"So spielen wir gegen den Abstieg": Großer Frust bei Viktoria Köln
Nach der 0:2-Niederlage in Halle herrschte Ratlosigkeit bei Viktoria Köln. Die eigene Überlegenheit konnte wieder einmal nicht in Punkte umgewandelt werden. Der Kapitän war besonders frustriert.
Wunderlich kurz angebunden
In Mike Wunderlich hatte sich einige Wut aufgestaut. Als der Kölner Mannschaftskapitän nach dem vierten sieglosen Spiel in Folge die Niederlage bei "MagentaSport" analysieren sollte, tat er dies nur mit wenigen Worten: "Keine Ahnung", war seine Antwort auf die Frage, warum es Köln nach guter Leistung zum wiederholten Mal nicht schaffte, sich auch mit Toren und Punkten zu belohnen. "Wir holen uns Woche für Woche Lob ab, wie gut wir Fußball spielen. Dafür können wir uns aber nichts kaufen, wir haben wieder keine Punkte geholt".
Sein Team würde die Tore trotz großer Chancen "nicht erzwingen". Auf die Nachfrage, woran das gelegen habe, meinte Wunderlich erneut: "Keine Ahnung". Eine deutliche Lagebewertung gab der 34-Jährige dann aber doch noch: "Wir haben heute verloren, gegen Zwickau unentschieden gespielt, in Haching 2:0 geführt (am Ende 2:2, d. Red.). So werden wir keine Punkte mehr holen und wie letztes Jahr gegen den Abstieg spielen". Ihn ärgere heute "alles", befand Wunderlich.
"Wir müssen schnell punkten"
Trainer Pavel Dotchev konnte die Reaktion nachvollziehen. "Es ist verständlich, dass er enttäuscht und emotional geladen ist", so der Coach. "Das Spiel war alles andere als schlecht von uns. Wir waren die ganze Zeit die bestimmende Mannschaft". Damit hatte Dotchev zweifelsfrei Recht, denn gerade die erste Halbzeit war sein Team klar tonangebend. Torchancen waren reichlich da, umso überraschender kam die Führung des Halleschen FC. "Aus dem Nichts kassieren wir das 0:1, dann ein unglücklicher Elfmeter und dann verlierst du das Spiel" so Dotchev konsterniert. "Wir müssen schnell punkten, das ist absolut notwendig".
Die aus der Hand gegebenen Spiele der letzten Woche hätten Spuren hinterlassen: "Die Mannschaft wäre selbstbewusster und ruhiger, wenn wir mal ein paar Spiele hintereinander gewonnen hätten. Das haben wir schon lange nicht mehr geschafft." An die eigenen Spieler gerichtet forderte der 55-Jährige mehr Engagement: "Wir haben einen großen Kader. Viele meinen, dass sie spielen müssen. Aber die Wahrheit liegt auf dem Platz". Die nächste Gelegenheit zum punkten haben die Rheinländer kommenden Samstag, wenn es zu Hause gegen 1860 München geht.