4:1! Türkgücü gewinnt Wasserschlacht in Meppen
Zum Abschluss des Drittliga-Jahres entschied Türkgücü München die Nachholpartie vom 11. Spieltag beim SV Meppen mit 4:1 für sich. Die Gäste kamen von Beginn an besser mit den schwierigen Platzverhältnissen zurecht und ließen sich auch vom zwischenzeitlichen Ausgleich nicht aus der Bahn werfen.
Türkgücü legt im Meppener Regen vor
Nach den starken Regenfällen der letzten Tage wusste in Meppen bis kurz vor Anpfiff niemand, ob das Duell mit Türkgücü München überhaupt wird stattfinden können. Schiedsrichter Sven Waschitzki sah sich die Verhältnisse im Rahmen einer Platzbegehung an und gab erst dann grünes Licht. Damit war auch klar: Die letzte Drittligapartie des Jahres, die mit 30-minütiger Verzögerung begann, verkommt zu einer Wasserschlacht. Um in dieser zu bestehen, nahm Torsten Frings zwei Veränderungen an seiner zuletzt siegreichen Elf vor. Meppens Trainer brachte Rama und Bünning für Krüger und Piossek. Sein Gegenüber Alexander Schmidt hatte sich im letzten Spiel gegen Verl ebenfalls wieder über einen Dreier freuen dürfen und änderte entsprechend wenig: Lediglich Kircicek rotierte in die Mannschaft, Sijaric fand sich auf der Bank wieder.
Von Beginn an zeigte sich, welch schwierige Aufgabe die Teams an diesem Mittwochabend zu bewältigen hatten – denn an geordnetes Fußballspielen war schlichtweg nicht zu denken. Im anhaltenden Emsländer Regen rutschte Münchens Torhüter Vollath gleich die erste Meppener Flanke aus den Händen, die Hausherren konnten die Kugel anschließend jedoch nicht über die Linie drücken (3.). Angesichts der schwierigen Bedingungen überraschte es wenig, dass der hohe Ball anschließend auf beiden Seiten das Mittel der Wahl darstellte. Dadurch entwickelte sich ein zähes Spiel, statt selbst die Initiative zu ergreifen, lauerten die Kontrahenten vornehmlich auf gegnerische Fehler. Genug davon hatten zuerst die Gäste, die immer häufiger durchdachte Offensivaktionen vortrugen.
Das zahlte sich aus! In der 15. Spielminute arbeitete sich Fischer über die rechte Seite nach vorne und flankte dann in den Sechzehner. Der dort bereits lauernde Torjäger Sliskovic hielt den Fuß hin – 1:0 für Türkgücü. München blieb auch in der Folge das etwas bessere Team, statt weiterer Torchancen gab es minutenlang aber fast ausschließlich enge Zweikämpfe zu sehen. Umso überraschender, was sich kurz vor dem Pausenpfiff in der Hänsch-Arena abspielte. Zunächst fand eine Amin-Ecke den Kopf von Bünning, welcher die erste ernstzunehmende Meppener Chance zum Ausgleich verwertete (41.). Dann lieferte Türkgücü die direkte Antwort – eine weitere Fischer-Vorarbeit versenkte Kircicek im linken Eck (43.).
Gorzel macht den Deckel drauf
Spielerische Leckerbissen blieben auch nach Wiederanpfiff die Ausnahme, Spannung bot der Spielverlauf aufgrund seiner Unvorhersehbarkeit aber trotzdem. Türkgücü kam erneut besser aus der Kabine und verbuchte schnell die erste Möglichkeit: Einen Park-Freistoß lenkte Bünning mit dem Rücken an die Latte des eigenen Tores (53.). Meppen wirkte ebenfalls bemüht und schaffte es mit fortschreitender Spieldauer auch, das Geschehen ausgeglichener zu gestalten. Im eigenen Angriff präsentierten sich die Hausherren jedoch weiterhin zu planlos. Daran änderte sich lange nichts. Erst der eingewechselte El-Helwe sorgte per Distanzschuss wieder für etwas Gefahr, Münchens Schlussmann Vollath griff sich die Kugel im Nachfassen (68.).
Gerade als Meppen dem Ausgleich näherzukommen schien, zeigte sich auch Türkgücü wieder in der Offensive. Standardschütze Park brachte einen Eckball in den SVM-Strafraum, wo Sliskovic zum Abschluss kam. Der Ball wurde geblockt, landete jedoch vor den Füßen von Alexander Sorge. Münchens Abwehrspieler ließ sich nicht zweimal bitten und stellte auf 3:1 aus Sicht der Gäste (69.). Der SVM probierte in der Schlussphase vieles, kam gegen die stabile Türkgücü-Abwehr jedoch nicht mehr entscheidend zum Zug. Stattdessen legten die Münchner in der Nachspielzeit einen weiteren Treffer nach, auch Gorzel trug sich in die Liste ein (90.+1). Türkgücü springt durch den zweiten Dreier in Folge auf Rang acht, der SV Meppen verlebt die kurze Winterpause dagegen als Tabellendreizehnter.