Nach Insolvenz-Anmeldung: DFB zieht KFC drei Punkte ab
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat dem KFC Uerdingen am Freitag aufgrund der am 21. Januar beantragten Insolvenz gemäß Paragraph 6 Nummer 6b der Spielordnung drei Punkte abgezogen. Damit rutscht der KFC in der Tabelle auf Rang 14 ab und steht bei drei Spielen weniger nur noch drei Punkte vor den Abstiegsrängen.
Beschluss noch nicht rechtskräftig
Nach Angaben des DFB werde der Punktabzug statutengemäß mit sofortiger Wirkung vollzogen. Rechtskräftig ist die Entscheidung allerdings noch nicht, der KFC hat nun eine Frist von einer Woche, um Widerspruch gegen den Beschluss einzulegen. Zuvor war der Klub vom Spielausschuss angehört worden. Normalerweise geht die Insolvenzanmeldung mit einem Abzug von neun Punkten einher, doch aufgrund der Corona-Krise hatte der DFB im vergangenen April beschlossen, in der Saison 2020/21 nur drei Punkte abzuziehen. In der vergangenen Spielzeit waren Punktabzüge im Insolvenzfall komplett aufgehoben, wovon der 1. FC Kaiserslautern profitierte. Ab der kommenden Serie gilt wieder die ursprüngliche Regelung.
Der Spielbetrieb beim KFC Uerdingen geht derweil trotz der Insolvenz weiter, die Geschicke des Vereins leitet vorerst Insolvenzverwalter Dr. Claus-Peter Kruth. Mit der Noah Company von Roman Gevorkyan hat der KFC indes einen neuen Investor gefunden. "Wir werden alles versuchen, um die Dritte Liga zu halten und die Zukunft des KFC Uerdingen zu sichern. Wenn das gelungen ist, könne man über konkrete Ziele sprechen", sagte Gevorkyan am Mittwoch. Der Geldgeber aus Armenien hatte sich bereits im Dezember beim KFC umgeschaut und ist auch am armenischen Klub FC Noah Erewan und dem italienischen Viertligisten AC Noah Siena beteiligt. Bei den Krefeldern übernimmt er die Anteile von Mikhail Ponomarev, der 2015 beim KFC eingestiegen war und über die KFC Uerdingen Entertainment GmbH etwa 97,5 Prozent der Anteile an der Fußball GmbH hielt.
Heimspiele in Lotte
Seine restlichen Heimspiele in dieser Saison trägt der Klub nicht mehr in der Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena, sondern im 180 Kilometer entfernten Lotte aus. Für das Stadion des Viertligisten werden dem Vernehmen nach nur etwa 22.000 Euro Miete pro Spiel fällig. In Düsseldorf hätte der Klub wohl mehr als das Doppelte berappen müssen, sodass der KFC aus dem Mietvertrag ausgestiegen war. Die für Samstag geplante Partie gegen den FSV Zwickau wurde aufgrund der Witterungsbedingungen jedoch abgesagt.