"Darf so nicht passieren": Titz legt Finger nach Pleite in die Wunde

Auch im ersten Spiel unter dem neuen Trainer Christian Titz gab es für den 1. FC Magdeburg beim 1:2 gegen Türkgücü München eine Niederlage – es war bereits die vierte in Folge. Der 49-Jährige legte im Anschluss an die Partie den Finger in die Wunde – zeigte sich aber auch kämpferisch.

Titz spricht Mängel offen an

Christian Titz machte sich erst einmal rar. Für die Mikros war der 49-Jährige unmittelbar nach dem Schlusspfiff nicht erreichbar, stattdessen verschwand der Trainer des 1. FC Magdeburg in den Katakomben des Grünwalder Stadions – die Niederlage musste er erstmal sacken lassen. "So haben wir uns das natürlich nicht vorgestellt", sagte er dann mit etwas Abstand auf der Pressekonferenz nach der Partie. Gemeint war neben der Tatsache, dass der FCM das Spiel verloren hatte, auch die Anfangsphase mit zwei Gegentoren innerhalb von nur zwölf Minuten. "Die Tore dürfen so nicht passieren", haderte Titz mit dem Doppelpack von Lucas Röser. Und während sich der FCM hinten anfällig präsentierte, fehlte es vorne wie so häufig in dieser Saison an der nötigen Durchschlagskraft: "Wir hatten zwar Chancen, aber nicht die absolut zwingenden", legte der FCM-Coach den Finger in die Wunde. Lediglich per Strafstoß durch Jürgen Gjasula kamen die Gäste zum Torerfolg (16.). "Nach dem 1:2 war es ein offenes Spiel mit Möglichkeiten auf beiden Seiten", so Gjasula bei "MagentaSport".

Für den defensiven Mittelfeldspieler war es der erste Einsatz seit dem 4. Dezember, nachdem der 35-Jährige in den vergangenen Wochen nicht einmal mehr im Kader gestanden hatte. Am Montagabend spielte er durch. "Der Trainer hat neue Ideen. Natürlich war ich froh, wieder auf dem Platz zu stehen", sagte er. Warum sich Titz für den 35-Jährigen entschied, erklärte er so: "Er kann der Mannschaft mit seinem Mut und seiner Erfahrung etwas mitgeben." Gjasulas Einsatz lag aber auch darin begründet, dass Thore Jacobsen gelb-gesperrt nicht zur Verfügung stand. Dem Deutsch-Albaner ("Er war griffig in den Zweikämpfen") stellte Titz dann ebenso wie der Mannschaft ("Sie war bemüht") ein solides Zeugnis aus, sprach jedoch auch die Mängel offen an: "Wir haben die hohen Bälle nicht gut verteidigt und zu viele zweite Bälle verloren. Das ist eine Sache, die wir verbessern müssen. Entsprechend sind wir nicht zufrieden."

"Ein Weg der kleinen Schritte"

Nach dem missglückten Debüt hat der neue FCM-Coach nun bis zum kommenden Sonntag Zeit, um das Team auf den SC Verl vorzubereiten. "Es wird ein Weg der kleinen Schritte", sagte der 49-Jährige und war darum bemüht, auch aus der Niederlage bei Türkgücü etwas Positives mitzunehmen: "Die Jungs haben auch nach dem 0:2 nicht aufgegeben und versucht, die Dinge aus den ersten Trainingseinheiten umzusetzen." Daran wird Titz in den nächsten Tagen anknüpfen, nachdem er bisher nur dreimal mit der Mannschaft trainieren konnte. "Er sagt genau, was er von der Mannschaft erwartet. Er zeigt uns viel mit Videos und Ansprachen", berichtete Gjasula und zeigte sich zuversichtlich, dass sich "seine Spielidee offensiv wie defensiv in der Zukunft auszahlen wird".

Auch Titz gab sich kämpferisch: "Wir dürfen nicht den Kopf verlieren, es sind noch genügend Punkte zu vergeben." Genau 45 Zähler sind noch offen, mindestens 24 benötigt der FCM aus den verbleibenden 15 Partien, um am Ende auf die für den Klassenerhalt wohl nötige Marke von 45 Punkten zu kommen. Kein einfaches Unterfangen, zumal der Rückstand auf das rettende Ufer bei einem Spiel mehr bereits drei Punkte beträgt. Doch in Ansätzen war am Montagabend schon erkennbar, wie unter Titz die Rettung gelingen könnte.

   

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