Schnorrenberg: "Schiri hat in der Halbzeit gesagt, dass es Hand war"

29 Mal in Folge hatte der Hallesche FC nach einer Führung zuletzt nicht verloren, gegen Dynamo Dresden war es am Samstag jedoch soweit. Für Diskussionen sorgten derweil zwei Entscheidungen von Schiedsrichter Florian Heft.

Elfmeter? Platzverweis?

30 Minuten waren rum, als Sören Reddemann eine Flanke in den Strafraum schlug, die Michael Eberwein in Richtung Tor beförderte. Dort kam der Ball jedoch nicht an, weil Dynamo-Verteidiger Kevin Ehlers das Spielgerät mit dem ausgefahrenen Ellenbogen abblockte. Halle forderte vehement Elfmeter, doch Heft ließ weiterspielen. Dabei war das Handspiel kaum zu übersehen. "Der Schiedsrichter hat in der Halbzeit gesagt, dass es Hand war", berichtete Trainer Florian Schnorrenberg nach der Partie, meinte aber: "Das ehrt ihn, hilft uns jedoch nicht." Zu dem Zeitpunkt stand es 1:1, nachdem Yannick Stark die frühere Führung des HFC durch Julian Derstroff (7.) ausgeglichen hatte (26.). Mit einem verwandelten Elfmeter hätte Halle wieder in Führung gehen können.

Aufreger Nummer zwei aus HFC-Sicht ereignete sich kurz vor der Pause, als Laurenz Dehl zweimal innerhalb von zwei Minuten Gelb sah und an seinem 19. Geburtstag frühzeitig vom Platz musste. Zunächst wurde er für ein Foulspiel an Pascal Sohm verwarnt, dann, weil er durch Ballwegschlagen einen schnellen Dynamo-Einwurf verhinderte. "Die gelb-rote Karte kann man geben – wenn man kleinlich ist", meinte Schnorrenberg bei "MagentaSport" dazu. Auch Derstroff stufte den Platzverweis in dieser Situation als "in Ordnung" ein und sagte: "Wenn man schon Gelb hat, darf man da nicht so hingehen. Er ist noch jung, er wird daraus lernen und das beim nächsten Mal wahrscheinlich anders machen." Es war bereits die vierte gelb-rote Karte gegen den Halleschen FC in dieser Saison. "Es wäre mal wichtig, wieder mit elf Mann zu Ende spielen", so Schnorrenberg.

"Das muss man anerkennen"

Denn in Unterzahl konnte der Hallesche FC im zweiten Durchgang kaum noch Druck ausüben, zumal Top-Torjäger Terrence Boyd verletzt fehlte und Dynamo kurz nach dem Platzverweis in Führung gegangen war. "Nach der gelb-roten Karte war es schwer, das Ding noch zu biegen", analysierte Derstroff und befand: "Es ist extrem bitter, dass wir mit leeren Händen dastehen. Wir haben eine riesen erste Halbzeit gespielt." Auch deswegen sprach der Angreifer seinen Mitspielern ein "Riesenkompliment" aus. Dass der Sieg für den Tabellenführer am Ende verdient war, daran ließ Schnorrenberg derweil keine Zweifel: "Dynamo war sehr abgezockt und hat aus wenigen Chancen seine Tore gemacht, das muss man auch anerkennen. Wir haben dem Tabellenführer aber Paroli geboten. Ich hätte gerne ein 11 gegen 11 bis zum Ende gesehen."

Aus Sicht von Jonas Nietfeld war Dresden aber gar nicht mal die bessere Mannschaft: "Sie waren nicht besser, aber haben gewonnen. Das zeichnet Spitzenteams aus", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung". Und was hat den HFC ausgezeichnet? "Wir sind in Unterzahl nicht auseinandergefallen, die Leistung war ordentlich, die erste Halbzeit richtig gut." Mit Kritik am Schiedsrichter hielt er sich derweil zurück: "Ich würde nicht sagen, dass der Schiedsrichter heute das Spiel entschieden hat, aber es war schon schwierig, bei manchen Entscheidungen ruhig zu bleiben." Nach der zweiten Niederlage in Folge hat der Hallesche FC nun etwas abreißen lassen müssen, kann sich aber schon am Dienstag beim Auswärtsspiel gegen Türkgücü München wieder zurückmelden: "Wir wollen bei einem starken Aufsteiger etwas mitnehmen", blickte der HFC-Coach voraus. Während Dehl fehlen wird, kehrt Marcel Titsch-Rivero nach Gelb-Rot-Sperre zurück. Ob auch Boyd (Ödem im Oberschenkel) wieder dabei sein wird, ist noch ungewiss.

   

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