Zwei späte Tore beim 1:1 zwischen Türkgücü und Zwickau

Der FSV Zwickau und Türkgücü München, bei denen der neue Coach Serdar Dayat erstmalig auf der Bank saß, trennten sich im ersten Spiel des Sonntags mit einem 1:1. Beide Tore fielen in den letzten Minuten des Spiels. Die Münchner verbleiben somit auf dem siebten Platz, während der FSV Zwickau trotz des vierten sieglosen Spiel in Folge auf den elften Rang klettern konnte.
Engagierte Schwäne ohne Abschluss-Glück
In seinem ersten Auftritt veränderte Serdar Dayat, der unter der Woche die Nachfolge von Alexander Schmidt antrat, die Startelf des ambitionierten Aufsteigers lediglich auf einer Position: Für Gorzel rückte Winter-Neuzugang Maier in die Anfangsformation. Auf der Gegenseite brachte FSV-Übungsleiter Enochs nach der 0:2-Niederlage gegen Dresden mit Frick, Coskun und Wolfram gleich drei Neue. Den leicht besseren Start in die Partie unter strahlender bayrischer Mittagssonne erwischte auch der Gast aus Sachsen und einer der Neuen machte direkt auf sich aufmerksam: Coskun setzte sich im Eins-gegen-Eins am Strafraum durch und versuchte es aus spitzem Winkel und zwang Keeper Vollath zu einer ersten Parade, der den Ball aus dem kurzen Eck fischen musste (9.).
Und die Schwäne blieben dran. Nach einer von König in den Rückraum abgelegten Hereingabe versuchte es Schröter mit einem Direktschuss, der aber deutlich über die Münchner Querlatte rauschte (16.). Durch den engagierten Start ließen die Gäste die Münchner kaum zur Entfaltung kommen. Das frühe Pressing im Defensivverhalten zwang Türkgücüs Innenverteidiger Sorge und Kusic immer wieder dazu, im Spielaufbau zu langen Bällen und riskanten Dribblings zu greifen. Offensiv setzten sie dabei immer weiter Nadelstiche. Ein Schuss von König aus spitzem Winkel von links landete jedoch direkt in den Armen von Schlussmann Vollath (23.).
Der erste offensive Impuls der Hausherren ließ fast 25 Minuten auf sich warten und Brinkies erstickte die Gefahr nach einem langen Ball in die Spitze auf Sliskovic im Keim, indem er frühzeitig aus seinem Kasten kam und klären konnte (25.). Der FSV zeigte sich keinesfalls beeindruckt und spielte unbeirrt weiter – und verpasste die verdiente Führung. Nachdem sich Wolfram auf der Grundlinie durchsetzen und in die Mitte legen konnte, verpasste Schröter acht Meter vor dem Tor im Fallen (31.). Auch weitere gute Chancen von Schikora (36.) und erneut Schröter (38.) blieben beim FSV ungenutzt und so ging es für Türkgücü, die lediglich noch einen weiteren langen Ball auf Jakob anbrachten (42.), dessen Kopfball eher zur Rückgabe wurde, überaus glücklich mit einem 0:0 in die Pause.
Last-Minute-Wahnsinn
Neu-Coach Dayat wechselte entsprechend zur zweiten Hälfte und brachte mit Sijarcic für den arg wirkungslosen Sliskovic einen neuen Typ Angreifer in die Partie. Außerdem wählten seine Mannen nun auch früher den Weg ins eigene Pressing, sodass sich die Teams zu Beginn des zweiten Durchgangs zumeist neutralisierten. Torchancen waren in der Phase absolute Mangelware. Den ersten Auftritt im gegnerischen Strafraum hatten die Münchner an der Stundenmarke, aber Stanic konnte München-Stürmer Röser den Ball nach einem weiteren langen Schlag souverän ablaufen, ehe dieser einen Schuss absetzen konnte (61.). Der erste Abschluss der Zwickauer ließ gar noch länger auf sich warten. König verpasste die Kugel nach einem Querschläger allerdings am Fünfer knapp, sodass Vollath sicher zupacken konnte (70.).
Zu mehr Aufregung kam es kurz darauf, als der gelbverwarnte Schikora seinen Fuß etwas nachzog und Sijarcic minimal am Fuß traf, woraufhin die Münchner vehement einen Platzverweis forderten – diesen aber nicht erwirkten (72.). Wohl eine nachvollziehbare Entscheidung, die wieder für mehr Biss sorgte. Schröter setze sich auf dem rechten Flügel durch und flankte an den ersten Pfosten, wo König zwar an die Kugel kam, diese aber über die Latte setzte (74.). Ähnlich wie Frick, dessen Schuss nach einer Ecke am rechten Pfosten des Münchner Tores vorbeitrudelte (77.). Die Zwickauer hatten wieder mehr vom Spiel und kamen auch zu Chancen, doch wirklich zwingend war auch all dies nicht.
Doch als alle mit dem 0:0 zu leben gedachten, schlug der FSV Zwickau doch noch zu: Schröter bekam auf dem rechten Flügel doch noch einmal zu viel Platz und nutzte diesen für eine präzise Flanke an den Fünfer zu dem eingewechselten Strake, der wuchtig zum erlösenden 1:0 für die Schwäne einköpfen konnte (88.). Es war aber noch nicht der Schlusspunkt. Türkgücü versuchte abschließend noch den Fuß auf das Gaspedal zu bekommen. Barry zog von links in den Sechzehner und legte perfekt zurück auf Sararer, der aus kurzer Distanz mit dem einzigen Torschuss der Münchner im zweiten Durchgang nur noch einzuschieben brauchte: Das 1:1 und der Wahnsinn war endgültig perfekt (90+2.). Es sollte der Endstand sein. Durch das Last-Minute-Unentschieden verbleiben die Münchner nach dem Debüt von Trainer Dayat auf dem siebten Platz, während der FSV Zwickau trotz des vierten sieglosen Spiel in Folge auf den elften Rang klettern kann.