Wie 1860 München den Ausfall von Mölders kompensieren will

Seit sechs Partien ist der TSV 1860 München ungeschlagen. Am Mittwoch (19 Uhr) beim Auswärtsspiel gegen den 1. FC Magdeburg müssen die Löwen jedoch auf Top-Stürmer und Kapitän Sascha Mölders verzichten. Wie Trainer Michael Köllner mit dem Ausfall des 35-Jährigen umgeht und wieso Dennis Dressel zuletzt nicht so viel zum Einsatz kam.

"Lassen wir uns überraschen"

Michael Köllner sieht in der schlechten Nachricht auch etwas Positives. "Er hat nun zwei Tage frei und kann sich erholen. Deswegen gibt es auch ein kleines lachendes Auge", sagte der 51-Jährige am Montag auf der Pressekonferenz. Die Rede ist von Sascha Mölders. Der Knipser (13 Tore) und Kapitän des TSV 1860 München wird am Mittwoch (19 Uhr) beim Gastspiel in Magdeburg fehlen. Am Wochenende hatte er im Duell mit dem SV Meppen (1:1) seine fünfte gelbe Karte gesehen und muss daher nun zuschauen.

"Wir brauchen Lösungen", meinte Trainer Köllner. Natürlich existiert schon lange ein Plan B: "Sein Ausfall war zu erwarten, es war klar, dass er auch mal die fünfte Gelbe bekommen wird." Wie genau die "Löwen" ohne ihren Anführer auflaufen werden, ließ der Coach jedoch noch offen, sagte nur: "Lassen wir uns überraschen."

Neue Chancen ohne Mölders

Und neben des Aspekts der Regeneration für Mölders sei es eben auch mal eine Chance, "wenn du ohne etablierte Spieler spielst", so Köllner. "Vielleicht lässt das auch andere taktische Züge zu." Ein nachvollziehbarer Gedanke. Denn Mölders stand in jedem Spiel von Beginn an auf dem Platz. Der Gegner weiß, wie sich die Münchner verhalten werden, kennen die Stärken des bulligen Angreifers – auch wenn er dennoch nur schwer zu verteidigen ist. Aber für die Magdeburger ergibt sich nun eine völlig neue Situation, die nicht durch das übliche Studieren von Videomaterial vorbereitet werden kann. Denn es gab sie schlicht noch nicht.

Auch wenn mit Mölders die Lebensversicherung ausfällt, haben die Sechziger den großen Vorteil, dass Köllner den Gegner bei dessen Spiel in Unterhaching live sehen konnte. "Ein persönlicher Eindruck ist super und nicht zu ersetzen." Der Gegner habe sich in jüngster Vergangenheit nicht nur in Sachen Ergebnisse gefangen sondern habe sich "zuletzt auch systematisch verändert". Heißt, er verhalte sich sowohl im Ballbesitz als auch beim Versuch, diesen zu erobern, anders.

Köllner erklärt Situation um Dressel

Ein möglicher neuer Kandidat in der Startelf der Gäste könnte Dennis Dressel sein. Der Mittelfeldspieler war seit Saisonbeginn gesetzt, kommt aber seit seiner Rot-Sperre im Dezember nicht mehr auf die gewohnten Einsatzzeiten. In den fünf Partien seit dem Ende seiner Sperre stand er nur ein Mal von Beginn an auf dem Platz, wurde sonst eingewechselt. "Während seiner Sperre hat die Mannschaft gut performt – da gibt es dann wenig Veränderungen", erklärt Köllner, weshalb er aktuell nicht mehr wie früher auf den 22-Jährigen setzt, der beim 6:1 gegen den Halleschen FC Anfang November vier Tore erzielt hatte. "Dazu kommt, dass sein Konkurrent, Erik Tallig, für die Statik unseres Spiels wichtig war. Dann bist du auch mal außen vor. Dann musst du um deinen Platz kämpfen."

Nachdem Dressel anfänglich gehadert habe, "mit mir, mit sich, mit Gott und der Welt", führte Köllner aus, habe sich der Profi in den letzten Tagen "aus dem Loch gezogen", was seine Einsatzchancen erhöhen dürfte. Solche Phasen seien jedoch "wichtig für die Karriere", weiß der Coach.

 

   

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