Dynamo Dresden: Sieg gegen Verl als Sinnbild für den Aufschwung
Nach dem 4:1 über Verl ist klar, dass Dynamo Dresden an der Tabellenspitze überwintern wird – ein Umstand, der noch vor wenigen Wochen völlig abwegig erschien. Geradezu sinnbildlich zeigte sich jedoch auch beim Sieg gegen die Ostwestfalen, welch positive Entwicklung die SGD-Akteure im bisherigen Saisonverlauf durchgemacht haben.
Kauczinski-Elf zeigt, was sie stark macht
Es war angerichtet: Im Schein des Flutlichts konnte Dynamo Dresden am Dienstagabend die sogenannte "Wintermeisterschaft" perfekt machen. Und dann das: Der Tabellenführer lief Gegner und Ball im ersten Durchgang fast ausnahmslos hinterher, Verl dominierte das Spitzenspiel. "Wir wussten um das gute Positionsspiel von Verl", resümierte SGD-Trainer Markus Kauczinski auf der Pressekonferenz. "Das ist bekannt – mit Sicherheit sind sie uns da überlegen. Da haben wir noch versucht, irgendwie mitzuhalten." Das klappte nicht wirklich, der Sportclub blieb am Drücker. Doch die Gäste verpassten es, Kapital aus der Überlegenheit zu schlagen.
Obwohl wir "weder gut verteidigt haben, noch gut nach vorne gespielt haben", führten plötzlich die Dresdner – Julius Kade versenkte kurz vor der Pause einen Volleyschuss im Verler Tor (43.). In Halbzeit zwei gestalteten sich die Dinge dann ganz anders. Zwar kam Verl durch Janjic zum zwischenzeitlichen Ausgleich (56.), anschließend machten Weihrauch (69.), Königsdörffer (75.) sowie erneut Kade (79.) jedoch den Deckel auf die Partie. Ob der Sieg nun ein oder zwei Tore zu hoch ausgefallen war, interessierte hinterher nur am Rande. Denn verdient hatten sich die Dynamo-Profis den Dreier allemal.
"Nächstes Spiel: Viktoria Köln. Der Rest ist scheißegal"
Das Erfolgsrezept für den sechsten Sieg aus den letzten sieben Spielen beschrieb Markus Kauczinski wie folgt: "Die Mittel einsetzen, die gerade passen – und die auch zu uns passen." Damit umriss Dresdens Cheftrainer eine Tugend, die selbstverständlich klingen mag, es aber lange Zeit nicht gewesen ist. Noch vor wenigen Wochen hatte sich regelmäßig gezeigt, wie sehr Dynamo mit der neuen Liga fremdelte. Die Suche nach der passenden Herangehensweise kostete etliche Punkte, nach dem siebten Spieltag fand sich die SGD auf Rang neun wieder.
Dann schien die Kauczinski-Elf jedoch zu begreifen, was anderen, langjährigen Drittligisten längst klar gewesen ist: "Am Ende wird es keinen Schönheitspreis geben." Dresden besann sich in der Folge auf die eigenen Stärken, die eben nicht in der Schönspielerei liegen, sondern darin, "dass wir effizient sind, die Tore machen, als Team auftreten", wie Doppeltorschütze Julias Kade am "Telekom"-Mikrofon zusammenfasste. Das Resultat: Die Elbstädter sind seither kaum noch zu schlagen und werden ganz oben überwintern. Passend zum Dresdner Selbstverständnis auch die Einschätzung des Trainers zum Gewinn der "Wintermeisterschaft". Überschwang oder gar Hochmut? Nicht wirklich. "Nächstes Spiel: Viktoria Köln. Der Rest ist scheißegal."