"Für die Mannschaft": Antwerpen verzichtet weiter auf Pourié

Sollte der 1. FC Kaiserslautern am Samstag in Rostock nicht punkten, droht das erneute Abrutschen auf einen Abstiegsrang. Dass die Lage kaum ernster sein könnte, betonte Marco Antwerpen auf der Pressekonferenz zum wiederholten Male. Der Cheftrainer geht mit unpopulären Maßnahmen voran – und verzichtet weiter auf Torjäger Marvin Pourié.

Pourié muss ins Einzeltraining

Regelmäßig wurde den FCK-Akteuren im Verlaufe der Spielzeit fehlende Kampfbereitschaft vorgeworfen. Trainer Marco Antwerpen wollte dieser Unterstellung im Pressegespräch nur bedingt zustimmen, weiß aber auch um die Negativentwicklung, die sich seit dem Derbysieg in Mannheim wieder in Kaiserslautern eingeschlichen hat. "Wir müssen die Spieler immer wieder sensibilisieren, um was es jetzt geht", sagt Antwerpen angesichts der neuerlichen Serie von drei Partien ohne Sieg. Ein weiteres Problem sei, dass "die Anzahl der Spiele einfach weniger wird. Das ist ein ganz entscheidender Punkt". Lediglich zwölfmal werden die FCK-Profis noch die Chance haben, sich gegen den drohenden Abstieg zu stemmen, unbedingter Wille dürfte die Grundvoraussetzung für das Gelingen des Vorhabens sein.

"Wir versuchen jetzt, die ganze Gruppe zu erreichen", berichtet der Trainer. Damit ist auch klar: Wer nicht mitzieht, ist raus. Zu spüren bekam das Marvin Pourié, der bereits gegen Meppen aus Leistungsgründen nicht im Kader stand und nach "SWR"-Angaben in dieser Woche nicht mit der Mannschaft trainiert haben soll. Stattdessen musste er offenbar zum Einzeltraining mit Athletiktrainer Oliver Schäfer antreten. Antwerpen begründete die Degradierung mit dem Fitnessrückstand des besten FCK-Torjägers der Saison (acht Tore): "Sein Fitnesslevel hat aktuell nicht den Stand, dass er für den 18er-Kader in Frage kommt. Wir arbeiten daran, dass er dieses Level wieder erreicht."

Laut dem "SWR" soll der 31-Jährige zuletzt aber auch bei Mitspielern angeeckt sein und sich den einen oder anderen Disput mit Antwerpen geliefert haben. "Er ist nicht in der Verfassung, wie wir sie uns wünschen", sagt Sport-Geschäftsführer Thomas Hengen in der "Rheinpfalz" und spricht von einem "Denkanstoß", stellt aber in Aussicht, dass Pourié in der kommenden Woche wieder zur Mannschaft stoßen wird. "Wenn er sich Topform befindet, ist er ein Spieler, auf den wir nicht verzichten wollen", so Antwerpen. "Aber haben jetzt wieder die Entscheidung für die Mannschaft getroffen – und gegen einen Spieler." Der Übungsleiter fordert derweil nicht weniger als die absolute Konzentration von seinen Spielern. Denn "es zählt jeder Zweikampf, es zählt letztendlich jeder gespielte Pass. Und da müssen wir hinkommen, dass wir das reinkriegen".

"Man kann auch gegen Rostock gewinnen"

Bestenfalls hat der FCK-Tross die eingeforderten Tugenden schon im Hinterkopf, wenn er am Samstag den Flieger in Richtung Rostock besteigt. Als ein Zeichen für die nötige Opferbereitschaft kann der Umstand gewertet werden, dass sich die Spieler an den Kosten für den Flug beteiligen, um eine möglichst kräfteschonende Reise zu garantieren. Einen echten Wert erhalten Worte und Maßnahmen freilich erst, wenn die Roten Teufel ihrem Namen im Ostseestadion auch gerecht werden und Hansa Paroli bieten.

Hinsichtlich der taktischen Ausrichtung ging der Trainer nicht ins Detail, stellte stattdessen aber Grundsätzliches klar: "Es muss schon immer ein Mix aus beidem sein. Du musst gut in der Offensive agieren und hochkonzentriert in der Defensive arbeiten." Dass es durchaus auch die Basics des Fußballs sein können, die gegen ein Spitzenteam wie Rostock zum Erfolg führen, bewies am Mittwoch das Tabellenschlusslicht aus Lübeck und schickte Hansa mit der ersten Pleite seit acht Spielen nach Hause. "Dementsprechend nehmen wir mit: Ja, in dieser Liga ist viel möglich und man kann auch gegen Rostock gewinnen."

   

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