1. FC Kaiserslautern: Frust und Schiri-Ärger nach spätem 2:2

Gegen den MSV Duisburg drohte der 1. FC Kaiserslautern am Samstag seine vierte Pleite in dieser Saison zu kassieren, ehe Marvin Pourié spät noch einen Doppelpack schnürte. Doch Zufriedenheit herrschte beim FCK anschließend nicht – im Gegenteil. Auch mit Kritik an Schiedsrichter Tobias Fritsch sparten die Roten Teufel nicht.
FCK hadert mit dem Schiri
Marvin Pourié fragte im Interview mit "MagentaSport" unmittelbar nach der Partie lieber nochmal nach: "Ob ich glücklich bin, dass es ein Punkt geworden ist?" Der 29-Jährige war regelrecht erstaunt darüber, dass ihm Moderator Tobias Schäfer zu seinem späten Doppelpack gratulieren wollte. Denn freuen konnte sich Pourié darüber nicht: "Wir haben alle die erste Halbzeit gesehen", meinte er vielsagend. Zum einen spielte er damit auf das Chancenplus seiner Mannschaft an, zum anderen aber auch auf den nicht gegebenen Elfmeter, als Duisburgs Max Jansen den Ball nach einer verlängerten Freistoßflanke an den Arm bekam. "Das ist ein ganz klarer Elfmeter. Also wenn das keiner ist … Der Schiri steht direkt daneben, aber ich sage dazu nichts mehr", war Pourié sichtlich bedient. Trainer Jeff Saibene schlug auf der Pressekonferenz in eine ähnliche Kerbe: "Klarer geht es kaum. Letzte Woche war es schon eindeutig, aber heute war es noch extremer. Keine Ahnung, warum das so entschieden wird." Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Duisburg ebenfalls einen Elfmeter hätte bekommen können, als Sicker kurz vor der Pause im Strafraum zu Fall ging.
Pourié ging derweil aber noch einen Schritt weiter und wollte auch für eine Situation in der 41. Minute, als er nach einem Pass von Ritter zu Fall gekommen war, einen Elfmeter haben. "Wahrscheinlich ist er mit dem falschen Fuß aufgestanden", meinte der Stürmer in Richtung des Unparteiischen. "Keine Ahnung, ob wir verpfiffen worden sind oder woran es gelegen hat." Feststand für Pourié jedenfalls: "Wir müssen dreckiger und ekliger spielen, einfach mehr Leidenschaft zeigen und auch mal den Ellenbogen ausfahren."
Viel Frust bei Saibene
Auch die individuellen Fehler wie beim 0:1, als Hikmet Ciftci den Ball bereits im Mittelfeld verlor, sollten abgestellt werden. Saibene sprach diesbezüglich von einem "dummen und blöden Ballverlust" und einem "krassen Fehler. Wir schenken dem Gegner die Tore". Auch Pourié meinte: "So etwas darf einer Mannschaft mit unserer Qualität einfach nicht passieren." Es ist die Last des Anspruchs, die der FCK mit sich herumträgt. "So ein Spiel musst du einfach gewinnen – ohne Wenn und Aber", machte ein angefressener Saibene klar. Schließlich habe der Gegner "nicht viel für das Spiel gemacht". Dem FCK wiederum habe nicht zum ersten Mal in dieser Saison "die letzte Überzeugung gefehlt", haderte der Chefcoach. "Auch der letzte Pass kam häufiger nicht an. Es ist immer wieder dasselbe Thema." Erst in den letzten 15 Minuten habe Saibene "die Gier bei den Spielern gesehen". Doch das reicht eben nicht.
Mit Blick auf das kommende Auswärtsspiel in Unterhaching am kommenden Freitag kündigte Saibene daher an, sich über "den einen oder anderen Gedanken" zu machen. "Denn ich bin nicht zufrieden, wie wir heute aufgetreten sind – es sind zwei verlorene Punkte. Das werde ich der Mannschaft auch klar und deutlich sagen."
"Stehen mit dem Arsch an der Wand"
In der Tabelle tritt der FCK nach dem neunten Unentschieden im 14. Spiel weiter auf der Stelle. Da hilft es auch nichts, dass die Roten Teufel auf eine Serie von sieben ungeschlagenen Spielen in Folge zurückblicken können. "Wenn wir im obersten Drittel stehen würden, dann würde ich sagen: 'Okay, gut dass wir uns noch einen Punkt erarbeitet haben.' Aber wir stehen mit dem Arsch an der Wand. Das heißt, wir müssen alles daran setzen, dass wir da unten raus kommen", sagte Pourié am "SWR"-Mikrofon. "Denn Unentschieden reichen nicht, irgendwann muss der Knoten platzen". Ob das in Unterhaching gelingt? "Ich glaube fest an die Mannschaft."