drei in Liga 3? Die Aufstellung frei nach der alten Fußballerweisheit: „Never change a winning“. Dann das obligatorische Aufwärmen vor dem Spiel und ein Schock: Stammtorhüter Kevin Müller bleibt im Rasen hängen und verletzt sich, so dass ein Einsatz nicht möglich ist. Der Ersatz auf der Bank: Johannes „Pommes“ Brinkies, 19 Jahre alt und noch ohne Profieinsatz. Ein sehr talentierter junger Torhüter, über den man im Umfeld des F.C. Hansa häufiger hört, dass er schon weiter ist als Müller in seinem Alter. Hoch talentiert sind sie beide. Naja, in jedem Fall wurde so die „Never-change-Geschichte“ gebrochen.
Torjäger auf der Jagd
Egal, dachten sich die Jungs der Kogge und gehen trotzdem in der 11. Minuten trocken mit 0:1 in Führung. Wer das Tor erzielt hat, dürfte klar sein: Ondrej Smetana, natürlich, muss man fast sagen. Sein vierter Treffer im dritten Spiel in Folge. Smetana, dessen Name übersetzt „Sahne“ bedeutet, macht seinem Namen alle Ehre. Eiskalt nutzt er einen Fehler in der Defensive der Schwaben aus und „sahnt“ nach einem schönen Trick seinen fünften Saisontreffer ab. Damit überholt er im internen Duell seinen Sturmkollegen Johan Plat, der bisher vier Treffer erzielt hat. In der 34. Spielminute muss dann auch noch Edisson Jordanov verletzt ausgewechselt werden, für ihn kommt Routinier Patrick Berger in die Partie. Von Stuttgart ist offensiv, abgesehen von ein paar halbwegs gefährlichen Freistößen von Ex-Hanseat und VfB-Kapitän Tobias Rathgeb, kaum etwas zu sehen. In der 73. Spielminute ist dann der Arbeitstag von Torjäger Smetana beendet, er wird von Torjäger Plat ersetzt. Sieben Minuten später, also typisch Rostock (die „7“ gilt als die „Rostocker Zahl“) setzt sich Michael Blum auf dem linken Flügel mit einem schönen Sololauf durch und flankt genau auf den Kopf von Johan Plat, der den Ball gegen die Laufrichtung von VfB-Keeper Vlachodimos in die Maschen wuchtet. Tor Nummer fünf also auch für Plat. Danach passiert dann nichts Bedeutendes mehr und Hansa bringt die drei Punkte sicher mit nach Hause. Für die Rostocker steht damit der 3. Sieg in Folge zu Buche. Außerdem darf man sich freuen, dass man nach langer Zeit mal wieder zwei Stürmer hat, die eiskalt vor dem Tor sind.
„Arbeitssieg“ und „Spitzenmannschaft“
„Ich glaube, dass wir gut ins Spiel gefunden haben. Wir haben dann auch das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten, nämlich früh in Führung zu gehen. In der Folge sind wir dann allerdings etwas von unserem Plan abgekommen. Allerdings musste Stuttgart nach dem Rückstand auch mehr investieren. Wir hatten dann die Eine oder Andere brenzlige Situation zu überstehen und konnten froh sein mit dem 1:0 in die Pause zu gehen. In der zweiten Hälfte haben wir dann besser gegen den Ball gearbeitet und haben auch kaum noch Chancen für die Stuttgarter zugelassen. In der 80. Minute haben wir dann mit dem 2:0 eiskalt zugeschlagen, sodass dieser Sieg unter die Kategorie "Arbeitssieg" fällt, über den wir uns allerdings sehr freuen.“, analysiert Hansa-Coach Marc Fascher auf der anschließenden Pressekonferenz treffend die Partie. Der Plan ist mal wieder aufgegangen. VfB Stuttgart II-Trainer Jürgen Kramny, sah individuelle Fehler seiner eigenen Mannschaft als Ursache für die Niederlage seiner Mannschaft und lobte die Hansa-Kogge, dass sie das Spiel „im Stile einer Spitzenmannschaft gewonnen habe“. Ein Kompliment, was man in Rostock sicher gerne hört.
Für Hansa geht es am Samstag ab 13:30 Uhr zuhause gegen den VfL Osnabrück weiter, während der VfB eine halbe Stunde später bei Wehen Wiesbaden zu Gast ist.
FOTO: Sebastian Ahrens / rostock-fotos.de