Zwei Eigentore! Bayern II schlägt Zwickau im Schneegestöber

In der Nachholpartie vom 14. Spieltag setzte sich Bayern München II am Mittwochabend mit 3:2 gegen den FSV Zwickau durch. Trotz widrigster Bedingungen lieferten sich die Mannschaften einen unterhaltsamen Schlagabtausch, den die Gäste mit gleich zwei Eigentoren zugunsten der Münchner entschieden. 

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Die Vorzeichen vor dem Duell der jungen Bayern mit den Schwänen aus Zwickau sprachen eine deutliche Sprache: Während die Hausherren seit vier Partien auf einen Dreier warteten, hatten die Gäste keines ihrer letzten fünf Spiele verloren. Die Form der Mannschaften spiegelte sich in den Startaufstellungen wider. Bayern-Trainer Holger Seitz wirbelte seine Elf kräftig durcheinander und brachte mit Waidner, Vita, Senkbeil, Singh und Welzmüller gleich fünf Neue. Seitz' Gegenpart hielt sich hingegen zurück, Joe Enochs ersetzte lediglich Godinho durch Stanic. Ungeachtet aller personellen und taktischen Ideen galt es am Mittwochabend einen Faktor zu beachten, der das Fußballspielen ungemein erschwerte – die Witterungsbedingungen. Frostige Temperaturen und anhaltender Schneefall hatten dem Rasen schon vor dem Anpfiff zugesetzt.

Bayern erspielte sich anfangs leichte Ballbesitzvorteile, während die Zwickauer sich an ersten zaghaften Torannäherungen versuchten. Doch weder König (6.). noch Willms (9.). brachten FCB-Torhüter Wagner in Bedrängnis. Stattdessen schienen sich die Hausherren mit dem Schneegestöber zu arrangieren und suchten nun ihrerseits den Weg nach vorne. Dabei produzierte Welzmüller beinahe Zählbares, zielte per Direktabnahme aber knapp rechts vorbei (11.). Besser machte es nur wenig später sein Mannschaftskollege Jastremski: Zunächst hatte Kern die Hacke benutzt, um Waidner in Szene zu setzen. Letzterer brachte die Kugel daraufhin in die Mitte, wo Schlussmann Brinkies zwar zur Stelle war, das Spielgerät aber nicht festmachen konnte. Jastremski bedankte sich und lupfte zur Führung (12.). Der FCB hatte nun offensichtlich Blut geleckt und setzte umgehend nach.

Nürnberg-Rückkehrer Singh spielte einen Steilpass auf Kern, welcher den Torhüter überwand – dann hielt der Slapstick Einzug. Zwickaus Stanic erreichte den Ball vor der Linie und wollte klären. Allerdings hatte er dabei nicht mit ebenfalls zurückgeeilten Mitspielern gerechnet. Davy Frick stoppte den Befreiungsschlag ungewollt und beförderte das Leder in das eigene Tor (14.). Die Schwäne standen plötzlich mit dem Rücken zur Wand. Und der Schock war ihnen durchaus anzumerken. Kaum fünf Minuten später hätte Jastremski beinahe zum 3:0 eingeschossen, Nkansah klärte in letzter Sekunde. Anschließend fingen sich die Sachsen. Es entwickelte sich eine intensive Partie, die Durchschlagskraft ging beiden Teams jedoch ab. Das änderte sich erst kurz vor der Pause wieder. Zwickaus Coskun zog einen Eckball vor das Tor, König verlängerte per Kopf. Da Torhüter Wagner zögerte, drückte Schikora die Kugel am zweiten Pfosten zum Anschlusstreffer in die Maschen (45.+1).

Zweites FSV-Eigentor besiegelt die Pleite

Der zweite Durchgang versprach also Spannung – ließ aber auf sich warten. In der Halbzeitpause hatte sich derartig viel Schnee auf dem Platz angesammelt, dass die Linien kaum noch zu erkennen waren. Es musste geräumt und neu gekreidet werden, erst nach 40 Minuten ging es weiter. Trotz der verlängerten Pause war gerade bei den Gästen kein Spannungsverlust festzustellen. Zwickau kam mit viel Elan aus der Kabine. Als Erster trat FSV-Routinier König in Erscheinung. Der Angreifer kam im Strafraum zwar zum Abschluss, wurde dabei jedoch von Senkbeil gehalten. Die Pfeife von Schiedsrichter Lars Erbst blieb stumm (47.). Nachdem die Schwäne gleich eine Reihe an Eckbällen erfolglos in den Sechzehner hatten schlagen dürfen, befreite sich der FCB wieder. Die Mannschaften begegneten sich nun auf Augenhöhe.

Doch Zwickau zeigte Biss. In der 59. Spielminute kam Schikora auf der linken Angriffsseite an den Ball. Der Außenverteidiger schlug eine Flanke in die Mitte, wo Morris Schröter angerauscht kam und zum Ausgleich einköpfte. Das Spiel drohte den Hausherren nun endgültig zu entgleiten. Die Münchner wehrten sich allerdings. Nur zwei Zeigerumdrehungen nach dem Gegentor schlug auch Bayerns Vita von der linken Seite einen Flankenball in den Sechzehner. Singh kam zum Abschluss, zielte aber knapp am FSV-Gehäuse vorbei. In der Folge rieben sich die Akteure in vielen Mittelfeldzweikämpfen auf, die Spielfläche ließ kaum noch geordnetes Passspiel zu. Einmal schafften es die Gastgeber aber doch noch, den Ball gefällig laufen zu lassen. Nachdem Kern ihn auf der rechten Seite abermals eingesetzt hatte, passte Waidner scharf vor das Tor. Dort konnte Nkansah weder klären noch die eigenen Extremitäten ordnen – der Innenverteidiger erzielte tatsächlich das zweite FSV-Eigentor des Abends (73.).

Zwickau investierte mit Anbruch der Schlussphase noch einmal alles, hatte auf dem schneebedeckten Geläuf aber durchaus Körner gelassen. Die Enochs-Elf schlug die Bälle hoch in Richtung des Bayern-Tores, doch der Treffer wollte nicht fallen. Die größten Chancen auf das Remis vergaben König und Nkansah, die jeweils freistehend an FCB-Torhüter Wagner scheiterten (89./90.+3)) Es blieb beim 2:3 aus Sicht der Gäste, die trotzdem im Mittelfeld der Tabelle verbleiben. Bayern II verschaffte sich mit dem Dreier hingegen Luft im Abstiegskampf und rangiert nun direkt hinter Zwickau auf Platz 12. Sollten es die Witterungsbedingungen zulassen, reisen die Münchner am Samstag auf den Kaiserslauterer Betzenberg. Zwickau wird zeitgleich in Lotte antreten, wo der KFC Uerdingen künftig wohl seine Heimspiele austrägt.

   

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