Millionen-Geldregen für den MSV – Dotchev ein Kandidat?

Nachdem sich der MSV Duisburg am Mittwoch von Gino Lettieri getrennt hat, läuft die Suche nach einem Nachfolger auf Hochtouren. Ein Kandidat soll auch Pavel Dotchev sein. Derweil wurde bekannt, dass die Zebras einen Millionen-Geldregen erhalten haben.

5,4 Millionen Euro

Knapp eine Woche ist es her, dass der MSV die vom DFB errechnete Liquiditätslücke im Rahmen der Nachlizenzierung geschlossen hat. Ermöglicht wurde das vor allem durch eine Kapitalerhöhung von Ausrüster Capelli. Wie der Verein bei einer Presserunde am Donnerstag bekanntgab, wurden die Anteile des US-Unternehmens von 10,1 auf 40,1 Prozent aufgestockt. Dafür wandelte Capelli 2,7 Millionen Euro an Forderungen in Kapital um und gab zusätzlich 2,75 Millionen Euro frisches Geld. In Summe konnten sich die Zebras somit über 5,4 Millionen Euro freuen. "Wir sind sehr und stolz, dass uns das gelungen ist", sagte Vorstandschef Ingo Wald. Der Großteil des Geldes ist in den Lückenschluss geflossen, gleichzeitig soll mit der Summe aber auch der finanzielle Schaden durch Corona kompensiert werden. Allein in der letzten Saison verbuchte der MSV durch die Corona-Auswirkungen einen Verlust von 2,5 Millionen Euro, für die laufende Spielzeit rechnet Wald gar mit vier bis fünf Millionen Euro. "Das sind Hausnummern, die so nicht zu kompensieren sind", verdeutlichte der MSV-Boss.

Warum Capelli gerade jetzt eine Millionen-Summe in den Verein investiert, erklärte Kay Mourheg (President Europe Capelli Sport) so: "Wir sehen den MSV als eines des interessantesten Projekte im deutschen Profifußball." Das weltweit agierende Unternehmen aus den USA will ein "langfristiger Partner" sein – unabhängig von der Liga-Zugehörigkeit. Zudem sei das Vertrauen in die handelnden Personen da.

Antwerpen wohl kein Thema mehr

Das konnten die MSV-Verantwortlichen über Gino Lettieri nach der 1:3-Pleite in Zwickau nicht mehr sagen, sodass es einen Tag nach der Niederlage zur Trennung kam. Das Hupkonzert der Fans vor dem Stadion habe die Entscheidung derweil nicht beeinflusst, wie Wald klarstellte. Dass er und Sportdirektor Ivica Grlic von der Polizei jedoch die Mitteilung bekommen hätten, die Arena aus Sicherheitsgründen nicht durch den Haupteingang zu betreten, "tat mir persönlich sehr weh. Das ist nicht der richtige Umgang." Gleichzeitig musste der MSV-Boss aber einräumen, die Reaktion der Öffentlichkeit nach der Lettieri-Verpflichtung im November unterschätzt zu haben. Der 54-Jährige hatte nach seiner Rückkehr von Anfang an einen schwierigen Stand bei den Anhängern und konnte zu keinem Zeitpunkt in Ruhe arbeiten. Entsprechend steht auch Sportdirektor Grlic in der Kritik der Fans, ein Großteil der Anhänger fordert auch seine Entlassung. Doch laut Wald sehe man derzeit "keinen Handlungsbedarf", sodass der 45-Jährige im Amt bleibt.

Grlic ist nun auch in die Suche nach einem neuen Trainer involviert. Am Donnerstag soll er laut der "Bild" den Mannschaftsrat dazu befragt haben, der dieses Mal offenbar mitentscheiden darf. Während Marco Antwerpen (zuletzt Würzburger Kickers) kein Thema mehr sein soll, wird nun Pavel Dotchev als möglicher Lettieri-Nachfolger gehandelt. Der 55-Jährige stand bis zum vergangenen Sonntag über eineinhalb Jahre bei Viktoria Köln an der Seitenlinie. Zuvor war der Drittliga-Rekordtrainer (268 Spiele) für Hansa Rostock, Erzgebirge Aue, Preußen Münster, Sandhausen, Paderborn und Erfurt aktiv. Auch Uwe Koschinat (zuletzt beim SV Sandhausen) soll weiterhin ein Thema sein, Ex-HFC-Coach Ismail Atalan wird ebenfalls gehandelt. Neben einem neuen Trainer ist der MSV zudem auf der Suche nach einem Stürmer. Für Transfers hatte Capelli neben der Kapitalerhöhung zusätzliche Mittel bereitgestellt. Ob es am Ende für den Klassenerhalt reichen wird? Derzeit belegt Duisburg den letzten Platz, der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt bereits drei Punkte. Am Sonntag steht das Sechs-Punkte-Spiel gegen den Vorletzten VfB Lübeck an. Ist der Lettieri bis dahin noch nicht gefunden, wird NLZ-Leiter Uwe Schubert auf der Bank sitzen.

   

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