Hansa setzt Ausrufezeichen, Aufstieg aber "keine Pflicht"

Das Transferfenster im Winter hat gezeigt: Hansa Rostock macht im Rennen um den Aufstieg ernst. Gleich vier Spieler holten die Norddeutschen, setzten dabei auf viel Erfahrung – und auch alte Weggefährten von Trainer Jens Härtel. Pflicht sei der Aufstieg aber dennoch nicht, wie der Coach klarstellte.

Viel Erfahrung geholt

Bei wem es bis dahin noch nicht angekommen war, weiß spätestens seit der Winter-Transferperiode: Der F.C. Hansa Rostock meint es ernst mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga. Mit den Transfers von Philip Türpitz (Sandhausen), Tobias Schwede (Wehen Wiesbaden), Lion Lauberbach (Leihe/Holstein Kiel) und Simon Rhein (1. FC Nürnberg) setzte die Kogge ein klares Ausrufezeichen an die Konkurrenz. Insgesamt verpflichtete Hansa die Erfahrung von acht Erst-, 127 Zweit- und 278 Drittliga-Spielen.

"Die sportliche Perspektive bei Hansa war ein Riesengrund für den Wechsel, das Gesamtpaket stimmt einfach. Ich bin froh, dass ich hier bin und für so einen großen Traditionsverein spiele", erklärte Türpitz bei seiner Vorstellungs-PK. Natürlich war auch Hansa-Trainer Jens Härtel ein Grund für den Offensivspieler vom Zweitligisten SV Sandhausen wegzugehen, wo er ohnehin so gut wie keine Spielzeit hatte. Beide kennen sich noch aus Zeiten beim 1. FC Magdeburg, stiegen 2018 zusammen auf. "Man kennt sich, man hat schon zusammengearbeitet, man kennt gewisse Abläufe und Methoden voneinander", so der 29-Jährige. Damals mit dabei war auch Tobias Schwede. Das Trio ist nun also wieder vereint und weiß, wie Aufstieg geht.

"Keine Pflicht, aufzusteigen"

"Uns hat damals stark gemacht, dass wir eine Einheit waren, dass wir das auch auf dem Platz gelebt haben. Der eine hat für den anderen Gas gegeben, Fehler verziehen und ausgebügelt", kennt Türpitz die Zutaten für eine erfolgreiche Mannschaft. Klappt das, was damals beim FCM funktionierte, auch in Rostock, "dann ist es auch hier möglich, das man Sachen erreichen kann, die wir damals auch erreicht haben". Sprich, den Weg in die zweite Liga zu gehen.

Auch für Schwede spielte der Name Härtel eine Rolle, weshalb es den Mittelfeldspieler aus Wiesbaden an die Ostsee führte. Da er auch noch einige Spieler kennt, erleichtere es den Einstieg beim neuen Arbeitgeber. "Aber an sich war die Perspektive bei Hansa ausschlaggebend für mich, diesen Schritt zu gehen." Einer der Aufstiegsfavoriten zu sein, können sie in Rostock nicht wegdiskutieren. Sich aber in Understatement üben. "Man sollte jetzt noch nicht so auf das Ende der Saison schielen, sondern auf das, wo man sich gerade befindet", so Schwede. Auch Trainer Jens Härtel sagt, er denke nicht, dass es jetzt "eine Pflicht ist, aufzusteigen. Aber, dass die Chancen auch nicht kleiner geworden sind, sollte jedem bewusst sein."

Freitag gegen Verl

Die Chancen, das große Ziel am Ende der Saison zu erreichen, kann Hansa am Freitag (19 Uhr) weiter erhöhen. Dann geht es zu Hause gegen den SC Verl. Die Norddeutschen liegen als Vierter einen Platz und einen Punkt vor dem Aufsteiger. Es ist ein Spitzenspiel. Mit einem Sieg – es wäre der fünfte in Folge – würde Rostock mindestens über Nacht auf dem zweiten Platz stehen. Aber Verl sei "eine richtig freche Mannschaft, die ihren Plan durchzieht, egal was der Gegner macht. Sie werden unheimlich schwer zu knacken sein." Um dennoch als Sieger vom Platz zu gehen, müssen seine Mannschaft "ihnen Stress machen, damit sie wenig Zeit haben, sich zu erholen". Der 51-Jährige erwartet ein "rasantes, intensives Spiel. Es geht für beide Mannschaften um richtig viel."

Mit Jan Löhmannsröben und Bentley Baxter Bahn kehren zwei zuletzt gesperrte Akteure zurück, auch die beiden Last-Minute-Neuzugänge seien eine Option. Direkt zur Startelf werden sie laut Härtel aber noch nicht gehören. "Es wird ein Stück dauern, bis sie nach der langen Zeit ohne Spiel ihren Rhythmus gefunden haben." Eine Cliquenbildung unter den früheren Magdeburgern schließt der Hansa-Coach derweil aus: "Das sind alles ordentliche Jungs, mit einwandfreiem Charakter. Sie werden nichts geschenkt bekommen.“

   

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