Alemannia Aachen: Neuzugänge im Check

Nach 13 Spielen befindet sich Alemannia Aachen mit 14 Zählern auf dem 15. Platz. Vor der Saison wurde der Kader nahezu komplett neu aufgestellt. Das Gros der Spieler verließ den Verein nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga. Bisher hadert die Mannschaft noch mit Abstimmungsschwierigkeiten und versucht sich zu finden. Ein Grund für liga3-online.de, sich die Leistungen der Neuzugänge einmal genauer anzuschauen.

 Michael Melka (34, Tor – Fortuna Düsseldorf)

Zu Beginn der Saison war Michael Melka verletzungsbedingt 3. Mann hinter Tim Krumpen und Mark Flekken. Mit dem Trainerwechsel von Ralf Aussem zu René van Eck gab es auch eine Änderung  im Aachener Gehäuse. Routinier Melka sollte der verunsicherten Hintermannschaft Sicherheit geben. Melkas Führungsansprüche sind zu erkennen, allerdings hatte er in seinen ersten beiden Spielen bisher zu wenig Szenen, um sich großartig hervorzutun. Seine letzte Saison bei Rot-Weiß Oberhausen lässt einiges erhoffen, hatte der 1,95 Meter große Schlußmann dort eine starke Saison gespielt und in 30 Spielen nur 33 Gegentore kassiert.

Fabian Baumgärtel (23, Linker Verteidiger – Greuther Fürth)

Fabian Baumgärtel spielt eine durchwachsene Saison. Zwar hat der 23-Jährige alle 13 Saisonspiele absolviert, aber wirklich auffällig hat er sich bis dato nicht präsentiert. Auf seiner Position fehlen personelle Alternativen, die entsprechend Druck ausüben könnten. Von Baumgärtel gehen kaum Offensivaktionen aus und im defensiven Zweikampf wirkt er meist nicht abgeklärt genug.

Kai Schwertfeger (24, Defensives Mittelfeld – Fortuna Düsseldorf)

Eigentlich als rechter Verteidiger geholt, hat Kai Schwertfeger mittlerweile seinen Platz im defensiven Mittelfeld gefunden. Schwertfeger spielt unauffällig, aber konstant befriedigend. Seine Zweikampfstärke ist ordentlich und im Spielaufbau  nach vorne versucht er sich immer wieder einzubringen.

Sascha Herröder (24, Innenverteidigung – VfR Aalen)

Sascha Herröder ist die Nummer 3 in der Innenverteidigung hinter Thomas Stehle und Seyi Olajengbesi. Der kantige 1,90 Meter große Innenverteidiger kam bisher noch nicht über die Rolle des Reservisten hinaus, zeigte aber schon bei Testspielen und Kurzeinsätzen seine hohe körperliche Präsenz im Zweikampf.

Timo Brauer (22, Defensives Mittelfeld – Rot Weiss Essen)

Timo Brauer war in der letzten Saison noch Kapitän bei Rot-Weiss Essen in der NRW-Liga. Als gebürtiger Essener und Publikumsliebling gelangen ihm dort sechs Treffer in 33 Spielen. Diese Torgefahr lässt der Mittelfeldspieler bisher in Aachen vermissen, gelang ihm für die Schwarz-Gelben noch kein Treffer in zwölf Spielen. Konditionell auf hohem Niveau, ist Brauer auf dem Platz überall zu finden. Im Zweikampf versucht der Mittelfeldmotor zumeist schon den Gegner frühzeitig bei der Ballannahme zu stören und so den Ball zu erobern.

Oguzhan Kefkir (21, Linkes Mittelfeld – VfL Bochum II)

Oguzhan Kefkir ist der auffälligste Neuzugang der Alemannia. Als ständiger Aktivposten auf der linken Seite versucht Kefkir, das gesamte Spiel über Unruhe in der gegnerischen Hintermannschaft zu stiften. Dazu verfügt der 21 Jahre alte Deutsch-Türke über eine gute Schusstechnik. Manchmal wirkt Kefkir etwas zu verspielt, womit er wohl seine fehlende Grundschnelligkeit auszugleichen versucht. In zehn eingesetzten Spielen konnte Kefkir ein Tor selbst erzielen und eine Vorlage beisteuern.

Kristoffer Andersen (26, Linkes Mittelfeld – FC Ingolstadt)

Kristoffer Andersen kam bisher meist als Joker zum Einsatz. Von allen seinen bisherigen sieben Saisonspielen hat er keines über die gesamte Spielzeit von 90 Minuten absolviert. Der Sohn des ehemaligen Bundesliga- und dänischen Nationalspielers Henrik Anderssen ist vielfältig einsetzbar und hat schon vom Linksverteidiger, über das defensive Mittelfeld bis zum linken Mittelfeld diese Saison alles gespielt. Am wohlsten fühlt er sich wohl auf der Außenbahn. Er kämpft um jeden Ball und seine Stärken liegen eindeutig in der Offensive.

