Dynamo ist Wintermeister – 1860 besiegt Lautern deutlich

Die erste Hälfte des 16. Spieltages hatte es am Dienstagabend in sich und lieferte sagenhafte 22 Tore. 1860 siegte bei Kaiserslautern mit 3:0 und springt vorübergehend auf Platz zwei. Davor rangiert weiterhin Dresden, das im Spitzenspiel gegen Verl die Oberhand behielt (4:1) und sich damit zum Wintermeister krönte. Wiesbaden drehte gegen Lübeck einen Zwei-Tore-Rückstand zum 4:2-Erfolg, während Halles 3:0-Sieg bei Türkgücü zu keinem Zeitpunkt gefährdet war. Zudem unterlag Mannheim starken Unterhachingern deutlich (1:4).

Kaiserslautern 0:3 TSV 1860: Nächster Nackenschlag für den FCK

Nach dem Kantersieg über Mannheim wollten die Löwen wieder zur Spitze aufschließen – und die Köllner-Elf unterstrich ihre neuen Ansprüche umgehend. Nach einem Foulspiel von Kleinsorge legte sich Neudecker die Kugel kurz vor dem Sechzehner zurecht, FCK-Keeper Spahic konnte den gefühlvoll getretenen Ball anschließend nicht mehr vom Einschlag abhalten (6.). Die Münchner blieben am Drücker, in der 15. Spielminute parierte Spahic gegen einen Lex-Abschluss aus spitzem Winkel. Wenngleich die Gäste den Druck der Anfangsphase nicht aufrechterhalten konnten, tat sich der FCK in der eigenen Vorwärtsbewegung schwer. Da defensive Mängel hinzukamen, durften die Löwen noch vor der Pause nachlegen: Mölders köpfte Greilingers Schussversuch mithilfe des Innenpfostens über die Linie (36.). Lautern brachte weiter wenig auf den Rasen, zu allem Überfluss leistete sich Bachmann gegen Willsch ein deftiges Foul und sah glatt Rot (45.+1).

Der FCK brauchte zu Wiederbeginn nicht weniger als ein kleines Fußballwunder. Tatsächlich hatte die Saibene-Elf die Flinte noch nicht ins Korn geworfen und startete engagiert – 1860-Schlussmann Hiller rettete gerade so vor dem heraneilenden Zuck (51.). Die Szene machte den Hausherren offenbar Mut, kurz darauf köpfte Huth knapp über die Latte des Münchner Tores (53.). Dem TSV 1860 boten sich hingegen Konterchancen, eine erste vergab Neudecker (54.). Ansonsten präsentierte sich der FCK in Unterzahl besser als noch in voller Besetzung: Erst landete Pouriés Abschluss knapp neben dem Tor (59)., dann setzte Huth den Ball per Kopfball auf das Tordach (63.). Anschließend gingen den Hausherren allerdings zusehends die Kräfte aus. Das nutzte Mölders, indem er eine Wein-Hereingabe zum 3:0-Endstand einköpfte (80.). In der Tabelle rückt 1860 vorerst auf Platz zwei vor, während Kaiserslautern nach der zweiten Niederlage in Folge unter dem Strich bleibt.

Dresden 4:1 Verl: Dynamo ist Wintermeister

Die Spitzenpartie des Spieltags stieg in Dresden, wo sich Tabellenführer Dynamo mit Verfolger Verl (3.) auseinandersetzen musste. Die Anfangsphase zeigte, dass beide Mannschaften durchaus gewillt waren, das Spielgeschehen zu gestalten. So entwickelte sich eine temporeiche Partie, Torchancen waren zunächst jedoch Mangelware. Erst in der 13. Spielminute versuchte sich Yildirim einmal, SGD-Keeper Broll packte zu. Der Sportclub übernahm nun zusehends die Kontrolle, Dynamo verlegte sich hingegen auf das Kontern. Außer eines Abschlusses von Janjic, den Broll aus dem unteren Eck kratzte, ging vor den Toren allerdings weiterhin wenig zusammen (32.). Durchaus überraschend also, was dann kam: Kurz vor Ende der Halbzeit versuchte es Dresdens Sohm einmal mit einer Flanke in das Zentrum, wo Kade den Mut zusammennahm und das Leder volley im Tor unterbrachte (43.).

Der Führungstreffer gab Dynamo auch zu Beginn des zweiten Durchgangs noch Auftrieb, Diawusie verfehlte das Verler Gehäuse aus 16 Metern nicht allzu deutlich (48.). Doch nicht nur in der Offensive zeigte sich der Tabellenführer verbessert, vielmehr wirkte der Auftritt nun allgemein souveräner. Allerdings hatte auch Verl keinesfalls vor, die Partie frühzeitig herzuschenken: Janjic unterstrich das, verfehlte das Dynamo-Tor aber knapp (52.). In der 56. Spielminute durfte der Topscorer dann doch jubeln. Nachdem Weihrauch unerlaubterweise die Hand benutzt hatte, gab es Strafstoß für den Sportclub – Janjic versenkte souverän zum 1:1 (56.). Anschließend bekämpften sich die Mannschaften mit allem, was sie hatten. Den nächsten Nadelstich setzten die Elbstädter: Einen Abschluss von Daferner konnte Torhüter Brüseke noch abwehren, gegen Weihrauchs Nachschuss war er dann aber machtlos (69.). Damit war die Gegenwehr der Ostwestfalen gebrochen: Erst traf Königsdorffer (74.), dann machte Kade mit seinem zweiten Treffer den Deckel auf die Partie (78.). Damit überwintert Dresden auf Platz 1, Verl rutscht auf Rang 5 ab.

