Dynamo setzt Ausrufezeichen: "Dürfen auch mal kurz feiern"

Beim 4:0 im Spitzenspiel gegen den ärgsten Verfolger aus Ingolstadt setzte Tabellenführer Dresden ein dickes Ausrufezeichen. Anschließend galt es, die obligatorische Balance zwischen Lob und Mahnung zu finden. Das gelang nur bedingt, SGD-Trainer Kauczinski wirkte regelrecht beseelt. 

Imposante SGD untermauert die Ansprüche

Wer sich in diesen schweren Zeiten einmal an einem zutiefst glücklichen Mann ergötzen möchte, sollte sich das Interview anschauen, das Markus Kauczinski nach dem Sieg seiner Dresdner über den FC Ingolstadt gab. Vollends erfüllt trat der Cheftrainer vor das "Telekom"-Mikrofon und schien selbst noch nicht recht glauben zu können, was er soeben gesehen hatte. Entsprechend euphorisch klang sein Fazit: "Konzentrierte Leistung über die gesamten 90 Minuten, fast nichts anbrennen lassen, immer gefährlich gewesen – das war richtig stark heute."

Recht hatte er. Nur rund eine halbe Stunde begegneten sich die beiden Spitzenteams der Liga auf Augenhöhe, dann drehte vor allem ein Dynamo-Akteur auf. Erst holte Flügelstürmer Königsdörffer den Elfmeter zum ersten Treffer durch Mörschel heraus (39.), dann erhöhte er selbst auf 2:0 (45.). Sagenhaft effektiv ging Dresden auch in den zweiten Abschnitt, schon in Minute 49 legte Sohm mithilfe der FCI-Abwehr die Vorentscheidung nach. "Natürlich bricht das dem Gegner auch das Genick – kurz vor der Halbzeit, kurz nach der Halbzeit", ordnete Kauczinski die entscheidende Phase auf der Pressekonferenz ein. Seine Mannschaft spielte die verbleibenden Minuten souverän herunter, mit dem Abpfiff vergoldete Stor einen Konter sogar noch zum 4:0 (90.+2). "Es ist geil, hat Spaß gemacht. In dieser Form sind wir schwer zu bezwingen. Alle waren in einer bestechenden Form. Es war eine gute Leistung", befand Mai im "MDR"-Interview.

"Einfach treffen und gewinnen"

Mit dem Kantersieg über den Tabellenzweiten gab Dynamo nicht nur die richtige Antwort auf das Unentschieden im Nachholspiel gegen Bayern II, sondern erarbeitete sich auch sieben Punkte Vorsprung auf Relegationsrang drei. Überschwang wollte Dresdens Trainer trotzdem nicht zulassen – was ihm angesichts der eigenen Begeisterung schwerfiel. Immerhin hatte seine Mannschaft einen "guten Fingerzeig" an die Konkurrenz ausgesendet. Letztlich sah wohl auch Kauczinski ein, dass eine gewisse Euphorie nach der gezeigten Leistung nicht zu verhindern ist. Es sei zwar seine Aufgabe "da auch zu mahnen. Aber heute nach dem Spiel – es ist eine lange Woche – dürfen die Jungs auch mal kurz feiern."

Einer der Hauptakteure des Nachmittags hielt sich hingegen gar nicht erst mit Relativierungen auf. So erfrischend, wie sich Ransford-Yeboah Königsdörffer auf dem Platz präsentiert hatte, sprach er anschließend auch in die Mikrofone: "Wir kennen ja alle die Tabelle. Es ist ein superwichtiger Sieg gewesen." Das, so der 19-Jährige weiter, "pusht uns sehr, weil wir jetzt ein wenig Abstand aufgebaut haben – vor allem nach dem Spiel gegen Bayern, wo wir zwei Punkte liegenlassen haben." Die selbstbewussten Worte Königsdörffers kamen nicht von ungefähr; in jedem Spiel, in dem der Youngster bisher traf, fuhr Dynamo die volle Punktzahl ein. Naheliegend daher auch seine Marschroute für den Saisonendspurt: "einfach treffen und gewinnen." In Meppen, wo Dynamo am nächsten Samstag antritt, dürfte man sich mit dieser Idee nicht anfreunden können. FCI-Coach Tomas Oral war sich derweil bereits sicher: "So, wie sie sich präsentieren, wird Dynamo niemand mehr aufhalten."

   

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