Gündüz über KFC-Vergangenheit: "Schlimmste Zeit meines Lebens"

Der 1:0-Erfolg über den KFC Uerdingen am Dienstagabend war für Halles Selim Gündüz ein ganz besonderes Erlebnis, schließlich verbrachte der Offensivspieler bei den Krefeldern "die schlimmste Zeit meines Lebens". Das verriet der 26-Jährige in einem Interview mit dem "Reviersport", in dem Gündüz auch von noch ausstehenden Gehaltszahlungen seines Ex-Klubs berichtete.  

"Umgegangen wie mit einem Stück Scheiße"

Nach über einem Jahr stand Halles Selim Gündüz am Dienstagabend mal wieder von Beginn an auf dem Platz, sein letzter Einsatz dieser Art datiert noch aus dem Oktober 2019 und fand damals im Trikot des KFC Uerdingen statt. Dass Gündüz ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub nun sein Startelf-Comeback in der 3. Liga feiern durfte, war dabei kein Zufall. Gündüz hatte seine Mannschaft bereits im Vorfeld über die für ihn besondere Bedeutung dieses Aufeinandertreffens informiert und versprochen, bei einem Sieg ein Essen zu organisieren. Schließlich erhielt Gündüz von Trainer Florian Schnorrenberg das Vertrauen und die Möglichkeit, sich bei seinem Ex-Klub für seine Zeit dort zu "revanchieren".

Die insgesamt zwölf Monate in Krefeld bezeichnet Gündüz in Interview mit dem "Reviersport" als "schlimmste Zeit meines Lebens", die ihn sogar dazu veranlasst habe, sich "professionelle Hilfe" zu suchen. Insbesondere nach dem Rauswurf von Trainer Heiko Vogel habe er sich vom KFC "links liegen gelassen" gefühlt, so Gündüz, der seine Anschuldigungen im weiteren Verlauf des Gesprächs sogar noch drastischer formuliert: "Ich habe nirgendwo zuvor so eine fehlende Menschlichkeit erlebt wie beim KFC Uerdingen. Ich bin mir sicher, dass es das kein zweites Mal in Fußball-Deutschland gibt. Da wird mit den Spielern umgegangen wie mit einem Stück Scheiße."

Gündüz wartet weiterhin auf Gehaltszahlungen

Nach seinen Erfahrungen in Krefeld würde er heute niemandem zu einem Wechsel zum KFC raten – "für kein Geld der Welt." Zumal bei den Uerdingern nicht einmal sicher zu sein scheint, dass die vertraglich vereinbarten Gehälter auch bezahlt werden. Im Oktober wurde bekannt, dass mehrere ehemalige Spieler den KFC aufgrund von ausbleibenden Gehältern verklagt haben, was nun zu einer Kontopfändung führen könnte.

Betroffen davon ist auch Gündüz, der ebenfalls noch auf Gehälter aus seiner Zeit beim KFC wartet, obwohl er einen entsprechenden Prozess gegen seinen ehemaligen Verein vor dem Arbeitsgericht in Krefeld bereits gewonnen hat. "Ich frage mich, wie man einen Verein führen kann, wenn man seit Jahren nicht fähig ist, pünktlich und regelmäßig seinen Zahlungen nachzukommen. Wenn man seinen Verpflichtungen nicht nachkommt, sollte man das Geschäft aufgeben", so der Offensivspieler, der davon spricht, irgendwann auch einmal in der Türkei spielen zu wollen: "Ich weiß, dass es da auch drunter und drüber gehen kann. Ich habe aber den KFC Uerdingen und Mikhail Ponomarev überlebt. Ich glaube, dass ich für ein Türkei-Abenteuer gut gerüstet bin."

   

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