Sportliche Misere: Erneut Finanzsorgen bei Alemannia Aachen
Wie die "Aachener Nachrichten" (AN) am gestrigen Dienstag auf ihrer Internetseite berichteten, habe sich einmal mehr ein außergewöhnliches Finanzloch bei der Kassenprüfung der Alemannia Aachen aufgetan. Wie die AN berichtet, sei die abgelaufene Zweitliga-Spielzeit 2011/2012 der Aachener mit einem eklatanten Defizit von 800.000 Euro abgeschlossen worden. Darüber hinaus sei auch der aktuelle Etat schon jetzt mit einem sechsstelligen Betrag überzogen – und das trotz des außerordentlich hohen Zuschauerschnittes in dieser Saison in der 3. Liga.
Ausbleibender Erfolg als Grund
Aachens Geschäftsführer Frithjof Kraemer räumte zwar momentane finanzielle Engpässe gegenüber der Zeitung ein, wollte aber keine konkreten Zahlen nennen. Laut Aussage Kraemers seien dieses Mal allerdings nicht der Stadionneubau mit seinen Verbindlichkeiten Grund der Misere, sondern der ausbleibende sportliche Erfolg der Mannschaft in den letzten Jahren mit den dementsprechend fehlenden TV-Geldern (im Vergleich: 2007 noch 13,6 Millionen Euro, aktuell 0,8 Millionen Euro).
"Einnahmeseite ist ausgereizt"
Jetzt muss beim Klub aus dem Dreiländereck einmal mehr der Gürtel enger geschnallt werden: weitere Spielerverpflichtungen sind derzeit kein Thema mehr. Die Zahl der Hostessen bei Heimspielen wird reduziert, die Sitze im Stadion werden nur noch trocken gereinigt und der Fanshop in der Innenstadt schließt nach dem Weihnachtsgeschäft. Zur Zeit beträgt die Schuldenlast der Alemannia Aachen eine Millionen Euro und Geschäftsführer Kraemer erklärt bedrückt: "Die Einnahmeseite ist nahezu ausgereizt." Der Verein will sich nun mit den Gläubigern an einen Tisch setzen und Lösungsvorschläge erarbeiten. Auch die Stadt Aachen sei schon informiert. Über mögliche Maßnahmen wollte man sich aber erst nach Sichtung der Unterlagen äußern.