"Nie mehr Diktatur": Fans des KFC Uerdingen mit Protestaktion
Erst die Nachricht vom drohenden Aus, dann die Insolvenzanmeldung und schließlich die Stadionsperre in Düsseldorf: Für die Fans des KFC Uerdingen gab es in den letzten beiden Wochen eine Negativmeldung nach der anderen. Sie reagieren nun mit einer Protestaktion vor der Grotenburg.
Ponomarev "eine Schande für 05"
Auf zahlreichen Spruchbändern und Plakaten lassen die Anhänger ihrem Frust freien Lauf. "Nie mehr Diktatur", heißt es auf einem Banner – angesprochen ist wohl Investor Mikhail Ponomarev, unter dessen Regie der KFC zwar von der Oberliga in die 3. Liga aufgestiegen ist, aufgrund der fragwürdigen Zahlungsmoral des 46-Jährigen aber auch zahlreiche Negativschlagzeilen geschrieben hat. Immer wieder wurde der KFC in den letzten Jahren daher als "Chaosklub" bezeichnet.
Längst haben sich einige Fans von Ponomarev abgewendet. So zeigt ein Plakat ein durchgestrichenes Konterfei des Russen – darunter steht: "Eine Schande für 05". Die klare Aussage der Fans: "Der Verein ist größer als die handelnden Personen."
Kritik an der Stadt
Manche Spruchbänder befassen sich zudem mit der Hängepartie um den Stadionumbau. Nicht wenige Anhänger sehen die Schuld hierfür bei der Stadt, die auf einem Banner als "Totengräber für den KFC" bezeichnet wird. "Stadien sanieren – jetzt", lautet die Forderung auf einem weiteren Plakat. Auf einen anderen steht: "Verraten und verkauft von Präsident und Stadt – Krefeld macht seinen Profifußball platt."
Zudem geht bei den Fans die Angst vor einem erneuten Absturz in den Amateurbereich um: "Viel gekämpft und gelitten, auf den Dörfern schlechte Fritten. Muss das alles wieder sein?". Neben solch kreativen Reimen finden sich auf anderen Bannern allerdings auch Beleidigungen ("Lügen haben dicke Bäuche") und obszöne Darstellungen – auch in Richtung von Geschäftsführer Nico Weinhart. Bereits am Freitag hatten Fans vor der Geschäftsstelle ein Banner mit der Aufschrift "Zahlt Miete, bljad" angebracht, das noch am Samstag allerdings wieder entfernt wurde.
Die Protestaktion in Bildern: