Seit fünf Spielen sieglos: Türkgücü auf Fehlersuche

Die Euphorie nach dem starken Saisonstart ist bei Türkgücü München erst einmal dahin – das 0:3 gegen Halle bedeutete die fünfte sieglose Partie in Serie. Während bei Torhüter Vollath im Anschluss die Ratlosigkeit regierte, wurde Trainer Schmidt deutlich.

Die Abstiegszone rückt näher

Panik dürfte der Blick auf die Tabelle im Türkgücü-Lager noch nicht auslösen. Trotzdem ist nicht von der Hand zu weisen: Die Abstiegsränge rücken beständig näher – der Vorsprung beträgt (bei zwei Spielen weniger) nur noch drei Zähler. Das 0:3 gegen Halle mutete besonders in der Anfangsphase wie ein Offenbarungseid an und nötigte Cheftrainer Alexander Schmidt anschließend klare Worten ab. "Wir dürfen uns nicht so leicht auf die Verliererstraße bringen. Das waren insgesamt zu viele Chancen für den Gegner. Da gilt es anzusetzen, das darf nicht passieren", so der Trainer am "Telekom"-Mikrofon.

Weil es am Dienstag jedoch passierte, führten die Gäste aus der Saalestadt bereits nach einer Viertelstunde mit 2:0 – Derstroff (12.) und Eberwein hatten zugeschlagen (15.). Eine Antwort blieb Türkgücü zunächst schuldig, wie auch Trainer Schmidt konstatierte: "Es hätten noch zwei Tore mehr fallen können. Das ist zu leicht." Erst als sich die Halbzeit bereits ihrem Ende zuneigte, tauchten die Münchner einmal gefährlich vor dem HFC-Tor auf: Sliskovic scheiterte aus kurzer Distanz an Gäste-Torhüter Müller (36.). Die leisen Türkgücü-Hoffnungen auf etwas Zählbares machte Halle nach Wiederbeginn zunichte, Derstroffs zweiter Treffer entschied das Spiel frühzeitig (60).

"Woran hat es gelegen?"

Schlussmann Rene Vollath, der nach Spielende ebenfalls bei "Magenta Sport" vorstellig wurde, rätselte über die Gründe des Leistungslochs: "Es ist dann schnell gesagt bei einer 0:3-Niederlage, bei zwei Gegentoren in 15 Minuten und einer Sieglos-Serie, dass irgendwas im Kopf nicht stimmt oder dass irgendwas an der Physis nicht stimmt. Da sucht man immer nach Gründen." Er selbst sei bei der Ursachenforschung jedoch noch nicht weitergekommen.

Seinen Humor fand Vollath hingegen schnell wieder – und so bemühte der 30-Jährige eine Kult-Floskel: "Es gibt da ja dieses legendäre Interview: ‚Woran hat es gelegen? Ja, woran hat es gelegen?' Ich kann es jetzt auch nicht sagen." Ob der Humor auch Alexander Schmidt bei der anstehenden Aufbauarbeit helfen wird, blieb am Dienstagabend unklar. Nach einem Blick auf seine erschöpfte Mannschaft befand der Trainer lediglich: "Ich muss sie aufrichten. Wir müssen jetzt frische Leute auf den Platz bekommen." Tatsächlich könnte der Kräftehaushalt in der Vorweihnachtszeit zum entscheidenden Kriterium werden. Immerhin steht für Türkgücü neben dem planmäßigen Auswärtsspiel in Verl auch noch die Reise zur Nachholpartie beim SV Meppen an.

   

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