"Machen wir uns nichts vor": FCS fiebert Derby entgegen

Zum ersten Mal seit 27 Jahren trifft der 1. FC Saarbrücken in einem Ligaspiel auf den 1. FC Kaiserslautern! Die Derbystimmung ist bei Cheftrainer Lukas Kwasniok und Angreifer Maurice Deville bereits zu spüren, obwohl beide die Fans im Ludwigsparkstadion vermissen werden. Und alle fragen sich: Wer wird der neue Eric Wynalda?
"Absolutes Highlight"
Der 108-fache US-amerikanische Nationalspieler schnürte seine Fußballschuhe nämlich in insgesamt 70 Pflichtspieleinsätzen für den 1. FC Saarbrücken. Und er war der letzte Siegtorschütze in einem Derby mit dem FCK, als er am 5. September 1992 zwei Buden in den Kasten der Roten Teufel knallte. Seitdem gab es zwar noch zwei Partien, ein Liga-Rückspiel und eine DFB-Pokalpartie, aber seit 28 Jahren warten die Saarbrücker somit auf einen Sieg gegen den ewigen Rivalen.
"Wir wollen unsere eigene Geschichte schreiben. Das ist unsere Aufgabe seit dem 1. Spieltag", kündigte FCS-Cheftrainer Lukas Kwasniok unabhängig von der Vergangenheit vor dem Duell mit dem FCK an. Gleichzeitig stritt der Übungsleiter überhaupt nicht ab, dass das Derby etwas ganz besonderes wird: "Es ist ein Highlight. Machen wir uns nichts vor. Das ist ein absolutes Highlight für uns, für die Jungs und für das Umfeld. Das wird man am Sonntag spüren." Auf dem Papier geht der FCS als Tabellenführer dann sogar mit der vermeintlichen Favoritenrolle in das Duell.
FCS-Akteure wollen für Fans spielen
Die Wichtigkeit des Derbys sei allen Beteiligten bewusst, gleichwohl ist es nicht das erste Derby für den FCS in der jüngeren Vergangenheit. Nur eben die erste Begegnung mit Lautern seit einiger Zeit. "Es wird keinen Knacks im Fall der Fälle für die Saison geben. Genauso wenig im Falle eines Sieges, aber für die nächste Woche hat es eine extrem hohe Bedeutung", fuhr Kwasniok die Erwartungen dennoch herunter. Schmerzen wird in jedem Fall die Abwesenheit des Publikums. "Es ist eine Katastrophe für die Fans, aber auch für uns. Ein Derby ohne Fans ist einfach nicht gut", bedauerte auch Kwasniok die Tatsache, dass das Spiel nunmal vor leeren Rängen stattfinden muss.
Beim Treffen mit den Fanvertretern wurde dem Team trotzdem bewusst gemacht, was das Derby für die Anhänger bedeutet. "Sie haben uns rübergebracht, was es bedeutet, als Spieler von Saarbrücken nun gegen Lautern zu spielen und was es für sie bedeuten würde, wenn wir gewinnen. Wir werden am Sonntag für die Fans spielen", versprach Maurice Deville, der einst selbst für den FCK spielte, und formulierte auf Wunsch der Presserunde einen fast schon meisterlichen Satz, vor dem auch Kwasniok seinen Hut zog: "Wir haben keinen Druck die Tabellenführung zu verteidigen, aber es wäre ein Traum, im Derby die Spitze zu behalten." Während Deville vor Ort sein und helfen kann, werden Sebastian Bösel, Rasim Bulic und Minos Gouras weiterhin fehlen. Die drei verletzten Akteure könnten aber in den nächsten zwei Wochen wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.