Schneefälle und Dauerfrost: Mehrere Spiele auf der Kippe

Das Winterwetter mit starken Schneefällen und Dauerfrost hat weite Teile Deutschlands nach wie vor fest im Griff – und wird am kommenden Spieltag wohl für weitere Absagen sorgen. Mehrere Spiele stehen nach aktuellem Stand auf der Kippe.
Zieht Köln ins Südstadion um?
Minus 25 Grad! So kalt wie in der vergangenen Nacht in Teilen von Mitteldeutschland war es in diesem Jahrhundert in der Bundesrepublik noch nie. Und selbst tagsüber bleiben die Temperaruten derzeit fast überall deutlich unter null Grad. Entsprechend sind viele Plätze hart gefroren, auch die Rasenheizungen sind gegen derart strengen Dauerfrost machtlos. Fällt dann auch noch Schnee, sind viele Rasenflächen endgültig nicht mehr bespielbar. Das für den heutigen Mittwochabend angesetzte Nachholspiel zwischen Dresden und Wiesbaden ist daher bereits abgesagt worden, dem Duell zwischen Bayern München II und dem FSV Zwickau droht aufgrund von Schneefällen bis in den Abend hinein dasselbe Schicksal. Am Dienstagvormittag war der Platz im Grünwalder Stadion aber noch grün.
Mit der Partie Viktoria Köln gegen den SV Meppen soll am Freitag der 24. Spieltag eröffnet werden, allerdings ist ebenfalls ungewiss, ob die Partie stattfinden kann. Der Platz im Sportpark Höhenberg ist nach dem Dauerfrost der vergangenen Tage steinhart, über eine Rasenheizung verfügt das Stadion nicht. Der Einbau der Anlage war eigentlich für den vergangenen Sommer vorgesehen, konnte aber aufgrund des verspäteten Saisonendes nicht durchgeführt werden. Möglicherweise wird die Partie in das Südstadion von Viertligist Fortuna Köln verlegt – der Platz verfügt über eine Rasenheizung. Eine Entscheidung wird laut der "Neuen Osnabrücker Zeitung" am heutigen Mittwoch erwartet.
Der SV Waldhof Mannheim geht für seine Partie gegen den SV Wehen Wiesbaden (Samstag) nach aktuellem Stand davon aus, dass gespielt werden kann. Zwar sei der Rasen derzeit von einer Schneeschicht bedeckt, könne allerdings geräumt werden – zumal in den nächsten Tagen keine weiteren Schneefälle angekündigt sind. Zudem sei der Platz derzeit auch nur an einigen Stellen angefroren. Zweistellige Minustemperaturen in den kommenden Tagen könnten die Bedingungen allerdings noch verschlechtern.
60 Zentimeter Schnee in Halle
In Halle, wo der MSV Duisburg am Samstag gastieren soll, bereitet der Schnee deutlich größere Probleme: "Es liegt eine 60 Zentimeter hohe Schneedecke auf dem Platz im Erdgas Sportpark", so Jan-Ole Prasse von der Stadion Halle Betriebs-GmbH, gegenüber der "Bild". Eine Räumung sei aufgrund des starken Frosts derzeit nicht möglich. Und da auch in den kommenden Nächten zweistellige Minustemperaturen erwartet werden, scheint fraglich, ob das Duell stattfinden kann. Gleiches gilt auch für die Begegnung zwischen dem SC Verl und dem FC Ingolstadt. In der Sportclub-Arena, die über keine Rasenheizung verfügt, liegt derzeit eine 40 Zentimeter hohe Schneeschicht. Und eine Räumung gestaltet sich schwierig, denn: Wohin mit den Schneemassen? Ein Umzug nach Paderborn kommt ebenfalls nicht in Frage, der SCP hat bereits abgeblockt.
Auf der Kippe steht auch die Partie zwischen Dynamo Dresden und dem VfB Lübeck (Sonntag). Wie Sport-Geschäftsführer Ralf Becker in Bezug auf die Absage des Wiesbaden-Spiels sagte, habe die Masse an Niederschlägen das Spielfeld im Rudolf-Harbig-Stadion so sehr aufgeweicht, "dass mit Blick auf die Gesundheit der Spieler und die Gegebenheiten des Platzes eine Durchführung der Partie am Mittwochabend nicht zu verantworten gewesen wäre". Ob sich die Bedingungen bis Sonntag ändern werden, ist ungewiss – zumal die Temperaturen im Keller bleiben und es zu weiteren Schneefällen kommen könnte. Sollte die Partie abgesagt werden, wäre es für den VfB Lübeck bereits das dritte Spiel in Folge, das nicht stattfinden könnte. Auch in Kaiserslautern (Samstag gegen Bayern II) waren die Platzbedingungen schon vor dem Wintereinbruch schlecht. Immerhin wurde der Rasen mittlerweile vom Schnee befreit, wie der Verein auf Nachfrage von liga3-online.de mitteilte. Weitere Informationen mit Blick auf das Spiel sollen folgen. Der TSV 1860 hingegen hat nach aktuellem Stand "überhaupt keine Bedenken", dass die Partie gegen Hansa Rostock am Samstag stattfinden könnte, wie es auf Anfrage hieß.
Insgesamt mussten in dieser Saison schon 31 Spiele abgesagt werden, darunter allein 13 in diesem Jahr. 22 Partien fielen coronabedingt aus, neun aufgrund eines unbespielbaren Rasens. In den nächsten Tagen dürften weitere Absagen hinzukommen. Entsprechend wird der Terminplan immer enger, derzeit sind noch 13 Partien offen.
KFC gegen Zwickau in Lotte?
Für die Partie zwischen dem KFC Uerdingen und dem FSV Zwickau gibt es derweil noch ein ganz anderes Problem: Drei Tage vor der geplanten Austragung am Samstag ist noch nicht bestätigt, dass die Partie wie zuletzt kolportiert im Stadion der Sportfreunde Lotte stattfinden wird. Lotte-Vorsitzender Sven Westerhus sagt in den "Westfälischen Nachrichten" zwar: "Von unserer Seite ist das so", allerdings fehle noch die Unterschrift des Uerdinger Insolvenzverwalters. Entsprechend konnte der DFB noch kein grünes Licht geben.
Eine Tatsache, die vor allem den FSV vor Probleme stellt: "Es geht für uns darum, die Fahrten zu planen und Hotels zu buchen, um uns ordentlich vorzubereiten. Das können wir aktuell nicht gewährleisten", so Sportdirektor Toni Wachsmuth gegenüber dem "MDR". Klarheit könnte womöglich am heutigen Mittwoch herrschen. Allerdings könnten die Witterungsbedingungen der Austragung noch einen Strich durch die Rechnung machen: Derzeit wird der Platz im Stadion des Viertligisten von einer 50 Zentimeter hohen Schneeschicht bedeckt, auch die Rasenheizung läuft noch nicht.