Weitere Mängel im Ludwigspark – Lübeck-Spiel in Frankfurt?

Das Ludwigsparkstadion in Saarbrücken bereitet weiter Probleme: Neben dem Rasen, der auch aufgrund einer nicht funktionsfähigen Heizung zuletzt unbespielbar war, sind weitere Mängel aufgetreten. Nicht ausgeschlossen, dass der FCS aufgrund der Rasen-Problematik für sein Heimspiel gegen Lübeck (Sonntag) nach Frankfurt umziehen muss.

Mängelliste immer länger

Fünf Jahre lang war der 1. FC Saarbrücken heimatlos, pünktlich zu Saisonbeginn ging es dann zurück in den Ludwigspark. Doch abgeschlossen sind die Bauarbeiten noch nicht, immer wieder treten neue Mängel auf. Das neueste Problem: "In die Kioske hinter der Westtribüne dringt Wasser ein", teilte Oberbürgermeister Uwe Conradt am Montagabend auf seiner Facebook-Seite mit. Offensichtlich wurde es versäumt, eine entsprechende Abdichtung einzubauen. Doch es gibt noch weitere Mängel: Ein mangelhaftes Lüftungsrohr in der Haupttribüne, ein undichtes und einbetoniertes Fallrohr der Dachentwässerung, das durch das Funktionsgebäude geleitet wird und Höhenversprünge bei Fertigteiltreppen.

"Diese andauernden negativen Botschaften sind für die Fans des FCS schwer zu ertragen", räumt Saarbrückens Oberbürgermeister ein. "Ich würde auch gerne auch dafür sorgen, dass sie aufhören. Aber dies wird auf absehbare Zeit nicht der Fall sein." Klar ist nur: "All diese Altlasten und Mängel werden teure Nachbesserungsarbeiten notwendig machen. Welche Kosten diese nach sich ziehen und wer für diese aufkommt, muss geklärt werden – notfalls auch juristisch."

Zumal erst mit Verspätung aufgefallen war, dass die Tribünen 30 Zentimeter zu tief gebaut wurden und der alte Rasen zu hoch lag. Bei einer besseren Planung wären etliche Arbeiten "deutlich weniger umfangreich ausgefallen", meint Conradt. Dazu passt auch, dass der alte Rasen mit Beginn des Umbaus zunächst liegenblieb und alle Arbeiten aufwendig um die Spielfläche herum koordiniert werden mussten. Zunächst war auch nicht an ausreichend Lager- und Kühlkapazitäten für Bier und andere Getränke gedacht worden. Wie viel Geld das Stadion-Projekt am Ende gekostet haben wird, ist noch unklar. Schon im September lagen die Baukosten bei 46,5 Millionen Euro. Dabei war ursprünglich mit 16 Millionen Euro kalkuliert worden.

Rasen-Problem hält an

Neben den Mängeln an den Tribünen ist es vor allem der Rasen, der für Probleme sorgt. Schon seit längerer Zeit ist bekannt, dass das Wasser auf dem Platz nicht richtig versickert. Und kommt dann auch noch Frost hinzu, wird der Platz knüppelhart. So wie in der vergangenen Woche, als das Heimspiel gegen den FSV Zwickau abgesagt werden musste. Eine Rasenheizung ist unter dem Spielfeld zwar verbaut, kann aufgrund eines Rechtsstreits zwischen der Stadt und der zuständigen Gartenbaufirma allerdings derzeit nicht in Betrieb genommen werden.

"Die aktuelle Rasensituation ist für uns ebenso wenig zufriedenstellend wie für den 1. FC Saarbrücken und dessen Fans", sagt Conradt und kündigt an: "Natürlich arbeiten wir jetzt auch an den neuerlichen Rasenproblemen im Stadion mit Hochdruck." Ob die Probleme am Rasen bis zum Heimspiel gegen den VfB Lübeck am kommenden Sonntag behoben sein werden, ist fraglich. Zwar ist Tauwetter angesagt, doch bekanntlich fließt das Wasser nicht richtig ab. Um den Rasen dennoch bespielbar zu machen, soll eine Druckluftlanze zum Einsatz kommen. Doch inwiefern diese Maßnahme erfolgreich sein wird, scheint offen. Derzeit ist das Spielfeld nach wie vor von einer Schneeschicht bedeckt.

Umzug nach Frankfurt?

Entsprechend ist ungewiss, ob die Partie wie geplant im Ludwigspark stattfinden kann. "Unser Wunsch ist es natürlich, im Ludwigspark zu spielen", sagt FCS-Geschäftsführer David Fischer in der "Saarbrücker Zeitung". Falls das nicht möglich sein sollte, wird der FCS wohl in die PSD-Bank-Arena des FSV Frankfurt umziehen müssen. Das Stadion des Viertligisten ist die offizielle Ausweichstätte der Saarländer.

Laut Fischer könnte aber auch Völklingen eine Alternative sein. Im Hermann-Neuberger-Stadion spielte der FCS bereits während des Stadion-Umbaus. Allerdings erfüllt die Spielstätte die Drittliga-Anforderungen nicht. Wo gespielt wird, soll sich bis Donnerstag entscheiden. "Klar ist, dass egal wo wir spielen, ein gewisser Vorlauf nötig ist", betont Fischer. Eine erneute Absage soll derweil unbedingt verhindert werden – vor allem deswegen, um den engen Terminkalender nicht noch weiter zu strapazieren. Bis der FCS ein vollfunktionsfähiges Stadion hat, wird es wohl noch einige Zeit dauern.

   

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