Lübeck bezwingt Rostock, FCI und FCS siegen souverän

Der Mittwoch hatte gleich drei Nachholspiele im Gepäck. Während Rostock im Ostsee-Duell eine überraschende 0:1-Pleite in Lübeck kassierte, siegte Ingolstadt mit 3:0 beim KFC Uerdingen. Die Schanzer zogen in der Tabelle an Rostock vorbei. Außerdem ließ Saarbrücken fahrige Duisburger mit 4:1 abblitzen und feierte damit den vierten Sieg in Folge.

Lübeck 1:0 Rostock: Hansa verliert beim Schlusslicht

Bis auf drei Punkte konnte die formstarke Kogge mit einem Sieg im Ostsee-Derby an Ligaprimus Dresden heranrücken. Ebenfalls auf drei Zähler verkürzen konnten die Lübecker Hausherren – allerdings schielten sie lediglich auf die Nichtabstiegsränge. Die höchst unterschiedliche Ausgangslage spiegelte sich zu Beginn nicht in den Spielanteilen wider. Lübeck frustrierte den personell ordentlich durcheinandergewirbelten Favoriten fast durchgängig, sodass dieser nur mit übertriebener Härte auffiel – nach einem rüden Foul an Boland sah Farrona Pulido die gelbe Karte (14.). An diesem Bild änderte sich im Verlaufe der ersten Halbzeit wenig. Da auch Lübeck in den Zweikämpfen nicht zimperlich agierte, wurde das Spiel von vielen Unterbrechungen geprägt: Hansas Neidhard sowie Lübecks Akono und Chana wurden ebenfalls verwarnt. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff bot sich den Hausherren plötzlich die Chance zum Führungstreffer, Deichmann bugsierte eine flache Ramaj-Hereingabe aus der Nahdistanz aber neben das Tor (45.+2).

Mit demselben Mut machten die Lübecker nach Wiederbeginn weiter, einen Eckball köpfte Malone neben das Tor (47.). Nur eine Minute später schleuderte ebendieser Malone einen Einwurf weit in den Strafraum, wo die FCH-Abwehr nicht klären konnte. Die Verwirrung nutzten zwei ehemalige Rostocker: Grupe verlängerte auf Benyamina, der in das untere linke Eck einköpfte (48.). Trotz des Rückstands zeigte die Kogge weiterhin kaum etwas, besonders im Angriffsspiel präsentierte sich die Härtel-Elf schwach. Anders die Lübecker: Deichmann probierte es erneut, Hansa-Keeper Kolke parierte (64.). Erst mit Anbruch der Schlussphase wurde Rostock wirklich zwingend, Neidhart scheiterte aus sechs Metern am Bein von Torwart Raeder (74.). Da die Gäste ansonsten aber nicht mehr viel zustande brachten, war die Überraschung wenig später perfekt: Der Tabellenletzte aus Lübeck siegte tatsächlich über Rostocker Aufstiegsaspiranten. Der VfB sieht wieder Licht am Ende des Tunnels, gibt die rote Laterne an Unterhaching ab und liegt bei einem Spiel weniger nur noch drei Punkte hinter Rang 16. Hansa rutscht durch die erste Pleite nach acht Spielen auf Platz drei ab. Beim Heimspiel gegen Kaiserslautern hat Rostock schon am Samstag die Chance zur Wiedergutmachung, Lübeck empfängt zeitgleich die Kölner Viktoria.

Saarbrücken 4:1 Duisburg: Nächster Sieg für den FCS

Mit einem Dreier konnte der FCS noch einmal Ansprüche auf die Spitzenränge anmelden. Die Anfangsminuten gehörten jedoch den Zebras. Saarbrücken überstand diese Phase und setzte sich in Minute 14 erstmals selbst in Szene. Völlig frei lief Gouras auf das MSV-Gehäuse zu, fand in Schlussmann Weinkauf jedoch seinen Meister. Die Gäste antworteten umgehend, Stoppelkamps Abschluss aus rund 16 Metern parierte Batz (15.). In der Folge beruhigte sich das Geschehen, viele Mittelfeldzweikämpfe ließen den Spielfluss versiegen. Dabei blieb es bis kurz vor Ende des ersten Durchgangs. Dann legte Shipnoski nach einem Einwurf gekonnt für Günther-Schmidt ab, welcher freistehend die Führung besorgte (45.). Als habe Duisburg nur darauf gewartet, zeigten sich plötzlich auch die Meidericher wieder in der Offensive – Bouhaddouz prüfte Batz im kurzen Eck (45.+1).

