Türkgücü nach Röser-Doppelpack zurück in der Spur: "Tut gut"
Fünf Spiele in Folge ohne Sieg kosteten Cheftrainer Alexander Schmidt bei Türkgücü München den Job. Im Spiel 1 nach dem 52-Jährige konnte der Aufsteiger die Wende herbeiführen und einen 2:1-Sieg gegen den 1. FC Magdeburg einfahren. Matchwinner Lucas Röser erzielte dabei ein Traumtor.
"Es tut gut, das zu sehen"
Mit Andreas Pummer an der Seitenlinie gelang Türkgücü München der Durchmarsch von der sechstklassigen Landesliga bis in die Regionalliga Bayern, am Montagabend feierte der Interimstrainer ein erfolgreiches Comeback als Übungsleiter. Zwei frühe Tore von Lautern-Leihgabe Lucas Röser brachten die Hausherren wieder auf die Siegesstraße, von welcher der Aufsteiger zuletzt abgekommen war. Besonders der zweite Treffer des Stürmers, den er mit dem Rücken zum Tor mit der Hacke ins lange Eck verlängerte, erwies sich als Traumtor. "Ich treffe ihn natürlich super. Es tut gut, das zu sehen", freute sich der Angreifer am Mikrofon von "MagentaSport" über seine ersten Tore seit acht Monaten. Damit erzielte er in einem Spiel mehr Tore als in der kompletten Hinrunde beim FCK (null Treffer).
Per Elfmeter verkürzte Magdeburg in der 16. Spielminute auf den letztendlichen 2:1-Endstand. Für Pummer war der erste Gegentreffer also Profi-Trainer in Ordnung, wie er in der Pressekonferenz nach der Partie erläuterte: "Es hat uns gar nicht so schlecht getan, dadurch hatten wir keinen Spannungsabfall und mussten konzentriert weiter arbeiten." Denn der ambitionierte Klub ging mit der Last von fünf sieglosen Spielen in die Partie gegen Magdeburg, bei denen wiederum Christian Titz sein Debüt als Coach gab. Pummer war zufrieden: "Im Großen und Ganzen ist unser Plan gut aufgegangen."
Spielunterbrechung und Trainersuche
Kurz vor Schluss gab es eine rund zehnminütige Spielunterbrechung, weil Schneegestöber in München einsetzte. Kritiker fühlten sich in die Vorwoche zurückversetzt, als es zwischen Bayern II und Zwickau bereits zu einer 45-minütigen Halbzeitpause aufgrund der Gegebenheiten im Grünwalder Stadion kam. Dieses Mal konnten die Mannschaften schneller weiterspielen, dem siegreichen Münchner Klub kam die Unterbrechung gelegen. "Wir haben nochmal auf die langen Bälle auf Saliou Sané und Christian Beck hingewiesen", erläuterte Pummer, hielt als fairer Sportmann aber auch fest: "Die Unterbrechung wünscht man sich natürlich nie. Mir wäre lieber gewesen, wir hätten das normal zu Ende gespielt. Am Ende haben wir gewonnen und es ist alles gut gegangen."
Mit dem neunten Saisonsieg schob sich Türkgücü München wieder dicht an die Spitzengruppe der 3. Liga heran, hat aber als einziges Team des oberen Tabellendrittels auch alle 24 Spiele absolviert. Der Rückstand auf den Relegationrang beträgt dadurch erst einmal nur drei Punkte, weswegen die Münchener ihre Hoffnungen am Leben halten. Ob Erfolgscoach Pummer, der nicht über die nötige Lizenz als dauerhafte Lösung verfügt, am kommenden Spieltag gegen Lübeck noch einmal einspringt, ist offen. Vielsagend erklärte der Interimscoach: "Der Verein ist in Gesprächen, aber ich glaube, dass der engere Kreis noch nicht ausgewählt ist."