Christian Müller – Bei Arminia Bielefeld zurück zu alter Stärke?
Seit dem 9. Spieltag steht Christian Müller wieder beim Drittligisten Arminia Bielefeld unter Vertrag. Gleich zum Debüt durfte der Rückkehrer 75 Minuten gegen SV Babelsberg (3:0-Sieg) spielen. Mittlerweile hat sich Müller in der Truppe von Trainer Stefan Krämer etabliert und kommt auf vier Einsätze, die Tendenz klar steigend. Vielleicht erlebt, die von Rückschlägen geprägte, Karriere von Müller bei Arminia einen neuen Anschub. liga3-online wirft einen Blick auf den früheren U21-Nationalspieler.
Erste Schritte in Berlin
Seine Karriere begann Christian Müller bei Tasmania Gropiusstadt dem Nachfolgeverein der berühmten 10-Punkte-Bundesligamannschaft aus Berlin. In der A-Jugend wechselte er zu Hertha BSC. Im Sommer 2003 schaffte Müller den Sprung in die zweite Mannschaft der Herthaner. Unter den Trainer Dirk Schlegel und Karsten Heine, der heute noch Trainer der Hertha-Reserve ist, sammelte der Mittelfeld-Allrounder erste Erfahrungen in der Oberliga. Vier Treffer in 21 Spielen standen in seiner ersten Seniorensaison zu Buche. In der Saison 2004/2005 bestritt Müller 9 Spiele in der Bundesliga. Am 6. Spieltag gegen den Hamburger SV (1:2) gelang ihm sein erster Treffer. Sein Förderer damals, Hertha-Coach Falko Götz
Zwei Jahre Pause stoppen den Shooting-Star
Sogar zur U21 wurde Müller im November 2004 eingeladen. Mit schwerwiegenden Folgen – der damals 20-Jährige brach sich das Schien- und Wadenbein. Erst im Februar 2007 folgte das Bundesliga-Comeback. Beim BSC reichte es nur noch für die zweite Mannschaft. Im Winter 2008 wechselte Müller zu Energie Cottbus. Auf acht Regionalliga-Einsätze und ein Bundesligaspiel brachte es der Wintertransfer in der Rückrunde. Zu Beginn der Spielzeit 2008/2009 plagten den Cottbuser Leistenprobleme – er verpasste die komplette Vorbereitung. Folgerichtig absolvierte er nur 17 Spiele, allesamt in der Reserve. Am Ende der Saison wurde der Vertrag nicht mehr verlängert. Eine neue Herausforderung beim Zweitligisten TuS Koblenz musste her. Mit der TuS stieg Müller direkt ab, sein Vertrag verlor seine Gültigkeit und er war fortan vereinslos, denn 13 Einsätze ohne Tore waren keine gute Werbung.
November 2010: zur abgeschlagenen Arminia
Bei Zweitligist Arminia Bielefeld wurde Müller kurzfristig von Trainer Ewald Lienen verpflichtet. Nur drei Tage später debütierte er beim Heimsieg gegen den VfL Osnabrück. Christian Müller spielte eine gute Saison (20 Spiele, zwei Tore, vier Vorlagen), die Arminia stieg dennoch in die 3. Liga ab. Für den Neuanfang war Müller nicht eingeplant. Erneut Energie Cottbus bemühte sich um den 1, 82-Meter-Großen offensiven Mittelfeldspieler. 24 Spiele mit drei Vorlagen unter Pele Wollitz und Rudi Bommer reicht nicht, Coach Bommer plante im Sommer 2012 nicht mehr mit ihm. Sein Vertrag wurde in beidseitigem Einvernehmen aufgelöst. Als Vereinsloser hielt sich Müller bei seinem Ex-Coach Wollitz beim VfL Osnabrück fit.
Wieder zur Arminia: der richtige Schritt?
Am 13. September unterschrieb Christian Müller bei den Blauen. Auch der VfL Osnabrück war an seinen Diensten interessiert, so sagte Trainer Wollitz, dass er ihn nach wie vor für einen hochveranlagten Spieler hält. Der neue Vertrag beim DSC gilt bis zum 30. Juni 2014, ein Vertrauensbeweis. "Ich freue mich sehr, wieder zurück in Bielefeld zu sein. Ich möchte hier meine Qualität und meine Erfahrung einbringen, um mit der Mannschaft den größtmöglichen Erfolg zu haben", sagte der glückliche Müller bei seiner Rückkehr nach Bielefeld. Direkt nach seiner Verpflichtung spielte er gegen Babelsberg. Im vierten Spiel sah Müller die Gelb-Rote Karte (67. Minute), seine Mannschaft bezwang den SV Darmstadt dennoch mit 3:1. Es ist zu erkennen, dass Müller der Kreativspieler werden kann, der Arminia lange Zeit gefehlt hat. Wird er behutsam aufgebaut, kann der Offensivgeist ein wichtiges Puzzlestück in der Elf von Stefan Krämer werden.