Hachinger Pleitenserie: "Vorne und hinten beschissen gemacht"

In immer höherem Tempo befindet sich die SpVgg Unterhaching auf Talfahrt. Anfang Oktober noch auf Platz drei, finden sich die Vorstädter nach der schon vierten Pleite in Serie mit dem 1:3 beim KFC Uerdingen auf Platz 16 wieder und haben – bei allerdings noch zwei Nachholspielen in der Hinterhand – nur noch einen Punkt Vorsprung auf die Abstiegsplätze.

Markus Schwabl wird deutlich

Die unerfüllten Hoffnungen auf eine Trendwende nach ihrer corona-bedingten Spielpause sorgte im Lager der Hachinger für entsprechend großen Frust. "Wir haben es vorne und hinten beschissen gemacht. So stehst du nach drei Wochen Pause wieder da wie der Depp“, schimpfte Kapitän Markus Schwabl nach der Abfuhr am "MagentaSport"-Mikrofon: "Du kannst aber keine Spiele gewinnen, wenn Du jedes Mal hinten einen frisst und vorne keine triffst.“

Die Kritik des Sohns von Vereins-Chef Manfred Schwabl deckte sich nahezu komplett mit der Analyse von Trainer Arie van Lent. Auch der Niederländer nannte auf der Pressekonferenz die Harmlosigkeit seiner Mannschaft besonders im ersten Durchgang und die fehlende Ordnung in der Defensive nach der Pause die Hauptursachen für den neuerlichen Rückschlag: "Wenn wir so weitermachen, werden wir keine Tore schießen. Der Gegner muss nur darauf warten, dass wir Fehler machen, und das passiert eben sehr oft im Moment.“ Sein Fazit im "Telekom"-Interview: "Wir müssen uns nicht wundern, wenn wir wieder mit leeren Händen dastehen – und zwar hochverdient, weil es viel zu wenig war."

"Wie kleine Kinder benommen“

Dabei hätten die Gäste aus van Lents Sicht in Düsseldorf mehr als nur den Ehrentreffer durch Patrick Hasenhüttl (80.) ausrichten können. "Ich hatte gedacht, dass wir etwas mitnehmen können. Aber leider haben wir in der ersten Halbzeit wieder das alte Manko gehabt, dass wir im letzten Drittel sehr ungefährlich sind. Wir hatten nur einen halben Schuss.“ Insgesamt ist die Mannschaft des früheren Bundesliga-Torjägers mit erst sieben Treffern nach acht Spielen derzeit auch die angriffsschwächste Mannschaft der Liga.

Doch auch das Abwehrverhalten der Bayern gegen den KFC erschreckte van Lent. "In der zweiten Halbzeit hatten wir keine klare Linie mehr", monierte der Coach den mitunter geradezu vogelwild anmutenden Auftritt seiner Spielernach dem Seitenwechsel: "Wir haben uns wie kleine Kinder und Jugendspieler benommen." Viel Arbeit also vor dem Heimspiel am Sonntag gegen Viktoria Köln. Gegen die Rheinländer stehen Haching und allmählich auch van Lent selbst unter Zugzwang. Hoffnung macht in der momentanen Situation alleine der Rechenschieber: Durch Siege in den zuletzt abgesagten Begegnungen beim Halleschen FC und gegen den SC Verl könnte Haching die oberen Tabellenregion wieder in Reichweite bekommen. Am Montag könnte Haching aber zunächst unter den Strich rutschen, falls Lübeck gegen Verl punkten sollte.

   

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