Corona-Maßnahmen verlängert: Geisterspiele bis 20. Dezember

Was sich zuletzt bereits angedeutet hatte, ist nun offiziell: Der für den November beschlossene Shutdown wird bis zum 20. Dezember verlängert – darauf verständigten sich Bund und Länder am Mittwoch. Damit ist klar: Auch weiterhin müssen sämtliche Spiele im Profifußball – und damit auch in der 3. Liga – vor leeren Rängen ausgetragen werden. 

Corona-Zahlen weiterhin hoch

Bereits seit Anfang des Monats sind in den Stadien keine Fans zugelassen, nun wurde das Zuschauerverbot bis zum 20. Dezember – und damit bis zum Ende des Drittliga-Jahres – verlängert. Überraschend kommt der Beschluss aufgrund der weiterhin hohen Corona-Zahlen nicht: In der 3. Liga liegen 16 der 18 Standorte in einem Risikogebiet (Inzidenz-Wert über 50), 13 Standorte weisen gar einen Wert von über 100 auf – trauriger Spitzenreiter ist Zwickau mit 266. Nur in Rostock (35,9) und Lübeck (49,4) liegen die Zahlen mit Stand von Mittwoch unter dem Schwellenwert von 50. Insgesamt sind die Infektionszahlen bundesweit zuletzt zwar etwas zurückgegangen, von einer Entspannung der Lage kann aber noch keine Rede sein.

Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach im Rahmen einer Pressekonferenz am Mittwochabend von einem "Teilerfolg", betonte aber, "dass wir uns damit auf keinen Fall begnügen können". Das "Plateau" sei weiterhin zu hoch, die Lage in den Krankenhäusern weiter ernst. Ziel bleibe, einen Inzidenz-Wert von 50 zu erreichen. "Andernfalls sein eine Kontaktverfolgung nicht mehr möglich", so Merkel. "Wir brauchen nochmal eine nationale Kraftanstrengung."

Klubs können auf Hilfsmaßnahmen hoffen

Das gilt für die Drittligisten vor allem aus finanzieller Sicht. Allein Dynamo Dresden verliert pro Heimspiel 300.000 Euro, Hansa Rostock bezifferte den finanziellen Schaden durch die Geisterspiele im November auf 300.000 bis 500.000 Euro. Auch alle anderen Klubs werden Verluste verzeichnen und müssen den Gürtel entsprechend enger schnallen.

Immerhin: Die Vereine können auf eine Verlängerung der Hilfsmaßnahmen durch den Bund bis zur Mitte des kommenden Jahres hoffen. Die Regelung solle für diejenigen Wirtschaftsbereiche gelten, "die absehbar auch in den kommenden Monaten erhebliche Einschränkungen ihres Geschäftsbetriebes hinnehmen müssen, ohne von Schließungen betroffen zu sein", heißt es in dem Papier von Bund und Ländern. Bereits Im Frühjahr hatte der Bund 200 Millionen Euro für entgangene Zuschauereinnahmen aus den Monaten April bis Dezember 2020 zur Verfügung gestellt, bislang sind aber erst 55 Millionen Euro abgerufen worden. Die Frist war zuletzt mehrfach verlängert worden, pro Klub konnten bis zu 800.000 Euro beantragt werden.

Eine Pausierung des Spielbetriebs, so wie in vier der fünf Regionalliga-Staffeln und in allen Amateurligen darunter, droht derweil nicht. Andernfalls wären die Verluste noch dramatischer, einige Klubs wären dann endgültig in ihrer Existenz bedroht. Ob zu Beginn des neuen Jahres wieder vor Zuschauern gespielt werden kann, ist fraglich. Noch vorWeihnachten wollen Bund und Länder über die Maßnahmen ab Anfang Januar beraten.

   

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