Türkgücü 0:3 Halle: Hellwacher HFC siegt souverän

Mehr Mittelfeld geht nicht: In München duellierte sich der Elfte (Türkgücü) mit dem Neunten des Klassements. Ausgeglichen ging es im Olympiastadion zu Beginn jedoch nicht zu – die Gäste hatten Oberwasser. Das zahlte sich aus: Derstroff traf aus gut 15 Metern Torentfernung zur frühen Führung (12.). Doch dabei wollte es der HFC nicht belassen. Nur wenige Minuten später drückte Eberwein eine Sternberg-Flanke in die Maschen (14.). Türkgücü befreite sich auch in der Folge kaum einmal aus der Umklammerung und hatte Glück, dass Eberwein nur an den Pfosten köpfte (33.). Kurz vor der Pause musste HFC-Keeper Müller erstmals eingreifen und einen Sliskovic-Abschluss aus kurzer Distanz parieren (37.).

Türkgücü bewies nach Wiederanpfiff durchaus den Willen zum schnellen Anschlusstreffer, brachte die nötige Durchschlagskraft jedoch weiter nicht auf den Rasen. Ganz anders die Saalestädter: Lindenhahns Freistoß blockte die Münchner Abwehr zwar noch, Derstroffs abgefälschter Nachschuss schlug dann aber doch zum 3:0 aus Sicht des HFC ein (60.). Die Partie war damit entschieden – das schien auch beiden Mannschaften klar zu sein. Und so spielten diese in der letzten halben Stunde für die Galerie, weitere Treffer fielen nicht. In der Tabelle rückt Halle auf Rang 7 vor, Türkgücü fällt nach der zweiten Pleite in Serie auf Platz zwölf zurück.

Wiesbaden 4:2 Lübeck: SVWW krönt die Aufholjagd

Die Wiesbadener hatten nach der deftigen Pleite bei Schlusslicht Duisburg etwas gutzumachen und versuchten, den VfB von Beginn an in die eigene Hälfte zu drücken. Die erste wirklich nennenswerte Möglichkeit gehörte jedoch den Gästen: Nach einem Deters-Schuss aus etwa zehn Metern stand Wiesbadens Ajani auf der Linie goldrichtig (15.). Nur wenig später konnte kein SVWW-Akteur mehr retten, Zehir verwandelte einen Strafstoß sicher zur Lübecker Führung (21.). Die Hessen waren anschließend zwar um eine Antwort bemüht, bissen sich an der VfB-Defensive aber die Zähne aus. Lübeck selbst blieb bei einzelnen Aktionen brandgefährlich, Deters scheiterte erst am Querbalken, um die Kugel wenig später doch noch im Tor unterzubringen (39.). Die Hausherren reagierten wütend, mit dem Pausenpfiff veredelte Kempe einen Eckball und befeuerte somit die Wiesbadener Hoffnungen (45.+1).

Die Rehm-Elf machte zu Wiederbeginn dort weiter, wo sie Ende des ersten Durchgangs aufgehört hatte, konnte aus der Überlegenheit zunächst allerdings kein Kapital schlagen. Stattdessen bot sich abermals den Gästen die erste Topchance. Nachdem Torhüter Boss einen vermeintlichen Rückpass aufgenommen hatte, entschied der Unparteiische auf indirekten Freistoß – Steinwender drosch das Leder aus nächster Nähe in die Mauer (64.). Wiesbaden blieb in der Partie und kam schon kurz darauf zum Ausgleich: Tietz legte an der Strafraumkante ab, der eingewechselte Debütant Prokop vollendete (68.). Die Hausherren wollten nun mehr – und sie erarbeiteten sich mehr. Nachdem Malone von Grupe gefoult worden war, zeigte Schiedsrichter Bokop auf den Elfmeterpunkt. Tietz trat an und verwandelte mit etwas Glück (71.). Als Medic kurz vor Schluss das 4:2 nachlegte, waren den Wiesbadenern die drei Punkte nicht mehr zu nehmen. In der Tabelle sind die Hessen nun Vierter, Lübeck belegt Rang 14.

Mannheim 1:4 Unterhaching: Haching zieht am Waldhof vorbei

Wie der Gegner aus der Münchner Vorstadt wollte Mannheim wieder mehr Luft zwischen sich und die Abstiegszone bringen. Besser aus den Startlöchern kamen allerdings die Gäste. Nach mehreren zaghaften Hachinger Annäherungsversuchen war es Heinrich, der eine Grauschopf-Vorarbeit zu seinem ersten Saisontor verwertete (14.). Kaum zehn Minuten später war dann Grauschopf selbst zur Stelle und erhöhte auf 2:0 (24.). Mannheim hatte bis zu diesem Zeitpunkt wenig zustande gebracht, antwortete nun aber umgehend: Garcia besorgte den Anschluss (28.). Doch die Spielvereinigung behielt die Zügel in der Hand, noch vor der Pause veredelte Anspach eine gelungene Kombination zum dritten Hachinger Treffer (42.).

Der abermalige Rückschlag wirkte nach. Entsprechend schwer tat sich der Waldhof, die Partie noch einmal auf seine Seite zu ziehen. Stattdessen legten die Gäste nach: Schwabl flankte in das Zentrum, dort löste sich Marseiler und markierte den 4:1-Endstand (57.). Die Spielvereinigung zieht mit ihrem zweiten Auswärtssieg an den Mannheimern vorbei und steht nun auf Rang zehn. Mannheim muss hingegen die dritte Pleite in Folge schlucken und rutscht auf Platz 13 ab.

   

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