Hoßmang kündigt Veränderungen an: "Irgendwas haut nicht hin"
Nach zwei Pleiten in Folge steht der 1. FC Magdeburg wieder einmal mit dem Rücken zur Wand. Vor dem Auswärtsspiel bei Viktoria Köln am Samstag (14 Uhr) kritisierte Trainer Hoßmang "die leblose Art" seiner Mannschaft beim letzten Auftritt und kündigte personelle Veränderungen an.
Zuckerbrot oder Peitsche?
Krachend landete der 1. FC Magdeburg am Mittwochabend auf dem Boden der Tatsachen. Nach Siegen in Unterhaching und Duisburg wähnte sich die Hoßmang-Elf noch vor wenigen Tagen auf dem richtigen Weg, eine Niederlage im prestigeträchtigen Duell mit Halle sowie die herbe Pleite gegen 1860 München sorgten jedoch dafür, dass beim FCM die Tristesse zurück ist. Einmal mehr ist nun der Cheftrainer gefragt. Denn dieser muss nun Fingerspitzengefühl beweisen. Einerseits verlangt der Auftritt vom Mittwoch geradezu nach einer ordentlichen Standpauke, andererseits dürfte eine solche das ohnehin angeknackste Selbstbewusstsein der Mannschaft nicht gerade stärken.
Derweil drängt die Zeit – schon am Samstag sind die Magdeburger in Köln gefordert. Thomas Hoßmang weiß um die lädierte FCM-Psyche, betonte im Pressegespräch aber auch, wie wichtig es sei, die eigenen Fehler klar anzusprechen. Besonders bitter stieß ihm auf, dass der spielerisch ohnehin überlegene Gegner am Mittwoch auch noch die bessere Einstellung an den Tag legte: "Wenn die emotionaler sind als wir, dann haut irgendwas nicht hin. Das haben wir heute auch nochmal klar angesprochen, dass das nicht sein kann." Trotzdem dürfe nicht wieder alles über den Haufen geworfen werden. Immerhin habe sich in den letzten Wochen eine positive Tendenz abgezeichnet, selbst im Spiel gegen die Münchner Löwen sei nicht alles schlecht gewesen. "Positiv ist, dass wir Torchancen hatten – zwei hundertprozentige und vier weitere. Das musst du mitnehmen", so Hoßmang.
Hoßmang will "andere Jungs ins Feld führen"
Damit das Magdeburger Gesicht in Köln ein anderes ist, wird der Trainer wohl mehrere Veränderungen an seiner Elf vornehmen – zuletzt stellten Personalrochaden eher die Ausnahme dar. "Ein wichtiger Impuls wird sein, Frische aufs Feld zu bringen und zu schauen, dass wir da andere Jungs ins Feld führen." Diejenigen, die sich gegen die Viktoria auf der Bank wiederfinden, dürfen das also durchaus als Denkzettel verstehen. Definitiv nicht dabei sein wird Andreas Müller, der gegen 1860 seine fünfte gelbe Karte gesehen hat.
Neben den Baustellen im eigenen Lager bereitet auch der kommende Gegner Kopfzerbrechen. Thomas Hoßmang glaubt nach der Beurlaubung von Trainer Pavel Dotchev eine neue Philosophie bei den Höhenbergern erkannt zu haben: "Sie spielen anders, sie spielen Drittligafußball. Sie spielen viele lange Bälle, sie spielen auch nicht mehr groß von hinten raus." Derlei Erkenntnisse dürften den Magdeburgern allerdings nur weiterhelfen, wenn die eigene Einstellung stimmt. Diese, machte der Übungsleiter nochmals deutlich, "müssen wir so schnell wie möglich anders auf den Platz bringen." Bei einer erneuten Niederlage könnte die Luft für Hoßmang dünn werden.