"Emotionaler geht es nicht": Großer Jubel beim Halleschen FC

Was für ein Derby! Mit einem Treffer in der Nachspielzeit entscheidet der Hallesche FC das Duell gegen den 1. FC Magdeburg mit 1:0 für sich und gewinnt somit beide Begegnungen gegen den Rivalen in dieser Saison. Entsprechend groß war der Jubel bei den Rot-Weißen, vor allem Torschütze Terrence Boyd konnte sein Glück kaum fassen.

Explosion in der Nachspielzeit

In einer Explosion entluden sich die Emotionen beim Halleschen FC: Alles, was ein HFC-Trikot trug, rannte zu Terrence Boyd vor der verwaisten Fankurve und feierte mit dem Stürmer den Treffer, der den Derbysieg bedeutete. Mit der letzten Angriffsaktion der Rot-Weißen köpfte der 29-Jährige den Ball in die Maschen – das 1:0 in der dritten Minute der Nachspielzeit gegen den Rivalen 1. FC Magdeburg. "Derbysieger, Derbysieger" stimmte das Team im kollektiven Rund nach dem Abpfiff an und bejubelte nach dem 2:0 im Hinspiel den zweiten Derby-Sieg in dieser Saison. "Wir haben heute hart gearbeitet, es war ein intensiver Kampf", sagte Trainer Florian Schnorrenberg erleichtert. Für den HFC-Coach war es dennoch phasenweise ein Spiel zum Haare raufen. Sein Team zeigte einen couragierten Auftritt, ließ aber viele gute Möglichkeiten liegen. Die Hallenser kamen in den 90 Minuten zu mehr Torchancen als in den bisherigen drei Partien des Jahres zusammen. Dennoch fiel nur ein Tor.

"Man hofft schon, dass wir die eine oder andere Situation zielstrebiger zu Ende spielen. Ich habe mich da schon immer mal geärgert", gab der 43-Jährige zu, der im Schlussspurt der Partie den Eindruck gehabt habe, "dass wir dem Tor einen Tick näher sind". Letztlich taten ihm seine Spieler auch den Gefallen, sich für eine gute Partie zu belohnen. Auch wenn es dafür die Mithilfe des FCM gebraucht hatte. Denn nach einem weiten Ball kam Magdeburgs Torhüter Morten Behrens aus seinem Gehäuse, um den Ball per Kopf zu klären. Dieser landete auf der Außenbahn beim frisch eingewechselten Niklas Landgraf, der mit einer klasse Flanke Boyd bediente. Der Sturmtank setzte sich im Luftduell durch und erzielte das Siegtor. "Die Flanke ist perfekt. Das war richtig, richtig gut", so Schnorrenberg. Wären Zuschauer im Stadion erlaubt, es wäre ein Tollhaus in Rot-Weiß geworden: "Emotionaler geht es nicht, als in der letzten Minute zu treffen. Wir hätten uns geärgert, wenn es nur 0:0 ausgegangen wäre."

"Einfach geil gerade"

Matchwinner Boyd platzte nach Spielende am "MDR"-Mikrofon vor Glück: "Das war das reinste Emotionsbad. Das ist für die ganze Stadt Halle einfach geil gerade. Für alle, die zu Hause sitzen müssen: Schade, dass ihr nicht hier sein konntet. Das war gerade richtig emotional und geil, obwohl hier keiner war." Der Deutsch-Amerikaner, der bereits sein zehntes Saisontor erzielt hat, sah ein "Duell auf Augenhöhe. Auf beiden Seiten gab es zahlreiche Chancen". Der HFC habe eine Steigerung zum letzten Spiel, dem faden 0:0 gegen Mannheim gezeigt, fügte er an. "Wir hätten auch vorher schon den einen oder anderen machen müssen." Allein Michael Eberwein hatte vier Möglichkeiten, um eher für den ersten Heimsieg des HFC in der 3. Liga gegen den FCM zu sorgen. "Ab und zu habe ich die falschen Entscheidungen getroffen, solche Tage gibt es. Heute habe ich leider ein paar Dinger liegenlassen ", sagte er bei "MagentaSport. "Gott sein Dank haben wir T (Terrence Boyd, d. Red.), der uns gerettet hat. Ich hoffe, nächste Woche bin ich dann wieder dran." Dann geht es am Mittwoch für den HFC zum Auswärtsspiel nach Ingolstadt.

Auch wenn die Mannschaft das zweite Mal in Folge ohne Gegentor blieb und die Sache defensiv weitestgehend sehr ordentlich gemacht hat, müssen gegen die Bayern noch mehr Fehler abgestellt werden. Nach einem Katastrophen-Pass von Antonios Papadopoulos tauchte Maximilian Franzke vor dem Tor auf, mit viel Glück bekamen die Hausherren diese Situation geklärt (78.). "Da kann das Spiel auch in die andere Richtung gehen", so Schnorrenberg, der ansonsten mit dem Abwehr-Auftritt zufrieden war.

   

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