Hansa in Aufstiegsform: Vier Gründe für vier Siege in Folge
Es läuft beim F.C. Hansa Rostock: Mit dem 4:2 gegen den 1. FC Saarbrücken feierte die Kogge am Mittwochabend den vierten Sieg in Folge, grüßt in der Tabelle nun vom dritten Platz und präsentiert sich in Aufstiegsform. liga3-online.de nennt die Gründe für die Erfolgsserie.
Grund 1: Eiskalt vor dem Tor
Für gnadenlose Effektivität stand Hansa in den letzten Jahren nicht unbedingt – aktuell ist das anders: "Wir sind konsequent vor dem Tor und brauchen nicht viele Chancen", brachte es Nico Neidhart nach der Partie gegen Saarbrücken im "Telekom"-Interview auf den Punkt. Er selbst hatte zuvor zweifach getroffen und damit seinen ersten Doppelpack in der 3. Liga geschnürt. Schon gegen Duisburg machte Hansa aus den ersten beiden Chancen zwei Treffer. Auffällig zudem: Es ist längst nicht nur Top-Torjäger John Verhoek, der die Tore erzielt. So gingen "nur" zwei der neun Tore aus den letzten vier Spielen auf das Konto des Niederländers. Für die anderen Treffern zeigten sich mit Manuel Farrona Pulido, Nico Neidhart (beide 2), Nik Omladic und Björn Rother (beide 1) jeweils Mittelfeldspieler verantwortlich – hinzu kam ein Eigentor. Diese Flexibilität macht Hansa auf der einen Seite schwer ausrechenbar und auf der anderen Seite nicht von einem Spieler abhängig.
Grund 2: Kampf angenommen
Nach drei Niederlagen in Folge in der ersten Dezember-Hälfe schien die Kogge ins Mittelfeld abzurutschen. Doch Hansa nahm den Kampf in Zwickau an und ging seitdem in allen Partien als Sieger vom Platz. Selbst ein Rückstand wie am Mittwoch gegen Saarbrücken brachte Rostock nicht ins Wanken. Nur sieben Minuten nach dem 0:1 schlugen die Norddeutschen zurück, mit Beginn der zweiten Halbzeit drehte Hansa das Spiel dann endgültig. Angesichts des Spielverlaufs machte Härtel seiner Elf nach Abpfiff "ein großes Kompliment" und lobte: "Wir haben uns reingebissen." Oder wie es Neidhart formulierte: "Jeder kämpft für jeden und alle haben am Bock."
Grund 3: Abwehr hält dicht
Zwar kassierte Hansa gegen Saarbrücken gleich zwei Gegentore, doch insgesamt präsentiert sich Abwehr derzeit sattelfest. Nur dreimal musste Torhüter Markus Kolke in den letzten vier Spielen hinter sich greifen, was einen Schnitt von 0,75 Gegentoren pro Spiel ausmacht. In den ersten 16 Spielen lag der Schnitt mit 0,82 noch etwas höher. Mit insgesamt nur 21 Gegentoren nach 20 Spieltagen stellt die Kogge nach Uerdingen (19), Dresden und 1860 (jeweils 20 Gegentreffer) die viertbeste Abwehr der Liga. Der Blick in die Historie der 3. Liga zeigt: Bis auf eine Ausnahme spielte die Mannschaft mit der besten Defensive am Ende mindestens in der Relegation – in den meisten Fällen gelang sogar der direkte Aufstieg. Keine schlechten Voraussetzungen also, um im neunten Anlauf die langersehnte Rückkehr in die 2. Bundesliga feiern zu können.
Grund 4: Team rückt zusammen
Normalerweise sind Verletzungen und Sperren Gift für ein Team – nicht so bei Hansa. Natürlich schmerzen die Ausfälle von Maurice Litka, Korbinian Vollmann und Co, doch bemerkbar machte sich das zuletzt nicht. Und das, obwohl gegen Duisburg und Saarbrücken jeweils gleich acht Akteure, darunter einige Stammspieler, fehlten. Bei der Partie in Duisburg führte das sogar dazu, dass mit Luis Klatte ein dritter Torwart im Kader stand. Doch in der Not ist das Team zusammengerückt und hat die Ausfälle im Kollektiv kompensiert. Hinzukommt, dass Spieler wie Pulido (zwei Tore und zwei Vorlagen in den letzten vier Spielen) zuletzt aufblühten und ihre Chance nutzen. "Wir haben das in den letzten Spielen überragend gemacht", fand Härtel. Die nächste Partie findet nun erst am 5. Februar statt, nachdem das Duell beim KFC Uerdingen aufgrund der Corona-Quarantäne für den KFC abgesagt wurde.
Fazit
Nicht nur im Hinblick auf die Ausbeute von zwölf Punkten aus den letzten vier Spielen befindet sich Hansa in Aufstiegsform, auch spielerisch und kämpferisch passt bei der Kogge derzeit vieles zusammen. Die Belohnung ist Tabellenplatz drei – und dabei hat der FCH sogar noch das Nachholspiel in Lübeck in der Hinterhand. Zwar sind noch 17 Spieltage zu absolvieren, doch die letzten Wochen haben gezeigt: Mit Hansa ist in dieser Saison zu rechen. Denn anders als in den letzten Spielzeiten präsentiert sich die Kogge konstant. Eine Tatsache, die am Ende den Aufstieg bedeuten könnte.