Sascha Rösler (34, Offensives Mittelfeld – Fortuna Düsseldorf)

Sascha Rösler ist ein alter Bekannter am Tivoli. Von 2005 bis 2007 spielte Rösler schon einmal für die Schwarz-Gelben, sowohl in der 2. als auch in der 1. Bundesliga. In 62 Spielen gelangen ihm dabei 13 Tore. Nach der Saison 2011/2012 hatte Rösler mit dem Aufstieg Fortuna Düsseldorfs eigentlich schon die Fußballschuhe an den Nagel gehängt, doch sein Freund und Trauzeuge Thomas Stehle knüpfte den Kontakt zur Alemannia und so unterschrieb Rösler für ein Jahr bei seinem alten Verein. Nach vielversprechendem Saisonbeginn riss sich der Offensivakteur unglücklicherweise am 7. Spieltag das Kreuzband und steht so dieses Jahr nicht mehr zur Verfügung.

Robert Leipertz (19, Sturm – Alemannia Aachen U19)

Robert Leipertz kommt aus der eigenen Jugend und spielte bisher keine Rolle in der ersten Mannschaft. Er spielt zumeist bei den Amateuren in der Oberliga Mittelrhein und konnte dort in 3 Spielen 3 Tore markieren.

Dario Schuhmacher (19, Linkes Mittelfeld – Alemannia Aachen U19)

Ähnlich wie Leipertz erhält Dario Schuhmacher noch keine wirkliche Einsatzzeit von Trainer René van Eck. Lediglich zu einem Kurzeinsatz bisher hat es in der 3. Liga gereicht.

Sascha Marquet (22, Offensives Mittelfeld – Alemannia Aachen II)

Sascha Marquet bekam zum Ende der Abstiegssaison 2011/2012 erste Spielminuten in der Profimannschaft. Bis dato hatte der torgefährliche Mittelfeldspieler für die Zweite Mannschaft in 26 Spielen acht Tore in der NRW-Liga erzielen können. Diese Saison bekam der Blondschopf bisher nur wenig Einsatzzeit. Es reichte nur zu fünf Kurzeinsätzen. Marquet ist schnell, technisch beschlagen und verfügt über einen guten Abschluss. Wenn er eingewechselt wird, macht er nahezu immer auf sich aufmerksam.

Marcel Heller (26, Rechtes Mittelfeld – Dynamo Dresden)

Wie auch schon im Zwischenfazit beschrieben, hat man sich von Marcel Heller in Aachen mehr erhofft. Als gestandener Zweitligaspieler schafft er es nur selten, gefährlich über seine rechte Seite Druck auszuüben. Meist rennt er sich im Gegner fest und die Offensivsituation kommt zum Erliegen. Trotzdem hat es Heller diese Saison schon auf zwölf Spiele gebracht und dabei sogar ein Tor erzielt.

Christian Weber (29, Rechter Verteidiger – Alemannia Aachen)

Christian Weber steht der Mannschaft seit dem 9. Spieltag zur Verfügung. Seitdem ist er auf der rechten Seite der Viererkette gesetzt. Stark im defensiven Zweikampf, schaltet sich Weber immer wieder nach vorne mit ein und belebt das Angriffsspiel mit seinen Flanken.

Freddy Borg (28, Sturm – FC Hansa Rostock)

Stürmer werden immer an ihren Toren gemessen – bei nein Einsätzen nur einen Treffer zu erzielen ist daher zu wenig. Der Schwede wirkt oft überfordert, sowohl bei der Ballverwertung, als auch im Stellungsspiel. Aufgrund der fehlenden Spritzigkeit im Sprint bedarf der kantige Angreifer einer besonderen Spielweise. Es ist schwer für ihn, ohne entsprechende Zuarbeit gefährlich vor dem gegnerischen Tor aufzutauchen.

Dennis Pozder (22, Sturm – Alemannia Aachen II)

Dennis Pozder ist zurzeit Aachen bester Torschütze. In sieben Ligaspielen konnte Pozder vier Treffer erzielen, darunter ein Traumtor Marke "Tor des Monats" gegen Darmstadt 98 am letzten Spieltag. Der zweitbeste Torjäger der NRW-Liga 2011/2012 (22 Tore in 31 Spielen) strahlt jederzeit Gefahr aus, schießt aus allen Lagen und kann auch per Kopf abschließen. Aufgrund der zuletzt gezeigten Leistungen sollte er in den nächsten Spielen der gesetzte Angreifer der Kaiserstädter sein.

Timmy Thiele (21, Sturm – FC Schalke 04 II)

Auf Empfehlung von Albert Streit aus gemeinsamen Schalker Zeiten, bewarb sich Thiele vor der Saison für ein Probetraining am Tivoli. War er in der Saisonvorbereitung noch treffsicherster Alemanne, scheint ihn im Moment ein bisschen das Glück verlassen zu haben. Nur zwei Treffer in den ersten drei Saisonspielen sollten ihm bis dato gelingen. Thiele ist schnell, hat eine sehr gute Grundtechnik und kann beidfüßig abschließen. Zuletzt musste Aachens Nummer 23 am Daumen operiert werden, sodass er erst seit kurzer Zeit wieder voll im Mannschaftstraining steht.

Norikazu Murakami (31, Sturm – vereinslos)

Norikazu Murakami kam mit der Empfehlung von 91 Toren in 207 Spielen der singapurischen S-League nach Aachen. Über den Umweg der Bezirksliga bei den Sportfreunden Düren und einem Benefizspiel gegen eine Dürener Kreisauswahl ist die Alemannia auf den Japaner Aufmerksam geworden. Laut Trainer van Eck ist Murikami ein guter Fußballer und vielseitig offensiv einsetzbar. Aufgrund einer fehlenden Spielberechtigung konnte Murakami allerdings in der 3. Liga noch nicht zeigen, was er kann.

   

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