Was aus den Abgängen von 1860 München geworden ist

Hinter dem TSV 1860 München liegt ein langer Sommer, in dem den Löwen über weite Strecken wegen mangelnder Zahlungsfähigkeit der Spielraum für Transfers verwehrt blieb. Fünf externe Neuzugänge, dazu fünf Nachwuchsspieler aus der Akademie, wurden dem Kader dann aber doch hinzugefügt – und 15 Spieler verließen das Grünwalder Stadion. Viele warteten lange bis zur finalen Entscheidung, manche sind weiterhin auf der Suche. Einer spielt jetzt um den Meistertitel.

Bekiroglu ist Tabellenführer

Der Abgang von Efkan Bekiroglu stand bei den Münchener Löwen relativ frühzeitig fest, den 25-jährigen Mittelfeldspieler aus Dachau sollte es in die türkische Süper Lig ziehen. Dort schloss er sich Alanyaspor an – und grüßt von der Tabellenspitze. Fünf Einsätze, darunter einmal der Platz in der Startelf, verbuchte Bekiroglu bislang und kann sich in dieser Saison um einen Titel duellieren. Davon weit entfernt sind Benjamin Kindsvater und Simon Seferings, die nach jahrelanger Zugehörigkeit zu den Löwen noch auf der Suche nach einem neuen Verein sind.

In dieser Hinsicht hatten auch andere Spieler der Sechziger lange gewartet, um eine finale Entscheidung abzuwarten. Beispielsweise Kapitän Felix Weber, der der jüngste Drittliga-Kapitän der 1860-Geschichte war, und erst von Cheftrainer Michael Köllner aus dieser Rolle herausgenommen wurde. Im Herbst zog es den Innenverteidiger ins Ruhrgebiet zu Rot-Weiss Essen, dort spielt er um den Drittliga-Aufstieg und verbuchte nach seinem Wechsel Mitte Oktober bislang zwei Pflichtspieleinsätze. Fort zog es nach langer Wartezeit auch Timo Gebhart, der nach seinem insgesamt dritten Engagement bei den Löwen zurück in die Heimat ging und nun beim FC Memmingen in der Regionalliga Bayern seine Schuhe schnürt. Dort bestritt er zwei Spiele als Kapitän, nun ist die Saison bis zum Winter wieder unterbrochen.

Zwischen Bundesliga und Regionalliga

Runter ging es auch für Kristian Böhnlein, der mit dem 1. FC Schweinfurt für Aufsehen auf und neben dem Platz sorgte. Im DFB-Pokalspiel gegen Schalke war der Flügelspieler genauso dabei, wie in den Ligaspielen – allerdings waren das insgesamt erst zwei Partien aufgrund der Corona-Pandemie. Kaum öfter stand deshalb auch Markus Ziereis für die SpVgg Bayreuth auf dem Platz. In drei Einsätzen konnte der Stürmer dennoch zwei Vorlagen beisteuern. Wenig besser lief es für Nico Karger, der in der Südwest-Staffel für die SV Elversberg verletzungsbedingt noch gar nicht spielen konnte.

Einigen Spielern gelang gleichzeitig der Sprung in das höherklassige Geschäft. Noel Niemann beispielsweise zog es zu Arminia Bielefeld in die Bundesliga, wo der flexible Angreifer allerdings erst 13 Einsatzminuten im Pokal für sich verbuchen konnte. Weil die Ostwestfalen keine Zweitmannschaft haben, wartet der 20-Jährige noch auf seine Chance. Ähnlich geht es Hendrik Bonmann, der als Ersatzkeeper der Löwen zum Ersatzkeeper der Würzburger Kickers in der 2. Bundesliga aufstieg. Hinter Fabian Giefer, der zuletzt noch in der Kritik stand, ist Bonmann die Nummer zwei. Und auch Prince Osei Owusu, der Münchener Edel-Joker, jubelte am vergangenen Wochenende beinahe zum ersten Mal höherklassig. Nach der Leih-Rückkehr zu Bielefeld schloss er sich dessen Rivalen aus Paderborn an, sein erstes Zweitliga-Tor wurde ihm jedoch wegen Abseits weggepfiffen.

Berzel ist Stammspieler bei Türkgücü

Ein weiteres großes Thema in diesem Sommer waren die Wechsel innerhalb der 3. Liga. Um keinen anderen Spieler kämpften die Sechziger so sehr, wie um Tim Rieder – und standen am Ende doch mit leeren Händen dar. Der defensive Mittelfeldspieler kehrte zunächst zum FC Augsburg zurück, woraufhin er sich für eine verhältnismäßig gering geschätzte Ablösesumme von 50.000 Euro dem 1. FC Kaiserslautern anschloss. Geld, das der TSV trotzdem nicht zahlen wollte – und konnte. Rieder ist Stammspieler am Betzenberg, konnte den Roten Teufeln aber bislang nicht die gewünschte Stabilität verleihen.

Besser macht es da schon Aaron Berzel, der nicht nur innerhalb der Liga, sondern auch innerhalb der Stadt den Verein wechselte. Ablösefrei ging er zu Aufsteiger Türkgücü München und hält dort als Abwehrchef die Reihen dicht. Seine Zuneigung zu Blau-Weiß ließ der Innenverteidiger nie verklingen, ein Wiedersehen folgt Ende November. Zu guter Letzt verabschiedeten die Löwen auch Eigengewächs Eric Weeger, der beim SpVgg Ansbach in der Bayernliga Nord nun fünftklassig untergekommen ist, und Herbert Paul. Den Außenverteidiger zog es als einzigen Spieler ins Ausland, wo er nun für Austria Klagenfurt in Österreich am Ball ist.

   

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