Lettieri-Rückkehr zum MSV: Viele Fans üben scharfe Kritik
Gino Lettieri ist zurück beim MSV Duisburg: Fünf Jahre nach dem Ende seiner erstem Amtszeit tritt der 53-Jährige die Nachfolge von Torsten Lieberknecht an. Bei vielen MSV-Fans kommt die Rückkehr des gebürtigen Zürichers gar nicht gut an. Entsprechend deutlich fielen die Reaktionen in den sozialen Netzwerken aus.
"Erschrocken", "sprachlos"
Über 700 Kommentare haben sich bis Donnerstagmorgen unter dem Facebook-Post des MSV zur offiziellen Vollzugsmeldung am Mittwochabend angesammelt – in den meisten Reaktionen wird deutliche Kritik geäußert. "Man denkt, schlimmer kann es nicht mehr kommen und dann sowas", schreibt ein Fan, andere reagieren "erschrocken" und "sprachlos". Auch von "peinlich" und "lächerlich" ist die Rede. Manche flüchten sich gar in Galgenhumor: "Das einzig Positive beim MSV sind die Corona Tests… Chapeau!"
Vor allem Sportdirektor Ivica Grlic steht in vielen Kommentaren im Zentrum der Kritik. Nicht wenige Fans zeigen dem 45-Jährigen symbolisch die rote Karte und machen deutlich: "Ivo, es ist Zeit zu gehen." Besonders das enge Verhältnis zwischen Lettieri und Grlic während der ersten Amtszeit des Deutsch-Italieners scheint einigen Fans bitter aufzustoßen: "Das ist nicht ihr Ernst, Herr Grlic?! Dafür habt ihr Torsten gehen lassen? Traurig!" Ein Anhänger kündigt sogar an: "Ich werde ab heute dem MSV den Rücken kehren. Solange wie Ivo im Amt ist. Haben einen guten Trainer gegen einen schlechten Trainer getauscht. Ich könnte kotzen. Wo ist dieser Verein gelandet?" Auch von der Kündigung der Mitgliedschaft ist in einigen Reaktionen zu lesen: "Ich hab die Schnauze gestrichen voll!"
"Jeder hat eine 2. Chance verdient"
Deutliche Kritik, wie man sie bei der Vorstellung eines neuen Trainers nur selten vernimmt. Doch nicht alle Fans stimmen in die zum Teil herben Reaktionen mit ein. "Bleibt doch mal alle auf dem Teppich und geht mal an die frische Luft. Jeder hat eine 2. Chance verdient", schreibt ein Fan. "Wenn Gino jetzt mit dem Kader den Klassenerhalt schafft, bin ich glücklich und hochzufrieden", heißt es in einer anderen Reaktion. Viele Anhänger trauen dem 53-Jährigen durchaus zu, für Aufbruchsstimmung zu sorgen – zumal er den MSV schonmal zum Aufstieg in die 2. Bundesliga geführt hatte und den besten Punkteschnitt aller Trainer der letzten elf Jahre aufweist (1,56). "Die Stimmung im Team wird, so glaube ich, besser werden. Ich wünsche ihm viel Glück". Auch ein anderer Fan wirbt für Vertrauen: "Er hat damals einen guten Job gemacht und ist meiner Meinung viel zu früh entlassen worden. Man muss ihn eine Chance geben."
Die erste Möglichkeit, die Kritiker zu überzeugen, erhält Lettieri am kommenden Dienstag im Nachholspiel gegen den Halleschen FC. Beim Auswärtsspiel bei Türkgücü München (Samstag, 14 Uhr) wird er dagegen noch nicht auf der Bank sitzen, da er zunächst zwei negative Corona-Tests vorweisen muss. Marvin Compper, Branimir Bajic und Sven Beuckert werden das Team am Samstag im Olympiastadion betreuen.
Kommentar: Lettieri muss faire Chance bekommen