Mit gleicher Motivation starteten die Gäste in den zweiten Abschnitt. Nachdem die Duisburger bereits mehrere gute Szenen fabriziert hatten, trat Kapitän Stoppelkamp in Erscheinung und schoss eine Engin-Flanke zum Ausgleich ein (52.). Der MSV hielt sich nicht mit ausgedehnten Jubelorgien auf, sondern suchte gleich wieder den Weg nach vorne. Was dann folgte, konnte also durchaus überraschen. Der gerade eingewechselte Froese kam bei einem der wenigen FCS-Angriffe links im Strafraum an den Ball und besorgte per Flachschuss die neuerliche Führung (60.). Ihre Effektivität wollten die Hausherren offenbar gleich ein weiteres Mal unter Beweis stellen, Gouras drehte sich nach einem Pass von Günther-Schmidt und erhöhte (67.). Nachdem Ademi den Anschlusstreffer verpasst hatte (70.), trat Gouras erneut in Erscheinung. Seinem Premieren-Doppelpack aus der Partie gegen Verl ließ er mit dem 4:1 einen weiteren folgen und entschied die Partie (71.). Dabei blieb es: Der FCS rückt durch den Sieg vor auf Rang fünf und liegt nur noch zwei Punkte hinter dem Relegationsplatz, der MSV verbleibt auf Platz 14. Für beide Mannschaften stehen am kommenden Sonnabend Heimspiele an: Saarbrücken empfängt Uerdingen, Duisburg die Münchner Löwen.

Uerdingen 0:3 Ingolstadt: FCI hat nur zu Beginn Probleme

Ingolstadt hatte nach der 0:4-Pleite in Dresden etwas gutzumachen und begann mit viel Elan. Erstmals gefährlich wurde es in der 12. Spielminute, einen Stendera-Abschluss vom linken Strafraumeck parierte KFC-Schlussmann Jurjus per Hechtsprung. Die Schanzer blieben am Drücker, doch Uerdingen spielte durchaus mit – Schröck untermauerte die KFC-Ambitionen und zielte aus 15 Metern nur knapp links vorbei (19.). Die nächste Szene gehörte dann wieder den Gästen, erneut war es Stendera, dessen Freistoß nur um Haaresbreite am rechten Winkel vorbeirauschte (25.). Nach etwas Leerlauf legte sich Krefelds Van Ooijen die Kugel in etwa 20 Metern Torentfernung zum Freistoß zurecht – und donnerte das Spielgerät an die Latte (39.). Damit waren die FCI-Akteure wieder wach. Auch die Schanzer erhielten einen Standard zugesprochen, den Bilbija in den Sechzehner schlug. Gleich zweimal wurde der Ball verlängert, ehe Ingolstadt-Kapitän Kutschke einköpfte (43.).

Wütend kam Uerdingen aus der Kabine der Lotter Ausweichspielstätte, eine Grimaldi-Vorarbeit setzte Göbel aus spitzem Winkel aber über das Gehäuse (47.). Kurz darauf erfuhren die Bemühungen der Blau-Roten einen herben Rückschlag, Schuld daran war ein KFC-Akteur. Marcussen attackierte Kutschke im Sechzehner regelwidrig, letzterer verwandelte den fälligen Elfmeter selbst – 0:2 (51.). Kiprit versuchte für den KFC zu antworten, scheiterte jedoch an FCI-Hüter Buntic (58.). Anschließend bekamen die Schanzer das Spiel unter Kontrolle. Souverän ließ die Oral-Elf den Ball laufen und schnupperte in einigen Szenen gar am 3:0. Die beste Möglichkeit vergab Eckert Ayensa, dessen Abschluss den rechten Torpfosten küsste (72.). Als wäre das nicht genug, sah KFC-Trainer Krämer auch noch die rote Karte und wurde aus dem Innenraum verwiesen. Kurz darauf machte der zuvor noch glücklose Eckert Ayensa den Deckel auf die Partie (85.). Ingolstadt springt durch den Dreier auf den zweiten Platz, Uerdingen bleibt unter dem Strich. Der KFC reist am Samstag nach Saarbrücken. Die Schanzer können bis zum Montag regenerieren, dann steht das Heimspiel gegen Türkgücü München an.

   

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