FCM verpasst Befreiungsschlag: "Mal kleineren Schritt gehen"
Der 1. FC Magdeburg hat den zweiten Sieg in Folge verpasst. Nach dem 1:1 gegen Mannheim warten die Elbstädter weiter auf den ersten Heimsieg seit November, dennoch nahmen Trainer Christian Titz und seiner Spieler positiven Erkenntnisse mit aus der Partie.
"Sind jetzt stabiler"
Zum großen Befreiungsschlag im Tabellenkeller hat es für den 1. FC Magdeburg zwar nicht gereicht, dennoch konnten die Blau-Weißen mit dem 1:1 zu Hause gegen den SV Waldhof Mannheim ganz gut leben. Schließlich hätte die Partie in der Schlussphase auch zugunsten der Gäste kippen können. Durch das Remis und gleichzeitige Patzer der Konkurrenz liegen die Elbestädter nur noch einen Punkt hinter dem rettenden Ufer. Ein Sieg wäre allerdings gleichbedeutend mit Rang 16 gewesen. Dennoch wirkt der Klassenerhalt nach vier Zählern aus zwei Partien wieder weitaus realistischer, als es nach der sechsten Pleite in Serie am vergangenen Wochenende den Anschein gemacht hatte. "Wir sind stabiler und haben jetzt die Philosophie des Trainers verstanden, das setzen wir jetzt gut um", sagte Mittelfeldspieler Sebastian Jakubiak, der in den vergangenen drei Spielen gar nicht im Kader gestanden und nach 64 Minuten sehenswert den Ausgleich erzielt hatte, bei "MagentaSport". Es war das erste Heimtor nach 379 Minuten.
Auch Alexander Bittroff war mit dem Auftritt der Mannschaft weitestgehend zufrieden. Die aufgrund der vergangenen Wochen nicht mit allzu viel Selbstvertrauen ausgestatteten Profis hätten "versucht, alles Mögliche zu machen" und sich "mit einem Tor belohnt". Was dem 32-jährigen Verteidiger jedoch nicht passte, war die Entstehung des Rückstandes: "Dann bekommen wir so eine Gurke rein, das ist ärgerlich." Der FCM, Bittroff im Speziellen, bekam den Ball nicht geklärt. Mannheims Anton Donkor nutzte das Aus, traf zur Gästeführung (21.). "Beim Tor haben wir abgeschaltet, das hätten wir noch klären müssen. Das war unglücklich, hier muss auch ich besser klären", so der Routinier, der sein 100. Spiel in der 3. Liga absolvierte.
Nach dem Rückstand zu fahrig
Nach dem Rückstand verloren die Gastgeber den Faden, waren "fahrig", wie Trainer Christian Titz auf der Pressekonferenz einschätzte. "Da war Mannheim besser im Spiel." Nach dem Seitenwechsel habe ihm der Auftritt und die Reaktion jedoch gefallen. Der Gegner sei "stärker hinten reingedrängt" worden, was in einem verdienten Ausgleich endete, erklärte der 49-jährige gebürtige Mannheimer." Obwohl dieser Treffer weitere Sicherheit hätte geben müssen, gab es aber einen erneuten Bruch im Spiel des FCM. "Wir hatten nicht die Ruhe im Spielaufbau", erklärte Bittroff. Dass nach den Turbulenzen der Vergangenheit noch nicht alles funktioniert, hat Titz sicherlich eingerechnet, sagt deshalb, "manchmal musst du auch einen kleineren Schritt gehen".
Unterm Strich bleiben die Blau-Weißen seit acht Heimspielen ohne Sieg, der letzte gelang am 7. November des vergangenen Jahres gegen Bayern II (2:1). Aber, so sieht Verteidiger Bittroff auch das Positive, "wir haben solche Spiele in den vergangenen Wochen verloren, heute haben wir uns als Mannschaft zurückgekämpft". Diese Erkenntnis müsse der Mannschaft den Mut geben, "dass wir zusammengewachsen sind, Mentalität haben, uns gegen alles wehren". Dieses neue Verständnis braucht der FCM vor allem zu Hause. Dort geht es noch gegen die direkten Konkurrenten Kaiserslautern, Lübeck, Duisburg und Unterhaching. Am kommenden Wochenende steht aber erst einmal das Gastspiel bei der U23 des FC Bayern München an.