Harter Lockdown? Auswirkungen auf die 3. Liga noch ungewiss

Angesichts weiterhin hoher Corona-Zahlen steuert Deutschland in diesen Tagen auf einen "harten Lockdown" zu, bis auf lebensnotwendige Geschäfte soll alles dicht machen. Inwiefern die Maßnahmen Auswirkungen auf den Profisport und die 3. Liga haben werden, ist noch offen.

Beratungen am Sonntag

Mit fast 30.000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages wurde am Donnerstag ein neuer Höchstwert erreicht. Da die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichend dazu beigetragen haben, die Corona-Zahlen zu senken, werden die Bundesländer die Zügel wohl weiter anziehen – möglicherweise sogar schon vor Weihnachten. Am Sonntag wollen Bund und Länder beraten. Welche Auswirkungen ein "harter Lockdown" auf den Profisport und die 3. Liga haben würde, ist bisher nicht bekannt. In Sachsen, wo bereits ab Montag alles dicht gemacht wird, soll der Profisport weiterhin erlaubt bleiben: "Stand jetzt bleibt der Profisport von den neuen Maßnahmen unberührt, doch die Lage kann sich noch ändern", teilte das sächsischen Staatsministerium des Inneren gegenüber dem "SID" mit.

In Baden-Württemberg, wo bis zum 10. Januar eine allgemeine Ausgangsbeschränkung beschlossen wurde, verhält es sich derzeit ähnlich: "Die Ausgangsbeschränkung wirkt sich nicht auf die Berufsausübung aus. Was wir mit den Sportspielen machen, darüber haben wir uns noch gar nicht unterhalten", so Ministerpräsident Winfried Kretschmann gegenüber den "Stuttgarter Nachrichten". Möglich, dass das am Sonntag bei der Bund-Länder-Konferenz diskutiert wird.

Unter den  Epidemiologen herrscht derweil eine geteilte Meinung. Während Prof. Dr. Markus Scholz von der Universität Leipzig eine Unterbrechung des Spielbetriebs für sinnvoll hält: "Leute spielen mit ihrer Gesundheit, das hat mit Sport nichts zu tun. Das ist einfach nur ein Risiko", wie er der "Sportschau" sagte, meint Prof. Dr. Hartmut Fickenscher: "Geisterspiele werden eng gemonitort. Ich selber würde es für vertretbar halten, wenn man Geisterspiele weiterhin durchführt." Allerdings sagt er auch: "Schärfere Maßnahmen sind notwendig. Und wenn der Handel eingestellt werden soll, dann ist die Bundesliga als Ausnahme schwer begründbar."

Infektionsgeschehen ist zurückgegangen

Klar ist: Sollte – wie im Frühjahr – auch der Profisport untersagt werden, müssten die Spieltage 16 und 17 verschoben werden. Ob der 18. Spieltag vom 8. bis zum 11. Januar 2021 stattfinden könnte, wäre offen. In einem Punkt unterscheidet sich die aktuelle Situation aber von der im Frühjahr: es gibt ein Hygienekonzept, das regelmäßige Testungen vorsieht. Dass es trotzdem zu Infektionen kommen würde, war abzusehen.

Dennoch ist die 3. Liga bisher gut durch die Saison gekommen, auch die Corona-Lage hat sich zuletzt etwas beruhigt. Waren es vor einigen Wochen noch über 20 aktive Fälle, sind es derzeit "nur" sechs. Mit Duisburg, Verl, Meppen und Zwickau mussten bislang vier Teams für mehr als eine Woche in Quarantäne. Die Anzahl der Spielabsagen ist mit 15 zwar relativ hoch, noch gibt es aber einen Puffer. Sollten nun jedoch ganze Spieltage verschoben werden müssen, würde der ohnehin schon dichte Terminplan noch enger werden. Noch deutet aber nichts auf ein Profisport-Verbot hin.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button