Weiterhin keine Klarheit über KFC-Zukunft – Frist bis Donnerstag?
Eigentlich schien die Zukunft des KFC Uerdingen nach dem Einstieg der Noah Company aus Armenien gesichert. Doch wie es beim insolventen Klub weitergeht, steht auch eine Woche nach dem Verkauf der Anteile noch nicht fest. Donnerstag könnte zum Tag der Entscheidung werden.
Einstellung des Spielbetriebs droht
Ursprünglich bis Mitte dieser Woche wollte Insolvenzverwalter Dr. Claus-Peter Kruth Klarheit über die Finanzen haben, um den Geschäfts- und Spielbetrieb aufrechterhalten zu können. Doch wie die "Westdeutsche Zeitung" berichtet, soll es weiterhin keine Absichtserklärung der Noah Company aus Armenien geben, die finanziellen Geschicke der KFC Uerdingen Fußball GmbH zu übernehmen. Somit ist nach aktuellem Stand noch offen, ob das Auswärtsspiel in Wiesbaden am Montag wie geplant stattfinden kann. Das geblockte Hotel muss nach Angaben der Zeitung bis Donnerstagmittag fest gebucht werden, auch das Bus-Unternehmen will Klarheit. Doch ohne frisches Geld des Investors sind dem Insolvenzverwalter wohl die Hände gebunden.
Laut der "Bild" soll Kruth den Armeniern nun eine Frist bis Donnerstag um 12 Uhr gesetzt haben. Ist bis dahin kein Geld eingegangen oder eine Absichtserklärung hinterlegt, soll das Insolvenzverfahren angeblich abgebrochen werden – zudem droht dann die Einstellung des Spielbetriebs. Sollte es tatsächlich dazu kommen, würden alle Partien der Krefelder annulliert werden und aus der Wertung fallen, zudem stünde der KFC als erster Absteiger in die Regionalliga fest. Dabei hatten die Investoren angekündigt, "alles versuchen" zu wollen, "um die Dritte Liga zu halten und die Zukunft des KFC Uerdingen zu sichern". Auch Mikhail Ponomarev hatte sich zuletzt noch zuversichtlich gezeigt, "dass das in enger Abstimmung mit der Noah Company eingeleitete Insolvenzverfahren erfolgreich beendet wird und der KFC auch weiterhin professionellen Fußball spielen wird". Bleibt es dabei?
Ärger um Sozialbeiträge
Derweil werden immer mehr Einzelheiten von Unregelmäßigkeiten hinter den Kulissen bekannt. So soll der KFC dem "Kicker" zufolge bei mindestens einem Profi die Sozialleistungen zwar vom Gehalt abgezogen, aber nicht an die entsprechenden Krankenkasse abgeführt haben. Die fehlenden Zahlungen reichen offenbar bis in den vergangenen August hinein.
Wie die Staatsanwaltschaft Krefeld der "WZ" bestätigte, habe die Behörde Prüfungen im Zusammenhang mit möglichen zivilrechtlichen Verdachtsmomenten gegen die Geschäftsführung des Vereins aufgenommen. Ob dies zu Ermittlungen gegen die Geschäftsführer Nikolas Weinhart und Frank Strüver führen wird, sei aber noch offen. Sollten die Beiträge tatsächlich nicht richtig abgeführt worden sein, könnten die Spieler bei Verletzungen möglichweise auf Kosten sitzen bleiben. Doch sollten die Lichter beim KFC tatsächlich ausgehen, haben die Spieler in Kürze noch ganz andere Sorgen: Sie wären dann arbeitslos und könnten erst zur neuen Saison für einen anderen Klub in Deutschland auflaufen.